Der Munimarkt Bulle wartet mit Neuigkeiten auf: Erstmals wurden die Stiere nicht mehr nach Verbandszugehörigkeit gerichtet, sondern nach Rasse. Boss Claudio konnte seinen Vorjahressieg wiederholen.
Die Farbe Schwarz ist im Vormarsch. Waren es im Vorlahr noch mehr als doppelt so viele Red-Holstein-Stiere, liegen die Holstein heuer fast gleichauf. 234 Stiere der Rassen Simmental, Swiss Fleckvieh, Red Holstein und Holstein wurden im Ring präsentiert. Das sind rund 30 weniger als im Vorjahr.
Richten nach Farbe
Neu wurden die Stiere strikt nach Farbe gerichtet. Dies soll laut den Organisatoren dazu führen, den Austausch der Züchter unabhängig vom jeweiligen Rassenverband zu fördern. Bulle versteht sich als Drehscheibe für Red-Holstein- und Holstein-Stiere. Der Zuchtstiermarkt sei noch immer wichtig für die Zucht und geprägt vom Marktgeschehen, betont der Präsident der Marktkommission, Ernest Schläfli.
Jean-Marc Moënnat richtete die schwarzen Stiere. Als Mister wählte er den formschönen Shottle Apollo-Crisp von Charly Boschung, La Tour-de-Trème. «Er ist komplett vom Kopf bis zum Schwanz», beschreibt er ihn. Apollo-Crisp ist einer der Shottle-Söhne, der neben Goldwyn und Fever am meisten Söhne zeigte. Wieder mit von der Partie war der monumentale Lee Lexus, der Sieger im 2012. Er musste sich jedoch von Noël Sanchez Evian geschlagen geben. Er habe nach Eleganz gerichtet, deshalb sei ihm der mit EX 96 beschriebene Lexus etwas unterlegen, begründete Moënnat.
Auch bei den RH gab es eine enge Entscheidung bei der Mister-Wahl. Richter Nicolas Uldry entschied sich für Rockstar ImpactBG Gobet & Valélian, La Tour de Trème vor Dusk Majesto, Heim Fritz & Daniela, Souboz, aufgrund der noch ausgeprägteren Vorhand. Bei den Swiss Fleckvieh, die Bruno Beyeler richtete, hatte Larsson Freelance von Roland Pürro, Plaffeien, das Sagen. Er gehe auf einem perfekten Fundament und überzeuge durch die Oberlinie und die Schulterpartie.
Einzig bei den Simmenalerstieren gab es vertraute Namen. An Boss Claudio, im Besitz von Adolf von Siebenthal, Turbach, der den Ring schon letztes Jahr als Mister verlassen konnte, führte auch dieses Jahr kein Weg vorbei. Auch mit vier Jahren strotzt er vor Eleganz.
Flauer Handel, gute Preise
Nicht nur weniger Stiere, auch weniger Besucher waren im Espace Gruyère zu sehen. «Wohl wegen des schönen Herbstwetters waren es nur rund 2600», bemerkte Geschäftsführer Bertrand Droux. 93 Stiere wechselten die Hand, 20 weniger als im Vorjahr. Gut ein Drittel der neuen Besitzer stammt nicht aus dem Kanton Freiburg. Die Preise liegen mit durchschnittlich 2842 Franken 36 Franken höher als 2012. «Der Handel beginnt bereits, sobald der Katalog erscheint», unterstreicht Droux und betont damit den Stellenwert der Freiburger Zucht.
Damit weist er auf die inneren Werte der Stiere hin: 54 Stiere sind genomisch typisiert, und nicht wenige stammen von ausgewiesenen Schausiegerinnen ab. «Die Qualität steigt laufend», stellt er fest. Aushängeschild sind auch hier die Holsteinmütter, die im Schnitt 9447 kg Milch gegeben haben und mit 91,1 Indexpunkten eingestuft sind.
Rangliste: www.marche-concours-bulle.ch