«Leuchttürme für gefährdete Rassen»- schreibt Pro Specie Rara auf ihrer Website über die Archehöfe. Von diesen Leuchttürmen gibt es aktuell noch vier. Vor 10 Jahren waren es noch deren 14, wie der «Schweizer Bauer» berichtete.
Diese Abnahme ist laut Philippe Ammann, Stv. Geschäftsführer Pro Specie Rara, darauf zurückzuführen, dass im Jahr 2019 ein Paradigmenwechsel stattfand. «Hauptsächlich haben wir die Mindestzahl an Rassen und Tieren erhöht», so Ammann.
Ein Auge zugedrückt
«Zu Beginn, im Jahr 2005, haben wir uns am europäischen Archehof-Netzwerk unserer Partner-NGOs orientiert.» Weiter hätten sie viel Aufwand betrieben, um neue Betriebe zu gewinnen, weil im damaligen Schaunetz nur Archehöfe vorgesehen waren und somit öffentlich sichtbar werden konnten.
«Es kam auch vor, dass wir bei gewissen Höfen hinsichtlich der Erfüllung der Anforderungen ein Auge zudrücken mussten, weil der Hof ansonsten keine Möglichkeit hatte, auf unserer Website sichtbar zu werden», sagt Ammann.
Das änderte sich 2019 mit der Einführung der «Karte der Vielfalt.» Weil sich auf ihr seither alle Züchter mit einem Porträt vorstellen können, konnten die Anforderungen an die Archehöfe erhöht werden. Damit hätten zwar nicht mehr alle bisherigen Höfe die Bedingungen erfüllt, die verbliebenen und neuen Archehöfe könnten aber nun ihre Leuchtturmfunktionen im Netzwerk auch wirklich übernehmen.
Mit gutem Gewissen
Soll es nicht wieder mehr geben? Ammann sagt, Pro Specie Rara hätte sich nie an quantitativen Zielen gemessen. «Natürlich freuen wir uns über jeden zusätzlichen Archehof. Es geht uns bei ihnen aber auch darum, Höfe zu vermitteln, die wir mit gutem Gewissen für einen Besuch empfehlen können», so Ammann.
Im Vergleich
Ein Arche - Hof in Deutschland muss mindestens drei gefährdete Rassen aus zwei Tierartgruppen halten. In der Schweiz müssen mindestens fünf Rassen gehalten werden. Auch sind die Rassenzahlen in der Schweiz bei einigen Rassen wie beispielsweise den Ziegen erhöht. In Deutschland gibt es aktuell l03 Arche - Höfe . In beiden Ländern müssen die Betriebe besuchbar sein im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit. In Deutschland gibt es auch Arche -Dörfer, -Pärke und -Regionen.