Die jüngsten Mitglieder der Herde der Familie Seematter.
Sibylle Hunziker
Nach der Hauptversammlung der IG Swiss Fleckvieh stand bei den Teilnehmen ein Besuch der Betriebs der Familie Seematter in Saxeten BE statt.
Robuste Rasse
Die immer etwa 50 Tiere – 20 Milchkühe und Jungvieh – sind Herdebuch A SF-Tiere. Für Daniel Seematter ist die robuste Zweinutzungsrasse ideal, weil die Kühe im Winter bei guter Fütterung viel Milch geben, im Alpsommer ebenfalls ansprechende Leistungen bringen und im Herbst mit genügend Substanz heimkommen. Dass die Tiere den Sommer auf den rauen, weitläufigen Alpen ob Saxeten gut überstehen, liegt auch daran, dass sie gut zu Fuss sind und wenig Klauenprobleme haben.
Die rund 1,6 Tonnen Berner Alpkäse vom Sommer vermarkten Seematters selber. Im Winter wird die Milch von der Sammelstelle Saxeten im Anhänger mit dem Postauto ins Tal transportiert und der Aaremilch abgeliefert. Der Betrieb umfasst knapp 29 Hektaren, verteilt auf 23 Bewirtschaftungseinheiten zwischen 700 und 1400 Metern über Meer.
Zwei Ställe
Der Anbindestall neben dem Wohnhaus im Dorf bietet Platz für die Milchkühe und für die Gruppenboxen der jüngeren Kälber. Für die Rinder konnte ein Laufstall am Dorfrand gebaut werden.
Im Frühling weiden die Milchkühe zuerst im Ried auf halber Höhe zwischen dem Bergdorf Saxeten und Wilderswil im Tal. Im Sommer gehen die Kühe auf eine Genossenschaftsalp, die Rinder auf eine Privatalp. Zu Hause bleiben nur die Kälber; sie weiden all die Ecken ab, die zu steil und uneben für eine effiziente Heuernte sind.
Nach der Herbstweide im Ried kehren die Kühe in den Winterstall zurück, wo sie neben dem Grundfutter auch ein wenig Mais und Schnitzel bekommen - «und am Sonntagabend UFA», wie Daniel Seematter schmunzelnd berichtet. Am liebsten ist es dem Bergbauern, wenn seine Kühe Anfang Winter kalben. Mehr gibt vom Betrieb gibt es im Video.