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Wolhusen: Aus für exotische Früchte

Das Tropenhaus Wolhusen schliesst Ende Juni 2019. Grund ist, dass das Glashaus nicht mehr ausreichend nachhaltig mit Wärme versorgt werden kann und hohe Investitionen anstehen. Was mit der markanten Anlage passiert, ist offen.

 

 

Das Tropenhaus Wolhusen schliesst Ende Juni 2019. Grund ist, dass das Glashaus nicht mehr ausreichend nachhaltig mit Wärme versorgt werden kann und hohe Investitionen anstehen. Was mit der markanten Anlage passiert, ist offen.

Geschäftsführer Pius Marti bestätigte am Mittwoch einen Online-Bericht der Luzerner Zeitung. Das Tropenhaus in Wolhusen war 2010 eröffnet worden und sollte vor allem mit Abwärme geheizt werden. Diese stammt von der Transitgas AG, die Erdgas von der Nordsee nach Italien transportiert und dieses in Ruswil verdichtet.

Der Anteil der Wärme, der von der Gasverdichtungsstation stammte, sank unter 50 Prozent. Damit sei das Grundkonzept, das Tropenhaus nachhaltig mit Abwärme zu betreiben, nicht mehr gegeben, sagte Marti.

Volatile Gasmärkte

Grund für dies Entwicklung sind nach Angaben des Tropenhauses die internationalen Gasmärkte. Das Gas wird im Gegensatz zu früher volatiler und damit für das Tropenhaus unplanbarer durch die Transitgasleitung transportiert. Die restliche Wärme bezog das Tropenhaus aus einem Wärmeverbund, zu dem auch das Spital Wolhusen gehört. Weil dieses neu gebaut wird, müsste das Tropenhaus Investitionen von 2 bis 3 Millionen Franken in die Wärmeversorgung tätigen.

Ein betriebswirtschaftlich verantwortbarer Betrieb wäre nach diesen Investitionen nicht mehr möglich, erklärte Marti. Eine neue Lösung zur Sicherstellung der Ersatzwärme würde auch unter günstigsten Voraussetzungen dem ursprünglichen Nachhaltigkeitsgedanken nicht gerecht.

50 Angestellte betroffen

Das Tropenhaus Wolhusen gehört heute zu Coop. Coop werde die 50 Angestellten, die sich die rund 30 Stellen im Tropenhaus teilen, bei der Stellensuche unterstützen, erklärte Marti. Das Tropenhaus Wolhusen besteht aus einem 2100 Quadratmeter grossen Erlebnisgarten, einem Restaurant, einem Produktionshaus für exotische Früchte sowie einer Fischzucht.

Was mit dem Tropenhausgebäude, dessen Bau rund 16 Millionen Franken gekostet hatte, passiert, ist offen. Es soll wenn möglich einer neuen Nutzung zugeführt werden. Die im Tropenhaus produzierten Früchte wie Papayas, Bananen, Sternfrüchte und Guaven sowie Tilapias (tropischer Buntbarsch) aber auch Eigenprodukte wie Gewürze oder Pflegecremen werden vermarktet. Die Früchte und Gewürze werden regional verarbeitet. Die Produktionsfläche beträgt rund 5000 Quadratmeter. Das Abwasser der Fischzucht wird zur Düngung eingesetzt.

 

Die Anfänge des Tropenhauses Wolhusen gehen zurück auf das Jahr 1989, als im Kanton Luzern ein neues Energiegesetz eine bessere Nutzung industrieller Abwärme vorschrieb. Damit wurde der Grundstein für die zukünftige Nutzung des grossen, in der Gasverdichtungsstation Ruswil anfallenden Abwärmepotenzials gelegt. 1998 wurde der Verein IG Abwärmenutzung Gasverdichtungsstation Ruswil gegründet, der ein Abwärme-beheiztes Gewächshaus für die Produktion von tropischen Nutzpflanzen erstellte. Wegen des unerwartet grossen Besucherinteresses wurde schon bald eine Neubauplanung veranlasst. Im Februar 2007 wurde die Tropenhaus Wolhusen AG gegründet. Diese übernahm die Leitung, die Projektrealisierung und den Betrieb des neuen Tropenhauses Wolhusen. Dieses feierte am 21. März 2010 seine Eröffnung. Geschäftsführer ist von Beginn an der Agronom und Bauernsohn Pius Marti. Seit Anfang Dezember 2017 gehört das Tropenhaus zu 100 Prozent Coop. Das Tropenhaus besteht aus einem 5300 Quadratmeter grossen Produktions- und einem 2100 Quadratmeter grossen Erlebnishaus. Insgesamt kann der Besucher rund 120 verschiedene tropische Nutzpflanzen bestaunen. Zudem hat es ein Restaurant und einen Verkaufsladen.

 

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