Zehn Millionen Euro (12 Millionen Franken) steckt die Europäische Union (EU) in ein Projekt zur Entwicklung preisgünstiger, effizienterer Solarzellen. Am Ziel, die fortschrittliche Dünnschicht-Technologie kostengünstiger zu produzieren, arbeiten auch Schweizer Forscher mit.
Bei Dünnschicht-Solarzellen sind die Licht absorbierenden Schichten rund hundertmal dünner als bei klassischen Halbleiter- Solarzellen aus Silizium. Damit lassen sich die verwendeten Materialien effizienter nutzen und Module günstiger herstellen. Die höchste Effizienz weisen Anlagen auf, die eine Stoffklasse der sogenannten Chalkogenide (CIGS) verwenden.
Diese Substanzen werden zwar bereits in Massenproduktion hergestellt, doch dafür werden teure Vakuum-Herstellungsverfahren benötigt. Diese sind zudem für grosse Flächen schlecht geeignet.
Das von der EU lancierte internationale Projekt SCALENANO soll nun bessere Herstellungsverfahren mit Chalkogeniden hervorbringen, wie die Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) in Dübendorf am Montag mitteilte. Es soll bis 2015 laufen.
Auch das Empa-Labor für Dünnschichten und Photovoltaik unter der Leitung von Ayodhya Tiwari erforscht neue Ansätze, um Dünnschicht- Solarzellen günstiger herzustellen. Zudem wird das Labor anderen Forschenden Referenz-Solarzellen zur Verfügung stellen, die mit Techniken auf Vakuumbasis vorbereitet wurden.
«Die Forschungsergebnisse von SCALENANO können später nicht nur in der Photovoltaik angewendet werden», sagte Projektleiter Jaroslaw Romanyuk von der Empa in einer Mitteilung der Anstalt. Ihr Einsatz wäre laut Romanyuk beispielsweise auch bei intelligenten Fenstern und Batterien denkbar.