Palmöl aus nachhaltigem Anbau ist der Umweltstiftung WWF zufolge weltweit auf dem Vormarsch. Mehr Unternehmen als vor zwei Jahren achteten darauf, dass ihre Lieferungen von Plantagen kommen, für die kein tropischer Regenwald gerodet worden sei, berichtet der WWF in einer neuen Studie.
Es werde allerdings doppelt so viel Palmöl mit dem Gütesiegel des «Runden Tisches für nachhaltiges Palmöl» (RSPO) angeboten wie tatsächlich gekauft werde.
«Das frustriert manche Produzenten, die sich fragen, wie der Markt sich entwickelt», heisst es in der Studie, die der WWF am Dienstag zum Treffen der im RSPO organisierten 542 weltgrössten Produzenten, Händler und Käufer in Kota Kinabalu in Malaysia vorlegt.
«Tropische Wälder für Palmölplantagen zu roden, ist eine Gefahr für Tiere, Bewohner und die Umwelt» heisst es in der Studie. «Vor allem, weil die Abholzung stark zu den von Menschen verursachten Treibhausgasemissionen beiträgt.» Palmöl befindet sich in rund der Hälfte aller Lebensmittel, darunter Margarine und Schokolade, und auch in Waschmitteln und Kosmetika.
Die Hauptproduzenten für Palmöl sind Malaysia und Indonesien. Palmöl macht etwa ein Drittel der weltweit produzierten 151 Millionen Tonnen Pflanzenöl aus. Zehn Prozent davon sind von der RSPO zertifiziert. Von den rund 50 Millionen produzierten Tonnen Palmöl gehen jedes Jahr 1,3 Millionen Tonnen nach Deutschland. Der WWF schätzt, dass der Bedarf von heute 50 auf 77 Millionen Tonnen im Jahr 2050 steigen wird.
Von 132 Firmen, die der WWF weltweit untersuchte, haben 66 Prozent sich verpflichtet, bis 2015 oder eher nur noch nachhaltiges Palmöl zu verwenden. Topnoten erhielten in der internationalen Bewertung unter anderem der Schweizer Grossverteiler Coop, die zu Wal-Mart gehörende britische Supermarktkette Asda und die britische Drogeriekette Boots.