Bei den Eidgenössischen Wahlen im Herbst muss die SVP in mehreren Zentralschweizer Kantonen um den Sitzerhalt kämpfen: In Schwyz ist es der Ständeratssitz, in Ob- und Nidwalden der Nationalratssitz.
Verteidigen muss die SVP im Kanton Schwyz den Sitz von Alex Kuprecht (SVP), der nach 20 Jahren aus der kleinen Kammer zurücktritt. Seine Partei will ihn mit Pirmin Schwander ersetzen, der allerdings politisch extremere Positionen vertritt.
Schwyz: Es dürfte Bewegung geben
Kommt dazu, dass die FDP mit der ehemaligen Parteipräsidentin Petra Gössi und die SP mit Kantonsrätin Elsbeth Anderegg Marty antreten. Die GLP, die auf eine eigene Kandidatur verzichtet, empfiehlt den bisherigen Othmar Reichmuth (Mitte) zur Wahl.
Dieser dürfte davon profitieren, dass das Wahlsystem im Kanton Schwyz ändert: Neu gibt es keine «Päcklein» mehr, die Parteien können also keine eigenen Wahlzettel mehr gestalten. Reichmuth steht als Bisheriger alleine zuoberst auf der Liste, die Neuen werden in ausgeloster Reihenfolge aufgeführt.
Viel Bewegung könnte es auch bei den vier Schwyzer Sitzen im Nationalrat geben: Marcel Dettling (SVP) tritt wieder an, Schwander verzichtet ebenso wie Alois Gmür (Mitte). Gössi kandidiert für beide Kammern, die SP will nach acht Jahren wieder nach Bern und die GLP hat nach dem guten Abschneiden ihrer Kandidatin bei den Regierungsratswahlen im vergangenen Herbst ebenfalls Ambitionen fürs Bundesparlament.
Kampfwahlen in Ob- und Nidwalden
Unter Druck kommt die SVP auch in Ob- und Nidwalden. Die beiden kleinen Halbkantone habe nur je einen Sitz in der grossen und der kleinen Kammer.
Der Nidwaldner Ständerat Hans Wicki (FDP) tritt erneut an, sein Sitz dürfte kaum angegriffen werden. Anders ist es beim Nationalratssitz: Dessen Inhaber Peter Keller (SVP) verzichtet, die Nidwaldner Mitte versucht die Chance, wieder im Bundeshaus vertreten zu sein, mit Landrätin Regina Durrer zu nutzen.
In Obwalden will Nationalrätin Monika Rüegger (SVP) eine zweite Amtszeit antreten. Etwas dagegen hat die GLP, die mit Kantonsrat Paddy Matter antritt, um eine «lösungsorientierte» Alternative zur SVP-Politikerin zu bieten. Ständerat Erich Ettlin (Mitte) dagegen sitzt fest im Sattel.
Luzern: Drei Abgänge
Im Kanton Luzern sind keine markanten Veränderungen absehbar. Die Parteien waren bislang vor allem mit den kantonalen Wahlen vom Frühling 2023 beschäftigt. Die beiden Ständeratsmitglieder Andrea Gmür (Mitte) und Damian Müller (FDP) treten wieder an und dürften ihre Sitze problemlos verteidigen können. Bekannt ist, dass SP-Kantonalpräsident David Roth und Nationalrat Roland Fischer (GLP) als Gegenkandidaten antreten. Sie dürften gegen die Bisherigen kaum Chancen haben.
In der neunköpfigen Nationalratsdelegation des grössten Zentralschweizer Kantons kommt es zu drei Abgängen (Yvette Estermann, SVP; Ida Glanzmann, Mitte; Prisca Birrer-Heimo, SP). Am meisten Sitze hält derzeit die Mitte (3), gefolgt von der SVP (2). FDP, SP, Grüne und GLP halten je einen Sitz.
Uri und Zug
Im Kanton Uri treten für den Ständerat Heidi Z’graggen (Mitte) und Josef Dittli (FDP) erneut an. Ihre Wiederwahl ist wie jene von Nationalrat Simon Stadler (Mitte) nicht gefährdet.
Noch einmal wissen wollen es im Kanton Zug die Ständeräte Peter Hegglin (Mitte) und Matthias Michel (FDP). Sie werden von SVP-Kantonalpräsident Thomas Werner und Nationalrätin Manuela Weichelt (Grüne) herausgefordert. Weichelt kandidiert gleichzeitig erneut für den Nationalrat, genauso wie Gerhard Pfister (Mitte) und Thomas Aeschi (SVP).
Die eidgenössischen Wahlen finden am 23. Oktober 2023 statt. Gewählt werden National- und Ständerat.