Gral Gospel von Erich Meier und Pius Kamer aus Grüningen ZH und Etvei Edel von Hansruedi Enz, Gais AR, heissen die Mister am Braunvieh-Zuchtstiermarkt in Zug. Die Auktion erzielte einen guten Durchschnittspreis von 3797 Franken. Die Stiere galten im Durchschnitt 2792 Franken.
An den beiden Markttagen präsentierten sich 89 Braunviehstiere (mit Brown-Swiss-Blut) und 126 Original Braunviehstiere (OB). Mister der OB-Stiere wurde der Gral-Sohn Gospel von Erich Meier und Pius Kamer aus Grüningen ZH. Der 1127 kg schwere Koloss imponierte mit der enormen Ausgeglichenheit im Rahmen und einer extremen Brusttiefe und idealer Beckenlage. Gospel ist aus der Zucht von Thomas Müller, Grüningen, und wurde nun am Stiermarkt mit 5-5-5-95 beurteilt. Der sechsjährige Gospel stammt aus einer Caesar-Flerden-Tochter die in der Gesamtnote mit EX 90 beschrieben worden ist.
Mister ZM ist auch genomisch Top
Bei den Braunviehstieren überragte der im Kreuzbein mit 1.72 Zentimeter gemessene Etvei Edel auch in der Körpergrösse die Konkurrenz. Im weiteren wiegt Edel 1355 Kilogramm. Seit Kalb ist Edel im Besitz von Hansruedi Enz aus Gais AR, der Edel von Züchter Jürg Kellenberger, Walzenhausen, kaufte. Wie auch Gospel wurde Edel mit den hervorragenden Noten von 5-5-5-95 beschrieben. Für die beiden Oberpreisrichter Josef Müller und Willy Schmid war Edel der Stier mit der besten Ausgeglichenheit über alle Merkmale. Es war also nicht die enorme Masse die den Ausschlag zum Mistertitel gab. Edel ist aber nicht nur im Exterieur herausragend sonder auch genomisch. Seit genombasierter Milch-Zuchtwert liegt bei hohen +936 kg. Seine Exterieurqualitäten zeigen sich auch in den Exterieurzuchtwerten. Dort liegt die Gesamtnote bei guten +0.95 und zum Beispiel die Widerristhöhe oder die Beckenlage liegen weit über 2 Standardabweichungen. Diese Zahlen waren für Sexygen Grund genug den Stier abzusamen. Besitzer Enz setzte ihn auch im Natursprung ein. Inzwischen hat Edel schon 48 Nachkommen und die ersten Rinder werden bald schon abkalben. Hansruedi Enz freute sich natürlich über diese bestmögliche Werbung für seinen Stier als Mister und Gais als Ort für Mister. Denn schon der Vorgänger und zweifach MisterWurl Imbus kam aus Gais. Nebenbei bemerkte Enz auch, dass er erst das zweite Mal mit einem Stier am Markt teilnahm.
Sehr gute Qualität gezeigt
Die Oberpreisrichter Müller und Schmid zeigten sich von der immer besser werdenden Qualität der aufgeführten Stiere sehr zufrieden: Vor allem die Spitze sei von ausgezeichneter Qualität. Weiter konnte Müller beobachten, dass die Original-Braunvieh-Abteilungen etwas Augeglichener in den hinteren Ränge seien als beim Braunvieh. In 25 Abteilungen wurden 215 Stiere (Vorjahr 222) beurteilt und rangiert. Nur ein Stier erhielt die Herdebuchberechtigung nicht. Der schwerste Stier, Prunki Primo von Franz Dörig, Teufen AR, wog 1397 kg.
An beiden Markttagen wurden insgesamt 48 (Vorjahr 49) Stiere oder 22 % (Vorjahr 22 %) für durchschnittlich Fr. 2792.- (Vorjahr Fr. 2‘969.-) verkauft. Der Höchstpreis betrug dabei Fr. 6000.- für einen OB-Stier.
Auktion war erneut ein Höhepunkt und ein Erfolg
Am Donnerstag lockte die Versteigerung viele Züchter und Besucher an. Mit Spannung verfolgten sie den Auktionsverlauf, der für die kommende Handelssaison jeweils wegweisend ist. Auch dieses Jahr wurde der Beweis wieder erbracht: In Zug bewegt sich das Qualitätsniveau der angebotenen Rinder und Kühe auf einem hohen Niveau. Es wurde engagiert geboten und entsprechend gute Preise erreicht. Alle angebotenen 43 Tiere vom hochträchtigen Rind bis zur frisch gekalbten Jungkuh kamen in den Ring und fanden einen Käufer. Im Durchschnitt wurden 3797 Franken (Vorjahr: 4294 Franken) gelöst. In Anbetracht der momentan ausgesprochen heiklen Marktlage un d im Fünfjahresvergleich ist dies ein sehr erfreuliches Ergebnis und spricht für die sehr gute Qualität der verkauften Tiere. Den Höchstpreis erzielte die Vigor-Tochter Vera mit 8500 Franken. Die harmonische und massige Vera ist von Denzo tragend und wurde von August Koller in Ardez gezüchtet. Den zweithöchsten Preis erzielte die Sesam-Tochter Siera von Kurt Dobler, Siebnen, mit 7400 Franken. 6600 Franken galt Schurtenberger Etvei Zerma von Xaver Schurtenberger, Cham, und die teuerste Kuh Baltschanahof Prunki Petunia von Gaudenz Thomann wechselte für 6300 Franken ihren Besitzer.
«Saumässiges» Spektakel
Zweimal am Tag liefen die Säuli an ihrem Rennen den Stieren im wahrsten Sinne des Wortes den Rang ab. Olma-Ikone Christian Manser fungierte am Mittwoch als Speaker und animierte das Publikum mit seinem hammermässigen Auftritt zu wahren Begeisterungsstürmen. Zuvor wurde fleissig auf die verschiedenen «Athletinnen» gewettet.