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Zentralasien: Gletscherschmelze stellt landwirtschaftliches System in Frage

Die Gletscherschmelze bedroht die Wasser-versorgung in Zentralasien. Ohne das Schmelzwasser werden die Menschen auf unsichere Sommer-regenfälle angewiesen sein, berichten nun Forscher aus Genf, Bern und Zürich. Die Wasserknappheit drohe politische Spannungen in der Region zu verschärfen.

sda |

 

 

Die Gletscherschmelze bedroht die Wasser-versorgung in Zentralasien. Ohne das Schmelzwasser werden die Menschen auf unsichere Sommer-regenfälle angewiesen sein, berichten nun Forscher aus Genf, Bern und Zürich. Die Wasserknappheit drohe politische Spannungen in der Region zu verschärfen.

Im zentralasiatischen Tien Shan-Gebirge beliefern 15’000 Quadrat-kilometer Gletscher - das entspricht einem Drittel der Fläche der Schweiz - tiefer gelegene Länder wie Kirgistan, Kasachstan,  Usbekistan, Turkmenistan und Nordchina mit Wasser. «Im Sommer sind Gletscher die einzige Wasser-quelle für die Bewässerung und das Trinkwasser», erklärt Erst-autorin Annina Sorg, Umwelt-wissenschaftlerin an den Universitäten Genf und Bern in einer Mitteilung der Universität Genf.

Vermehrte Niederschläge kompensieren Eischmelze nur temporär

Doch das Eis schmilzt ähnlich schnell wie in den Schweizer Alpen, wie Sorg und Kollegen nun in einem Übersichtsartikel im Fachblatt «Nature Climate Change» aufzeigen. «Die Gletscherschmelze wird die Menge und jahreszeitliche Verteilung des verfügbaren Wassers beeinflussen», sagt Sorg.

Die Forschenden analysierten im Rahmen des europäischen Projekts ACQWA Datenreihen zu Klima, Gletscherschmelze und Abflussmengen und fügten diese erstmals zu einem Gesamtbild zusammen. Dabei stellte sich zwar heraus, dass der Klimawandel derzeit noch vermehrte Niederschläge im Winter bringt, was die Gletscherschmelze vorübergehend kompensiert.

Politische Spannungen dürften zunehmen

Doch sollten die Hochrechnungen des Uno-Klimarats zutreffen, werden die Sommerregenfälle in der Region um vier bis acht Prozent sinken. Ab 2050 müsse in heissen, trockenen Sommern mit deutlich geringeren Abflussmengen gerechnet werden, schreiben die Forschenden. Dies werde ökologische Probleme wie die Austrocknung des Aralsees durch die Bewässerung und das Risiko von Hochwasserkatastrophen verschärfen, warnen die Forscher.

Zudem seien politische Konsequenzen absehbar: Schon heute streiten die Länder um die Abflussmengen aus Staudämmen an den Oberläufen. «Wasserknappheit im Sommer wird das landwirtschaftliche System in der ganzen Region in Frage stellen, was seit dem Kollaps der Sowjetunion bestehende Spannungen schüren wird», schreiben die Wissenschaftler.

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