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WTO ringt um neue Welthandelsrunde

Die Sackgasse der Handelsdiplomatie hat einen Namen: Doha. Hoffnung auf einen Ausweg verbindet sich mit der Welthandelskonferenz auf Bali. Doch ein Erfolg ist derzeit alles andere als gewiss.

Thomas Burmeister, dpa |

 

 

Die Sackgasse der Handelsdiplomatie hat einen Namen: Doha. Hoffnung auf einen Ausweg verbindet sich mit der Welthandelskonferenz auf Bali. Doch ein Erfolg ist derzeit alles andere als gewiss.

 Weniger als zwei Wochen vor der Welthandelskonferenz auf Bali  haben die 159 beteiligten Staaten trotz intensiver Verhandlungen  noch keinen Konsens für ein Abkommen erreicht. Das für Donnerstag  angesetzte Treffen des höchsten Gremiums der  Welthandelsorganisation (WTO), des Generalrates, musste deshalb  kurzfristig verschoben werden. 

Ein Durchbruch sei aber noch möglich, erklärten Diplomaten.  Dafür wolle man die Marathonverhandlungen hinter verschlossenen  Türen über die erste Reform des Welthandelssystems seit vielen  Jahren unbedingt fortsetzen.

WTO-Generaldirektor Roberto Azevêdo hatte zuvor eindringlich vor  einem Scheitern der Bemühungen der beteiligten Staaten um einen  Neustart zur Liberalisierung des globalen Handels gewarnt. 

Bei der Weltkonferenz auf der indonesischen Insel Bali vom 3.  bis 6. Dezember soll die Stagnation der sogenannten Doha-Runde  überwunden werden. Dies indem statt einer umfassenden Lösung  zunächst nur Vereinbarungen auf Teilgebieten abgesegnet werden.

Westliche Agrarsubventionen als Streitpunkt

Besonders umstritten ist die angestrebte Verringerung von  Agrarsubventionen. Die Forderung von Entwicklungsländern an die  Industriestaaten, Subventionen für Agrarexporte verbindlich um 50  Prozent zu senken, stiess laut Diplomaten auf Widerstand durch die  USA und die EU. 

Akzeptiert werde von den Industriestaaten, dass  Entwicklungsländer Subventionen für ihre Landwirtschaft zunächst  nur um 25 Prozent reduzieren müssen.

Gerungen wird auch um die Forderung der G33 - ein informeller  Zusammenschluss von 33 Entwicklungs- und Schwellenländern, unter  ihnen China und Indien - die staatliche Preisfestsetzung für  Lebensmittel zwecks Schaffung von Nahrungsmittelreserven zu  erlauben.  Während der Westen dies grundsätzlich zugesteht, ist unklar,  welche Nahrungsmittel erfasst und in welchem Umfang sowie für  welche Zeiträume solche Sicherheitsmassnahmen erlaubt werden.

Vorankommen bei Handelserleichterungen

Fortschritte gab es dem Vernehmen nach bei Bemühungen um globale  Handelserleichterungen. So hätten sich die Unterhändler auf  Grundzüge eines Abkommens über vereinfachte Zollabwicklungen und  eine bessere internationale Kooperation der Zollbehörden  verständigt.

Ein Scheitern der 9. WTO-Ministerkonferenz würde das Vertrauen  in die vor 18 Jahren geschaffenen Organisation zweifellos weiter  aushöhlen. Handelsdiplomaten sehen Bali daher als «letzte Chance».  Ziel des 2001 in Doha (Emirat Katar) vereinbarten Prozesses ist  eine weltweite Handelsliberalisierung. 

Davon sollen wesentliche Konjunkturimpulse ausgehen. Dabei gilt  aber der Grundsatz, dass alle Einzelfragen gelöst sein müssen, ehe  ein Gesamtabkommen in Kraft treten kann.

Pattsituation überwinden

Diese «Pattsituation» soll laut Azevêdo auf Bali überwunden  werden. Sollte dies nicht gelingen, wären wirtschaftlich schwache  Länder die Leidtragenden, warnte er und fügte hinzu: «Die Welt wird  nicht ewig auf die WTO warten.» 

Weil im Rahmen der in Genf angesiedelten Organisation bisher  keine echten Fortschritte erreicht wurden, haben die grossen  Wirtschaftsmächte und -blöcke längst die Geduld verloren. Sie haben  begonnen, ihre Handelsströme durch bilaterale oder regionale  Verträge abzusichern. Dazu gehört auch das von den USA und der EU  geplante Freihandelsabkommen.

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