Hohe Zellzahlen sind ein Schock, es drohen Abzüge, die Milch geht zurück, das Ansteckungsrisiko steigt. Wie handeln?
Bei erhöhten Zellzahlen sollte man laut der milchwirtschaftlichen Beratung Plantahof-Strickhof sofort die Eutergesundheit aller Kühe mit dem Schalmtest oder der Milchleistungsprüfung kontrollieren.
Milch von Schalmtest-positiven Kühen nicht mehr abliefern und, falls vorhanden, den Leitkeim bestimmen. Wichtig ist, die Melkarbeit zu überprüfen. Konkret: saubere Kleidung und Einweghandschuhe anziehen, um die Verschleppung der Keime zu minimieren, vormelken, um die keim- und zellreichste Milch abzutrennen. Reinigen der Zitzen mit (allenfalls feuchten) Einwegtüchern oder Holzwolle.
Nach dem Melken Zitzen dippen. Die Zwischendesinfektion des Melkzeuges ins Auge fassen. Bei der Melkanlage die Vakuumhöhe überprüfen. Ringe an den Zitzen nach dem Melken oder Hyperkeratose lassen auf zu hohes Vakuum schliessen. Bei Selbstabnahmen ist die Abnahmeschwelle zu überprüfen, sodass die Kühe nicht zu stark ausgemolken werden. Alter und Passform der Zitzengummis checken und die Zitzengummis regelmässig wechseln.
Der Durchmesser der Milchleitung muss zur Leistung der Kühe passen. Natürlich sind das Stallklima, die Hygiene des Lägers oder der Boxen, saubere Laufgänge und einwandfreies Futter Schlüsselelemente für gute Milch.
Die milchwirtschaftliche Beratung von Strickhof und Plantahof bietet Merkblätter an zu den Anforderungen an Milchlagerräume, zum Gefrierpunkt, zum Thema «Gute Milchqualität – kein Zufall», zu Keimzahlen, zu ersten Massnahmen bei hohen Zellzahlen, zu den Qualitätsanforderungen, zur Wartung der Melkanlage, zu salztoleranten Keimen, zu den Ursachen für beanstandete Käsereiproben und als Checkliste für gute Alpmilchqualität.