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Zeckensaison: Das musst du wissen

 

Mit dem feuchten Wetter und den milden Temperaturen werden Zecken aktiv. Die Spinnentiere können verschiedene Krankheiten übertragen. Einen neuen, durch die Tiere übertragener Krankheitserreger haben Forscher der Universität Zürich nun auch in der Schweiz entdeckt. Die wichtigsten Fragen und Antworten:

 

Wo und wann werden Zecken aktiv? 

 

Zecken fühlen sich in einer feuchtwarmen Umgebung wohl. Sie sind in Wäldern, Parks aber auch in Gärten auf Gräsern, Farnen oder Sträuchern zu finden. Die Zecken-Saison beginnt gemäss dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) im März und endet im November. Je nach Witterung und ab einer Temperatur von etwa sieben Grad Celsius können die Tiere aber auch schon früher aktiv werden. So zum Beispiel im Tessin, wo das kantonsärztliche Amt (UMC) zuletzt vermeldete, dass Zecken im Kanton wegen des milden Winters 2022/23 ganzjährig aktiv seien.

 

Die Borreliose wird durch ein Bakterium verursacht, das durch Zeckenbisse übertragen wird. Infizierte bekommen häufig einen Hautausschlag und leiden unter grippeähnlichen Symptomen, darunter Muskel- und Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen.
zvg

 

Wo sind die Risikogebiete? 

 

Experten beobachten seit geraumer Zeit, dass Zecken wegen des Klimawandels und wegen milder Winter ihre Aktivitäten ausweiten. In der Schweiz gelten inzwischen das gesamte Mittelland, die Voralpenregion und das Tessin als Risikogebiete für Zeckenbisse. Auch sind die Tiere in immer höheren Lagen von bis zu 2000 Metern aktiv.

 

Informationen über Risikoregionen finden sich auf der Karte «Zeckenmodell» auf dem Geoportal des Bundes. Weiter gibt es die von der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) entwickelte App «Zecke». Diese zeigt das aktuelle Zecken-Gefahrenpotenzial im Gelände und das richtige Verhalten bei einem Biss.

 

Welche Krankheiten übertragen Zecken? 

 

Die gemäss BAG am meisten verbreiteten, durch Zecken auf den Menschen übertragenen Krankheitserreger in der Schweiz sind Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose (auch Lyme-Krankheit genannt). Das FSME-Virus kann eine Hirnhautentzündung verursachen. Im Jahr 2022 hat das BAG 382 gemeldete FSME-Fälle registriert. Für 2023 sind es bisher vier Fälle. Das BAG empfiehlt eine Impfung ab einem Alter von sechs Jahren.

 

Bei der Borreliose handelt es sich um einen bakteriellen Erreger der im Normalfall als grippeartige Erkrankung auftritt. Er kann aber auch zu Hautproblemen, Sehstörungen, Lähmungen und Herzbeschwerden führen. Im Gegensatz zu FSME sind Borreliose-Fälle nicht meldepflichtig. Eine Hochrechnung des BAG ging für 2022 (Januar bis September) von rund 8300 akuten Fällen aus.

 

Zecken können gemäss BAG auch die seltener auftretende Infektionskrankheit Tularämie (auch bekannt als Hasenpest) auf den Menschen übertragen. 2022 wurden dem BAG 55 Fälle gemeldet. 2023 gab es bisher einen Fall. Ohne Behandlung kann die Krankheit tödlich verlaufen.

 

Der Zecke stammt aus der Familie der Spinnentiere, mit der Unterart Milben. Aufgrund ihrer Artenzugehörigkeit ist es naheliegend, dass auch die Zecke acht Beine hat. Sie ist ausgewachsen zwischen 2,5 und 4,5 Millimeter gross. Ihre Farbe ist in der Regel dunkelbraun. Die Blutsauger überleben in freier Wildbahn durchschnittlich 3 bis 6 Jahre.
Erik Karits

 

Was ist über das neu entdeckte Virus bekannt? 

 

Die Liste der durch Zecken übertragenen Krankheitserreger werde immer länger, heisst es beim virologischen Institut der Universität Zürich (UZH). 2022 wurde das 2017 in China entdeckte Alongshan-Virus (ALS) erstmals in Zeckenproben in mehreren Regionen der Schweiz nachgewiesen.

 

Das Virus wird mit Fieber, Kopfschmerzen sowie heftigeren Symptomen verbunden. Im Menschen sei ALS von chinesischen Forschern nachgewiesen worden, heisst es bei der UZH. Gegen das ASL-Virus gibt es weder ein Nachweisverfahren noch eine Impfung, wie es beim BAG heisst.

 

Da die Symptome einer Infektion mit ALS-Viren ähnlich sind wie bei einer Ansteckung mit FSME-Viren, könnte das ALS aber bereits relevant für die öffentliche Gesundheit sein, schreibt die UZH. Gegenwärtig sei die Universität dabei, einen Bluttest auf Antikörper für eine genaue Diagnose zu entwickeln.

 

Wie lautet die Prognose für 2023?

 

Experten beim BAG, der UZH oder der ZHAW verfolgen die Trends zu den Erkrankungen nach Zeckenbissen sowie zur Verbreitung der Tiere. Eine konkrete Prognose für das laufende Jahr wäre aber unseriös, sagten mehrere Fachleute auf Anfrage.

 

Die Fallzahlen von Krankheiten nach Zeckenbissen bleiben voraussichtlich weiterhin hoch. Dies lege die Entwicklung der vergangenen Jahre nahe. Zecken hätten zudem kaum Probleme mit anhaltender Trockenheit. Die konkrete Entwicklung sei weiter vom Wetter wie auch von der Anzahl der Menschen abhängig, die ihre Freizeit draussen verbringen.

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