Der Strukturwandel im Zierpflanzenbau hat sich 2021 fortgesetzt. Wie Frank Werner, der Vorsitzende des Bundesverbandes Zierpflanzen (BVZ) im deutschen Zentralverband Gartenbau (ZVG) erklärte, verdeutlichen die aktuellen Ergebnisse der Zierpflanzenerhebung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) einmal mehr die Marktorientierung und Flexibilität der Branche.
«Die Produzenten reagieren positiv auf Verbrauchertrends und passen ihre Kulturen entsprechend an», sagte Werner. Die von Destatis ausgewiesene Erweiterung der Anbaufläche von Zimmerpflanzen sei eine Reaktion auf Trends wie «Urban Jungle» und auf eine «fast unstillbare» Nachfrage gerade junger Verbraucher nach Grünpflanzen.
Den Wiesbadener Statistikern zufolge verringerte sich die Zahl der Zierpflanzenbetriebe 2021 im Vergleich zu 2017 allerdings um 15,0 % auf rund 3120. Gleichzeitig nahm die Grundfläche für Blumen und Zierpflanzen um 4,8 % auf 6270 ha ab. Davon entfielen 1650 ha auf Flächen unter Glas und anderen hohen, begehbaren Schutzabdeckungen.
Das mit Abstand bedeutendste Bundesland für den Zierpflanzenanbau ist weiterhin Nordrhein-Westfalen, das in diesem Jahr 46,3 % der betreffenden Grundfläche auf sich vereinte. Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg verfügten zusammen über 34,1 % der Grundfläche.
Bei den Freilandpflanzen erzeugten 2’200 Gartenbaubetriebe 2021 insgesamt fast 802 Millionen Beet- und Balkonpflanzen sowie Stauden als verkaufsfertige Pflanzen. An Stauden wurden mit gut 133 Millionen Stück 17,9 % mehr als 2017 produziert.
Laut Destatis produzierten im Berichtsjahr außerdem 1201 Gartenbaubetriebe zusammen rund 109 Millionen Zimmerpflanzen als verkaufsfertige Pflanzen, was einem Zuwachs von 15,8 % entsprach. Den größten Anteil daran hatten mit gut 20 Millionen Stück erneut die Weihnachtssterne. Unterdessen dominierte im Freiland der Anbau von Sommerblumen und Schnittstauden mit insgesamt 790 ha. In Gewächshäusern sowie unter hohen begehbaren Schutzabdeckungen nahmen Rosen mit knapp 83 ha das größte Areal ein. Die Anbaufläche bezieht im Gegensatz zur Grundfläche die Mehrfachnutzung auf derselben Fläche mit ein.


