Die Braunvieh-Europameisterschaft in Mende, Frankreich ist vorbei. Die neue Europameisterin heisst Zeus Palma vom Plantahof, Landquart. Und auch beim Länderwettbewerb konnte die Schweizer Gruppe ihren Europameistertitel verteidigen.
Guten Tag. Wir begrüssen Sie aus Mende im Massif Central. Das Wetter ist schön, aber kalt. Das Gebirgstal auf rund 800 Metern ist rau.
10.45 Uhr
Bereits ein erster Erfolg für die Schweiz. Stephan Hager aus Moisdon-la-Rivière im Westen Frankreichs gewinnt den Vorführwettbewerb der Jungzüchter. Seine Eltern sind aus Kaltbrunn SG ausgewandert.
10.50 Uhr
Richter Damien Lechat stellt sich vor. Er ist Holstein-Sire-Analyst.
10.55 Uhr
Vier Schweizer Original-Braunvieh-Kühe sind nach Mende gereist. Sie werden dem internationalen Publikum präsentiert.
11.06 Uhr
Die OB Kühe paradieren im Ring. Schon ist das Programm im Verzug. Man darf gespannt sein, ob die Championnewahl tatsächlich wie geplant um 17.30 Uhr stattfinden wird.
10.08 Uhr
Es geht los. Die erste Kategorie Erstmelkkühe ist im Ring.
11.26 Uhr
Die erste Abteilung ist gerichtet. Und es gewinnt mit Salomon Marina von Karl Alpiger eine Schweizer Kuh. Und auch auf dem dritten Rang kommt eine Kuh mit Schweizer Hintergrund. Jongleur SFH Rina, SCEA Les 3 M, Moisdon-la-Rivière, hat zwar eine Schweizer Ohrmarke. Aber ihr Züchter Max Hager ist ausgewanderter Schweizer.
11.48 Uhr
Abteilung 2 ist gerichtet. Diesmal zwar ohne Schweizer Beteiligung. Doch die französische Siegerkuh hat mit Jongleur einen Schweizer Vater.
12.06 Uhr
Auch in Abteilung 3 gewinnt eine Schweizer Kuh: Blooming Tulpe, Paul Alder, Nassen. Es folgen noch zwei Abteilungen Erstmelkkühe. Dann kommt die erste Championnewahl, die der jungen Kühe.
Nebenbei eine Bemerkung zum Richter. Er rangiert jeweils nur die Kühe ab Rang 4 bereits definitiv. Die Kühe auf den ersten drei Rängen zieht er aber jeweils erst am Schluss wie bei einer Championnewahl einzeln vor. Daher war es nicht möglich, von der Abteilung 3 ein Bild der Abteilung mit der richtigen Reihenfolge zu machen.
12.24 Uhr
Abteilung 4 wird von der österreichischen Kuh Jongleur Wendy von Stefan Klocker, Hart im Zillertal gewonnen. Es lief keine Schweizer Kuh in der Kategorie auf. Aber bisher haben nur Töchter von Schweizer Vätern gewonnen.
12.44 Uhr
Zum ersten Mal muss sich eine Schweizer Kuh geschlagen geben. Und zwar sogar recht deutlich. Jongleur Janka von WTS-Genetics kommt nur auf Rang 4. Sie war zwar die Grösste, aber offensichtlich nicht mehr in der idealen Schaukondidition. Gewonnen wurde die Kategorie von der französischen Huxoy-Tochter 4478 Ibiza. Damit ist auch die Siegesserie der Schweizer Stiere gerissen.
12.59 Uhr
Der französische Zuchtverband hat einen speziellen Misstitel für die beste junge Kuh mit französischem Vater vergeben. Aber jetzt wirds zum ersten Mal richtig spannend. Die Championnewahl der Erstmelkkühe steht auf dem Programm. Es gibt eine Championne, eine Reserve- und eine Schöneutersiegerin.
13.09 Uhr
Die erste Entscheidung ist gefallen. Der Schöneutersieg der Erstmelk-Kühe geht nicht an eine Eidgenossin, sondern an eine Italienerin. Es siegt Dallas Loca Olimpia, Az.Agr Logatelli Gug., Vedeseta (IT).
13.20 Uhr
Bei der Championnewahl der jungen Kühe schlägt nun die Schweiz zum ersten Mal zu. Und zwar gleich im Doppelpack. Championne Espoir (1. Laktation) wird Blooming Tulpe von Paul Alder, Nassen (CH). Reserve-Championne Espoir wird Salomon Marina, Karl Alpiger, St. Johann (CH). Sie schlugen die Österreicherin Jongleur Wendy sowie die Französin Jongleur Imago, welche ebenfalls im Auszug der besten Vier waren.
13.30 Uhr
Es geht weiter mit den Kühen in der 2. Laktation.
13.45 Uhr
Abteilung 6 geht erneut mit einem Sieg einer Schweizerin zu Ende. Alino Aeshly, Markus Studer, Schüpfheim, kann den 1. Platz für sich einheimsen.
14.01 Uhr
In der Abteilung 7 wird für einmal eine Schweizerin geschlagen. Die Französin Dally Hetincelle, Gaec de Fraisinet, La Canourgue gefällt dem Richter Damien Lechat besser als die Schweizerin Norwin Nora, Nicola Pedrini, Airolo auf dem 2. Rang.
14.16 Uhr
Dreifacher Schweizer Sieg in der Abteilung 8. 1. Jongleur Jaqueline, WTS-Genetics, Menznau (CH) ; 2. Calvin Leila, Hans Wachter, Mels (CH) ; 3. Calvin Juliana, WTS-Genetics, Menznau.
14.20 Uhr
Schöneuterwahlen der 2. Laktierenden. Es gewinnt mit Jongleur Jaqueline, WTS-Genetics, Menznau, eine Schweizerin. Im Auszug sind noch zwei Französinnen: Traction Hohanna und Dally Hetincelle.
14.30 Uhr
Es geht Schlag auf Schlag: Jongleur Jaqueline dominiert auch die Championnewahlen der 2. Laktierenden Kühe. Auch der Reservesieg geht an eine Eidgenossin. Nämlich an Alino Aeshly, Markus Studer, Schüpfheim.
14.47 Uhr
Und schon sind die Abteilungen der älteren Kühe im Ring. IN der Abteilung 9 läuft keine Schweizer Kuh mit. Es gewinnt die Italienerin Wurl Zampa vor der Französin Juleng LBB Genial.
15.02 Uhr
Schweizer Sieg in Abteilung 10: Big Boy Polly, Franz Felder, Marbach verweist die Italienerin Gitano P.V.Polly auf den zweiten Rang.
15.19 Uhr
Doppelsieg für Team Schweiz in Abteilung 11: Jongleur Rosalie, WTS-Genetics, Menznau gewinnt vor Glenn Meta, Nicola Pedrini, Airolo.
15.35 Uhr
Erneut Doppelsieg für die Schweiz. Mit Glenn Baldi, Cédric Schärz, Renan, holt eine Vertreterin des grössten Agrarkantons Bern den ersten Platz. Die Kuh auf Rang 2 stammt gleich vom anderen Ende der Schweiz, nämlich aus dem Kanton Graubünden. Es ist Jongleur Norma, Fritz Rietberger, Malans.
15.45 Uhr
In der Abteilung der Kühe in der 5. Laktation hat es keine Schweizer Kühe. Aber es gewinnt immerhin eine Kuh mit Schweizer Vater: Jolden Globus, Francesco Biavaschi, Gordona (IT).
15.56 Uhr
Schon ist die zweitletzte Abteilung gerichtet. Auch hier laufen keine Schweizer Kühe mit. Es gewinnt die Französin Condor Carpate.
Jetzt folgt die letzte Abteilung, nämlich die mit den Kühen mit 60'000 Lebensleistung. Darunter die Schweizerinnen Collection Corella und Zeus Palma. Der Richter zeigt sich beeindruckt von der Qualität der Kühe mit einer so hohen Lebensleistung.
16.10 Uhr
Erneut ein Schweizer Doppelsieg in der letzten Kategorie der Kühe mit mehr als 60'000 kg Lebensleistung. Zeus Palma, Plantahof, Landquart, wird erste vor der zweiten Collection Corella, Beni Schmid, Schüpfheim.
16.25 Uhr
Die Franzosen lieben es, zahlreiche - mehr oder weniger kreative - Spezialpreise zu vergeben. Einen der sinnvolleren gewinnt die Schweizerin Plantahof Zeus Palma. Sie ist die Kuh mit dem Titel "Meilleure laitière", also der besten Leistungskuh. Einer der weniger sinnvollen Spezialpreise ist der Mütter-Töchter-Wettbewerb, der gerade läuft. Es dauert deshalb noch ein klein wenig zum Länderwettbewerb, zu den Championnewahlen der älteren Kühe und zur Wahl der Europameisterin 2015.
16.33 Uhr
Auch weniger sinnvolle Wettbewerbe können sehr sinnvolle Sieger haben ;-) Das schönste Mutter-Tochter-Paar stammt aus der Schweiz: Collection Corella, Beni Schmid, Schüpfheim (Mutter), Jongleur Jaqueline, WTS-Genetics, Menznau (Tochter).
16.43 Uhr
Der nächste Spezialwettbewerb ist im Gange. Die schönste der Kühe mit hohem Index ist gesucht. Da vermutlich wieder eine Schweizerin gewinnt, äussere ich mich jetzt nicht mehr über Sinn und Unsinn von solchen Wettbewerben.
16.54 Uhr
Es hat sich tatsächlich gelohnt, nicht weiter über Spezialpreise zu lästern. Denn Miss Genetik wird die Schweizerin Big Boy Polly, Franz Felder, Marbach. Jetzt geht es aber langsam, aber sicher um die wirklich wichtigen Entscheidungen. Nämlich die Wahl der Senior-Championnewahlen, den Länderwettbewerb und schliesslich die Wahl der Europameisterin.
17.04 Uhr
Die Schweizerin Plantahofs Zeus Palma ist Schöneuterchampionne der älteren Kühe.
Es folgt die Championnewahl der älteren Kühe. Wenn wieder eine Schweizerin gewinnen sollte, ist bereits jetzt klar, dass eine Eidgenossin danach den Grande-Championnetitel gewinnen wird. Denn die Championne der Erstmelk- und der Zweitmelkkühe stammen beide aus der Schweiz.
17.21 Uhr
Auch bei der Wahl der älteren Kühe kann Zeus Palma abräumen. Sie verweist Jongleur Norma, Fritz Rietberger, Malans, auf den Reserve-Rang. Damit holen zwei Bündner Kühe die Siege bei den älteren Kühe.
Kurz für Irritation sorgte die Tatsache, dass Jongleur Norma in der Abteilung 12 von Glenn Baldi von Cédric Schärz geschlagen worden war. Trotzdem zog der Richter Lechat Norma bei den Championnewahlen Norma dann wieder Baldi vor.
Sicher ist jetzt auch schon, dass die Schweiz den Europameisteritel verteidigen wird, weil alle drei Championnes Schweizerinnen sind. Ausser, wenn Richter Lechat es sich zur Gewohnheit machen sollte, zweitrangierte Kühe bei den Championnewahlen vorzuziehen.
17.44 Uhr
Der Länderwettbewerb ist im Gange. Es nehmen fünf Länder teil: Deutschland, Österreich, Italien, die Schweiz und Gastgeber Frankreich. Die Schweiz ist mit den Kühen Jongleur Jaqueline, WTS-Genetics, Menznau, Big Boy Polly, Franz Felder, Marbach, Glenn Baldi, Cédric Schärz, Renan, angetreten.
17.50 Uhr
Die Schweiz kann ihren Manschaftseuropameistertitel verteidigen. Sie gewinnt vor Italien, Frankreich, Österreich und Deutschland. Nun folgt die Wahl der Europameisterin 2016. Eins ist schon klar: Es wird eine Schweizer Kuh sein.
18.09 Uhr
Die letzte Entscheidung ist gefallen. Altmeisterin Plantahofs Zeus Palma vom Plantahof, Landquart, ist neue Europameisterin der Braunviehrasse.
Vize-Europameisterin wird wie schon beim Championnat der älteren Kühe Jongleur Norma, Fritz Rietberger, Malans. Den Titel einer Ehrenerwähnung beim Europameistertitel holt Jongleur Jaqueline, WTS-Genetics, Menznau.
18.43 Uhr
Der Ring, wo bis vor kurzem noch emsiges Treiben herrschte, ist leer. Wir beenden hiermit die Berichterstattung für Sie aus Mende. Mehr über die Europameisterschaft können sie am Mittwoch im "Schweizer Bauer" oder schon am Dienstagabend ab 19 Uhr im Epaper des "Schweizer Bauer" lesen. Mehr dazu unter www.schweizerbauer.ch/epaper































