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Zucker-Mindestpreis in Kritik

Schweizer Schokolade gewinnt im Ausland weiter an Beliebtheit: Im vergangenen Jahr wurden 127'923 Tonnen Schokolade exportiert, das sind 4,8 Prozent mehr als 2016. Die Schokoladenhersteller warnen vor einem Zucker-Mindestpreis. Die Standortattraktivität für die Schoggihersteller sei auch für die Bauern wichtig.

 

 

Schweizer Schokolade gewinnt im Ausland weiter an Beliebtheit: Im vergangenen Jahr wurden 127'923 Tonnen Schokolade exportiert, das sind 4,8 Prozent mehr als 2016. Die Schokoladenhersteller warnen vor einem Zucker-Mindestpreis. Die Standortattraktivität für die Schoggihersteller sei auch für die Bauern wichtig.

Insgesamt verkauften die Schokoladehersteller aus der Schweiz 190'731 Tonnen im In- und Ausland, wie der Branchenverband Chocosuisse am Donnerstag mitteilte. Sie erhöhten damit den Umsatz um 3,1 Prozent auf 1,86 Milliarden Franken. Im Inland gingen die Verkäufe um 1,3 Prozent zurück, dabei war vor allem der Absatz von Fertigprodukten rückläufig.

Deutsche kaufen wieder mehr

Besonders die Deutschen kauften wieder mehr Schweizer Schokolade: Im wichtigsten Exportmarkt stiegen die Verkäufe um 16 Prozent, nachdem sie in den drei Jahren zuvor jeweils zurückgegangen waren. In Grossbritannien, Frankreich und Kanada wurde ebenfalls mehr Schweizer Schokolade verkauft. Grosse Wachstumsraten wiesen auch Australien und Russland auf; deren Marktanteile insgesamt sind allerdings eher klein. 

Die US-Amerikaner hingegen schienen 2017 weniger Lust auf Schweizer Schokolade zu haben: Im fünft wichtigsten Markt USA gingen die Verkäufe um 7 Prozent zurück. Der Umsatz aus den Exporten stieg um 6,9 Prozent auf 936 Millionen Franken. Der Inlandumsatz ging um 0,4 Prozent auf 921 Millionen Franken zurück. Umsatzmässig liegen die beiden Bereiche somit fast gleichauf, obwohl fast zwei Drittel der Gesamtproduktion ins Ausland gehen und nur ein Drittel im Inland verkauft wird. Dies lässt darauf schliessen, dass die Schweizer Schokolade im Ausland zu tieferen Preisen verkauft wird als im Inland.

Standortattraktivität auch für Produzenten wichtig

Der Branchenverband Chocosuisse hebt hervor, dass dadurch grosse Mengen an verarbeiteten Schweizer Agrarrohstoffen ausgeführt werden. So wurden in der Schweizer Schokolade auch rund 20% der Gesamtproduktion von Schweizer Zucker exportiert, schreibt der Verband. "Die Standortattraktivität unseres Landes für die Schokoladeindustrie ist somit auch für Lieferanten von Schweizer Zucker und von anderen Rohstoffen relevant. Dies ist mit Blick auf die aktuelle Forderung des Schweizer Zuckermonopols zur Grenzschutz-Verteuerung von Zucker zu beachten", mahnt Chocosuisse. 

Mindestpreis für Zucker verlangt


Die Schokoladenhersteller meinen damit die Wirtschaftskommission des Nationalrates (WAK). Diese will einen Mindestpreis für Zucker einführen. Die Ständeratskommission hatte sich dagegen ausgesprochen. Die Kommission ist der Ansicht, dass Handlungsbedarf besteht: Ohne Mindestpreis seien die Zuckerrüben- und die Zuckerproduktion, die entsprechenden Arbeitsplätze und die Versorgungssicherheit in der Schweiz gefährdet, argumentiert sie. Die parlamentarischen Initiative von Bauernverbandsdirektor und Nationalrat Jacques Bourgeois (FDP/FR) "Stopp dem ruinösen Preisdumping beim Zucker - Sicherung der inländischen Zuckerproduktion" verlangt einen Mechanismus für die Festlegung der Zollansätze für importierten Zucker, mit dem ein Mindestpreis sichergestellt werden kann.

Zudem habe Chocosuisse 2017 die Einführung einer neuen Milchzulage als Begleitmassnahme zur Abschaffung des „Schoggigesetzes“ unterstützt. Inzwischen habe aber die Milchbranche beschlossen, einen Teil dieser Milchzulage für andere Zwecke zu verwenden. Chocosuisse ist der Verband der Schweizer Schokoladeindustrie und vereint alle industriellen Hersteller von Schweizer Schokolade.

 

Schweizer essen weniger

Jede Schweizerin und jeder Schweizer ass 2017 im Durchschnitt 10,5 Kilogramm Schokolade und somit 500 Gramm weniger als im Vorjahr. Das schlägt sich auch auf die Verkäufe nieder: Diese gingen in der Schweiz um 1,3 Prozent auf 62'808 Tonnen zurück.

Mit 2,8 Prozent wuchs zwar das Geschäft mit Halbfabrikaten wie etwa Kuvertüre für Konditoreien. Von den volumenmässig stärker ins Gewicht fallenden Fertigprodukten wurden aber weniger verkauft (-2,3 Prozent). Wenn die Schweizerinnen und Schweizer zur Schokolade griffen, war es allerdings meistens ein Schweizer Fabrikat. Der Anteil der Importschokolade am Inlandkonsum sei um 0,7 Prozentpunkte knapp unter die 40-Prozent-Grenze gesunken, teilte Chocosuisse mit. Am besten verkauften sich im Inland sowie im Ausland die klassischen Schweizer Schokoladetafeln - ihr Anteil an den Verkaufsmengen betrug 48 Prozent. Mit 22 Prozent ebenfalls beliebt war 2017 Schokoladenkonfiserie.

 

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