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ZMP: Käseexport bleibt systemrelevant

Die Zentralschweizer Milchproduzenten (ZMP) warnen vor den Folgen geplanter US-Zölle auf Schweizer Käse: An der Delegiertenversammlung in Zug wurde deutlich, wie stark der Milchmarkt vom Export abhängt – und wie wichtig es ist, sich auf neue Herausforderungen vorzubereiten.

An der diesjährigen Delegiertenversammlung der Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP stimmten die 189 Delegierten sämtlichen Anträgen des Vorstands zu, heisst es in einer Mitteilung.

Im Zentrum der Versammlung standen neben den ordentlichen Traktanden die aktuelle geopolitische Lage und deren Auswirkungen auf den Schweizer Milchmarkt – insbesondere auf den Käseexport.

Massive Bedrohung

ZMP-Präsident Thomas Grüter eröffnete die Versammlung mit einem eindringlichen Appell: Die neue US-Zollpolitik stelle eine massive Bedrohung für die exportorientierte Schweizer Milchwirtschaft dar.

Sollte die angekündigte Einführung von Handelszöllen nach Ablauf der 90-tägigen Schonfrist umgesetzt werden, wären über 8’000 Tonnen Käse betroffen – das entspricht rund 11 % des gesamten Käseexports. Grüter forderte die Branche auf, sich auf verschiedene Szenarien vorzubereiten: «Die Situation bleibt komplex und dynamisch.»

Rückblick auf ein bewegtes Jahr

ZMP-Geschäftsführer Pirmin Furrer blickte auf ein ereignisreiches Geschäftsjahr zurück. Besonders hob er das Ressourcenprojekt «KlimaStaR Milch» hervor, das erste vielversprechende Ergebnisse zeigte. Auch die Käsereitagung 2024 fand grossen Anklang. Die Reaktion der Branchenorganisation Milch auf Herausforderungen wie etwa die Butterüberlagerung wurde als agil und wirkungsvoll gewürdigt.

Im Zentrum stand zudem die Weiterentwicklung der ZMP-Strukturen, insbesondere mit der erfolgreichen Etablierung von Delegiertenzusammenkünften und der Präsidentenkonferenz. Auch die ZMP Invest AG stand im Fokus – unter anderem mit dem Ausstieg bei der Lati SA und der Beteiligung an der neu aufgestellten Hocn AG (ehemals Hochdorf Holding AG).

Milchexporte weiterhin bedeutend

Stefan Kohler, Geschäftsführer der Branchenorganisation Milch, unterstrich die Bedeutung des Exports für die Stabilität des Milchmarktes. 39 % der Schweizer Käseproduktion – das entspricht 18 % der gesamten Milchproduktion – gehen ins Ausland.

Weitere 6 % fliessen in verarbeitete Exportprodukte wie Schokolade. Kohler wies aber auch auf die wachsenden Herausforderungen hin, etwa durch Tierseuchen oder steigende Rohstoffpreise, insbesondere bei Kakao.

Stabile Märkte, aber Unsicherheit bleibt

Die Milchpreise blieben 2024 stabil, die Käseexporte konnten sogar um 7,9 % zulegen. Doch auch hier ist der Einfluss der US-Zollpolitik nicht zu unterschätzen. «Die Schweizer Milchproduktion ist direkt von der amerikanischen Handelspolitik betroffen», so Furrer.

Immerhin: Das Butterlager war trotz saisonalem Anstieg kleiner als im Vorjahr – ein positives Signal für den Milchpreis. Die Produktion von Milch mit Suisse-Garantie-Siegel stieg um 1,9 %, während die Biomilchproduktion leicht rückläufig war.

Emmi bleibt zuversichtlich

Auch Emmi-CEO Ricarda Demarmels zeigte sich trotz des volatilen Umfelds optimistisch. Das Unternehmen habe 2024 erfolgreich strategische Märkte und Nischen ausgebaut. Für 2025 erwartet Emmi ein organisches Wachstum von 1,5 bis 2,5 %. «Wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen und setzen auf unsere Stärken», betonte Demarmels.

Kommentare (2)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Beobachter | 16.04.2025
    Wir sind am Käseexport in die USA interessiert, die USA möchte uns Rindfleisch exportieren. Diesen Import behindern wir jedoch mit sehr hohen Zöllen.
    Quizfrage: Wäre es nicht gerecht, wenn wir den Rindfleischzoll abschaffen würden?

    Unser schizophrener Agrarprotektionismus ist unerträglich!!
    • Gesunder Menschenverstand | 16.04.2025
      Juhui, dann gäbe es Hormon gratis im Fleisch!
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