Biolandwirt Thomas Grüter aus St. Urban LU ist frischgebackener Präsident der Zentralschweizer Milchproduzenten. Sein Appell an die Geschlossenheit innerhalb des Bauernstandes ist nicht zu überhören.
Die Führungserfahrung bringt er mit, so viel steht fest. Thomas Grüter war nämlich während 20 Jahren Gemeinderat von Pfaffnau, die letzten 16 davon Gemeindepräsident. Über vier Legislaturen die Geschicke einer 2000-Seelen-Gemeinde zu leiten, das prädestiniert.
Natürlich Milchbauer
Etwa zum neuen Präsidenten der Zentralschweizer Milchproduzenten, kurz ZMP, der er seit Ende April ist. So pathetisch will das Grüter aber eigentlich gar nicht verstanden wissen. Er hatte lediglich wieder Ressourcen frei und war offen für ein neues Amt. «Ein Amt in meiner Branche», präzisiert er. Also in der Landwirtschaft.
Weil das seine Heimat ist, seine Profession und seine Leidenschaft. Und weil die Landwirtschaft Menschen braucht, die sich einbringen, sich aufopfern, die sich den Herausforderungen stellen. Immerhin sind die ZMP Mehrheitseigner der grössten Milchverarbeiterin des Landes, der Emmi. Natürlich ist der neue Zentralschweizer Milchproduzentenpräsident Milchbauer. Doch nicht ausschliesslich. «Aber die Milchwirtschaft ist unser wichtigster Betriebszweig», sagt er, der mit seiner Familie, den drei Mitarbeitern und den aktuell drei Lehrlingen den Sonnhaldenhof in St. Urban bewirtschaftet.
Seit 2011 Alleinpächter
Das ist ein Ortsteil von Pfaffnau LU, der vor allem wegen des Zisterzienser-Klosters bekannt ist. In diesem befindet sich der Hauptsitz der Luzerner Psychiatrie, mit der die Geschichte des Hofes eng verflochten ist. Der Sonnhaldenhof war nämlich einst Staatsbetrieb. Als solcher belieferte er die Klinik nicht nur mit Lebensmitteln, sondern war auch Bestandteil von deren Beschäftigungsprogramm. Einer der ehemaligen Schlafsäle befindet sich über dem heutigen Hofladen.
1996 entliess der Kanton Luzern den Betrieb in die Selbstständigkeit, bis dahin hatte ihn Thomas Grüters Vater als Betriebsleiter geführt. Im selben Jahr übernahm der heutige Pächter den Betrieb gemeinsam mit seinem Vater, vier Jahre später kam sein Bruder hinzu, seit 2011 ist er Alleinpächter. 2016 stellte er den Betrieb auf Bio um.
Die Messlatte liegt hoch
Die Historie erklärt auch, weshalb der Sonnhaldenhof mit seinen gesamthaft 115 Hektaren derart breit aufgestellt ist. Neben der Milchwirtschaft bilden Ackerbau, Schweinemast, Obstbau, Direktverkauf, Lohnarbeit und Gastronomie die weiteren Betriebszweige. Und das heisst: 85 Hektaren Brotweizen, Dinkel, Raps, Ackerbohnen, Mais und Kunstwiese, daneben eine zweieinhalb Hektaren messende Obstanlage mit Äpfeln und Beeren sowie 512 Mastplätze für die Schweine. Und das bedeutet: Striegeln, Säen und Hacken im Lohn, daneben Gästebewirtung mitsamt Hochzeiten und Geburtstagsfesten.
Fragt man Thomas Grüter nach seinen Zielen als neuer starker Mann der ZMP, dann erwähnt er die hoch hängende Messlatte, die es zu halten gelte, die Professionalität der Organisation, die gute Zusammenarbeit mit Emmi. Und er erwähnt die Einheit der ZMP und seiner zehn Regionen: «Auch wenn der Vorstand nur aus sieben Personen besteht, so dürfen sich die zehn Regionen gewahr sein: Ihr seid alle vertreten!»
ZMP
Als Einheit auftreten
Um «Einheit» geht es ihm auch im Bestreben, die Abstimmungen der beiden Agrarinitiativen im Juni abzuwehren. «Wir hätten die Chance gehabt, als eine Einheit einzustehen. Leider haben wir das nicht geschafft.» Das enttäuscht ihn nicht nur; Thomas Grüter ist empört. «Wir müssen Schulterschlüsse finden und geeint auftreten», appelliert er an seine Berufsgenossen – und rät ihnen, das zu produzieren, was am Ladentisch verlangt werde.In seinem neuen Amt, das übrigens einem 50-Prozent-Pensum entspricht, sieht er sich in einer Scharnierfunktion.
In dieser will er nicht nur den grossen Herausforderungen trotzen, der wirtschaftlichen Bedrängnis aus dem Ausland, der Ammoniak- und Phosphor-Problematik in der Zentralschweiz, den anstehenden Abstimmungen, den Klimawandel, dem Konsumverhalten oder latentem Preisdruck auf die Milch. Er will eben auch Geschlossenheit und Solidarität unter den Landwirten stiften. Die Erfahrung aus 20 Jahren Gemeinderat dürften auch dabei helfen.Thomas Grüter bringt 20 Jahre Führungserfahrung mit und leitet seit Ende April die Geschicke der Zentralschweizer Milchproduzenten
Wir haben seit Jahren bei den Ackerkulturen steigende Erträge. Und die Ackerkulturen müssen einer Fruchtfolge unterliegen (u.a. eben mit Kunstwiese). Wo gibt es ernsthaft Anzeichen,
Es mag regional (Berner Seeland, Wauwiler Moos) Bodenschwund geben, ... aber diese Probleme können regional gelöst werden. Aber insgesamt werden die Schweizer Böden (LN) sehr sorgfältig, verantwortungsbewusst und nachhaltig (ökologisch, ökonomisch) bewirtschaftet.
Ausserdem bin ich nicht gegen neue Erkenntnisse. Z.B. habe ich auch etwa den Farmer Gabe Brown von North Dakota angehört.
Leute! steht auf und helft mir, dass die Landwirtschaft an die Zukunft beiträgt, das gesunde Essen , die gesunden Böden, das Wasser von Morgen,
Hört auf so Hösis zu sein. Unsere Böden gehören uns erfinden unsere Produktionsstätten neu.
So kann es nicht
Blinde Panikmache und blöder Agrolobby-Vorwurf von de Puur Peter.
Und zum Thema "Denken": die Leute, die jetzt Maske tragen, gebrauchen - meiner Meinung nach - nicht ihr Denkvermögen.
Die Bauern gehören zu den intelligentesten Schweizer.
Kannst du ein bisschen mehr von dir preisgeben, damit ich verstehe, wo dein Problem und wie deine Denkweise ist?
Mit diesen Agrarinitiativen ist dein Wunsch aber nicht vereinbar, da diese nicht nachhaltig sind.
Es gibt natürlich " Bauern"( so wie Baumann) die das Geld sonst wo verdienen, Landwirtschaft ist ihr Hobby, und wollen den Bauern, die von der Landwirtschaft leben eine Auswischen.
Ob es die feine Art ist, alle ÖLN Bauern in den Dreck zu ziehen, kann jeder selber beurteilen.
Ich finde das, eines Nationalrates unwürdig