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Ziegen sind auch auf der Alp wählerisch

Immer mehr Alpen werden mit Mutterkühen bestossen. Und auch Ziegen, Schafe und Pferde gehen öfter z’Berg. Wie mehrere Studien zeigen, hat das nicht nur Folgen für die Tiere, sondern auch für die Sömmerungsweiden.

 

 

Immer mehr Alpen werden mit Mutterkühen bestossen. Und auch Ziegen, Schafe und Pferde gehen öfter z’Berg. Wie mehrere Studien zeigen, hat das nicht nur Folgen für die Tiere, sondern auch für die Sömmerungsweiden.

Die Zahl der gesömmerten Milchkühe ist rückläufig, teilweise kommt es zu unternutzten Sömmerungsflächen. Als Alternative zum Milchvieh werden immer öfter Mutterkühe gealpt.  Bei der  Rassenvielfalt stellt sich bei der Umstellung  die Frage, mit welcher Rasse gearbeitet werden soll. 

Standort entscheidend

Untersuchungen lieferten bisher widersprüchliche Ergebnisse zur Frage, ob Kälber verschiedener Mutterkuhrassen nach der Alpsaison den optimalen Ausmastgrad bis zum Alter von 10 Monaten erreichen können. Während in den einen Studien keine Rasse das Kriterium des Natura-Beef-Labels erfüllte, zeigten sich in der anderen Studie keine Unterschiede zwischen Kälbern, die mit ihren Müttern gealpt wurden, und solchen, die den Sommer im Tal verbrachten. Für die unterschiedlichen Resultate dürften sowohl Standortunterschiede als auch klimatische Schwankungen verantwortlich sein.

Auf Alpweiden mit minderer Futterqualität können Robustrassen wie Schottische Hochlandrinder sehr gut geeignet sein, da sie im Gegensatz zu intensiveren Rassen   ihr Gewicht halten oder zunehmen können. Mehr noch, sie können auf sehr kargen Flächen sogar zu einer Verbesserung der Futterqualität beitragen. Intensivere Rassen hingegen nutzen eine relativ gute Futterqualität besser aus als Robustrassen. Auch extensive Ochsenmast mit Alpung im zweiten Jahr kann eine Alternative zur Milchvieh-Alpung darstellen. Um den Marktanforderungen gerecht zu werden, ist  die Ausmast der Ochsen  im Tal jedoch empfehlenswert.

Wählerische Ziegen

Werden andere Tierarten als Rinder als Alternativen gewählt, muss beachtet werden, dass die Auswirkungen auf die Vegetation davon abhängen, welche Tierart geweidet wird. Tritt, Verdauung, Verbiss und Fressverhalten sind  unterschiedlich. Rinder bevorzugen Weidebereiche, die gut zugänglich sind, und grasen diese im Vergleich zu anderen Tierarten nicht sehr tief ab. Sie können die einzelnen Pflanzen mit ihrem breiten Maul nur beschränkt auswählen, während Ziegen und Schafe mit ihren schmalen Mäulern und den beweglichen Lippen sehr gut wählen können, was sie fressen und was nicht. Sie beissen die Gräser tief ab, bevorzugen aber unterschiedliche Bereiche. Während sich Schafe vor allem in den hochgelegenen Bereichen einer Alpweide  aufhalten, ziehen Ziegen mittlere Lagen mit Büschen und Sträuchern vor. Pferde koten an bestimmten Stellen, die dann nicht beweidet werden, während es daneben kahl gefressene Stellen gibt.

Die unterschiedlichen Vorlieben und Verhaltensweisen können gezielt genutzt werden. So werden z.B. Ziegen eingesetzt, um Verbuschung zurückzudrängen. Die Eigenheiten führen aber auch dazu, dass eine einzelne Tierart je nach Weidemanagement eine Fläche recht ungleichmässig nutzt.

Tierarten mischen

In Mischweiden werden verschiedene Tierarten gemeinsam geweidet und ihre Vorlieben  kombiniert, was zu einer gleichmässigeren Nutzung der Fläche führt. So werden etwa Pferde und Rinder oder Ziegen und Rinder erfolgreich gemeinsam auf derselben Fläche gehalten.

Zur Alpung der so genannten Nischentiere liegen bisher keine wissenschaftlichen Ergebnisse vor. Es gibt in der Schweiz jedoch verschiedene Halter von Lamas, Yaks und Wasserbüffeln, die ihre Tiere erfolgreich sömmern. Je nach Tierart müssen bestimmte Eigenschaften berücksichtigt werden, z.B. besondere Ansprüche an das Zaunmaterial oder notwendige Kenntnisse des Alppersonals über den Umgang mit den Tieren. Begrenzend für den Einsatz solcher Tierarten auf Schweizer Alpweiden dürfte der limitierte Absatz der Produkte sein.

 

AlpFutur

Im Rahmen des Verbundprojektes AlpFutur wurden Studien zur alpwirtschaftlichen Tierhaltung ausgewertet. Der Bericht zeigt   mögliche  Alternativen zur Milchviehsömmerung auf.  www.alpfutur.ch/publikationen.

 

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