Die Produktion werde geschwächt, finden die einen. Sie werde zu stark gestützt und die Ökologie zu wenig gefördert, die anderen.
Die am vergangenen Mittwoch vom Bundesrat verabschiedete Direktzahlungsverordnung zog viele Reaktionen nach sich. Es zeigt sich einmal mehr dasselbe Bild: Dem Getreideproduzentenverband (SGPV), den Schweizer Milchproduzenten (SMP) und ähnlichen Organisationen benachteiligt die AP 2017 die landwirtschaftliche Produktion zu stark.
Mutterkuh gleichgestellt
Ökologisch orientierte Kreise wiederum sehen das anders. Zwar honorieren etwa die SMP die vorgenommenen Anpassungen. Sie sind erfreut, dass die Anforderungen für die graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion leicht reduziert wurden und die Beiträge für Raus um 10 Fr. pro GVE erhöht wurden. Sie betonen aber, dass es sich um bescheidene Korrekturen handle. Und dass die Folgen der AP 2017 für viele Milchproduzenten eine enorme Herausforderung seien.
Mutterkuh Schweiz wiederum ist hoch erfreut, dass die Mutterkühe den Milchkühen gleichgestellt werden. Der einheitliche GVE-Faktor sei für die Mutterkuhhaltung wichtig. Mutterkuh Schweiz freut sich, dass ein Programm für graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion eingeführt wird. «Enttäuschend ist der Beitrag von 200 Fr./ha. Zu bescheiden, um einen echten Anreiz darzustellen», schreibt Mutterkuh Schweiz.
Getreidebau gefährdet
Enttäuscht über die AP 2017 zeigt sich Swiss Beef. Die Rindermäster kritisieren die zunehmende Bürokratie und die Benachteiligung von Betrieben, welche Milch produzieren und Rinder mästen.
Sehr enttäuscht zeigt sich der SGPV. Seine Forderungen seien zum grössten Teil ignoriert worden. Die vom Bundesrat getroffenen Entscheide würden die Schweizer Getreideproduktion in Zukunft bedeutend stärker unter Druck setzen. «Die Landschaft wird sich verändern; die Getreideflächen werden langsam ersetzt durch eine Nutzung, welche keine Kalorien produziert, um dem übertriebenen Willen zu Ökologisierungsmassnahmen des Bundesrats zu folgen», schreibt der SGPV.
Zu wenig ökologisch
Pro Natura kontert und ist überzeugt, dass mit der AP 2017 die Chance für eine wirklich ökologische Schweizer Landwirtschaft verpasst wurde. Der Verein Vision Landwirtschaft rühmt in seinem Newsletter seine politische Einflussnahme auf die AP 2017. Er will denkt bereits an die Agrarpolitik nach 2017. Dann soll die Agrarpolitik weiter ökologisieren und warnt davor, das Rad wieder zurückzudrehen. Die Agrarallianz seinerseits hält den Mahnfinger auf, rät auf Störmanöver wie Volksinitiativen zu verzichten


