Die Richtpreise für das Jahr 2025 bleiben mit 61 Franken pro Tonne Zuckerrüben gleich hoch wie 2024, teilt die Branchenvereinigung Zucker in einer Medienmitteilung mit. Man wolle damit ein Zeichen setzen und die Attraktivität der Zuckerrüben weiterhin hochhalten.
Eine wirtschaftlich interessante Ackerkultur helfe, bestehende Pflanzer bei der Stange zu halten und Neupflanzer zu gewinnen, schreibt die Interprofession Zucker weiter. Der Anbau von IP-Suisse-Zucker wird weiterhin unterstützt. Die Nachfrage nach Schweizer Biozucker bleibt stabil.
Nachdem der Weltmarktpreis Ende 2023 mit über 700 Dollar (rund 619 Franken) pro Tonne einen Höchststand erreicht hatte, fiel er im Januar 2024 stark und lag im Juli bei rund 550 Dollar (rund 468 Franken) pro Tonne. Da die weltweiten Lagerbestände derzeit niedrig sind, bestehe die Hoffnung, dass die Preise nicht weiter sinken. Das hänge aber auch von der globalen Ernte 2024 ab, erkennt die Branchenvereinigung.
Schlussabrechnung Ernte 2023
Die im letzten Jahr stark gestiegenen Zuckerpreise ermöglichen, den Auszahlpreis 2023 zu erhöhen. Mit den nun festgelegten zusätzlichen 1.50 Franken pro Tonne Zuckerrüben steigt der Preis über den vorgesehenen Richtpreis hinaus auf 59.50 Franken pro Tonne, schreibt die Interprofession Zucker.
Ebenfalls zu diesem Entscheid beigetragen habe die Erhöhung der Anbaufläche. Denn das vor zwei Jahren eingeführte progressive System ermöglicht je nach Flächenzuwachs auch eine Preiserhöhung. Nach einer Steigerung um 500 Hektaren im letzten Jahr konnten für dieses Jahr weitere 300 Hektaren hinzugewonnen werden.
IP-Suisse gewinnt neue Kunden
Das Angebot übersteigt die Nachfrage. In den letzten Monaten konnten jedoch neue Kunden für den IP-Suisse Zucker gewonnen werden, heisst es in der Mitteilung weiter. Gemeinsam mit IP-Suisse hat die Branche Lösungen gefunden, um die derzeit hohen Lagerbestände zu reduzieren und gleichzeitig die Fläche zur Deckung des Absatzes zu stabilisieren.
IP-Suisse-Zuckerrüben
bki
Die IPS-Prämie bleibt unverändert bei 60 Franken pro Tonne Zucker. Für den Anbau 2025 werden mindestens 30 Franken pro Tonne Zucker garantiert. Die produzierte Zuckermenge wird im gleichen Verhältnis in der Mengenbilanz berücksichtigt. Alle bestehenden IPS-Produzenten können sich für den Anbau 2025 anmelden. Neue Produzenten, die sich für das IPS-Label interessieren, werden jedoch auf eine Warteliste gesetzt.
Bio-Suisse und Umstellrüben
Die Nachfrage nach Schweizer Biozucker bleibt stabil. Die Technik des Anpflanzens von Rüben hat sich unter den Anbauern weitgehend etabliert. Die finanzielle Unterstützung in Höhe von 200 Franken pro Hektare wird ab der Kampagne 2025 somit abgeschafft.
Wer ist die Interprofession Zucker?
Die Interprofession Zucker ist eine Organisation, die sich aus Vertretern der Schweizer Zucker AG (SZU) und des Schweizerischen Verbandes der Zuckerrübenpflanzer (SVZ) zusammensetzt. Sie legt jährlich den definitiv ausbezahlten Schlusspreis sowie die Preis- und Übernahmebedingungen für Zuckerrüben fest.
Die Hauptaufgaben der Interprofession Zucker umfassen die Koordination zwischen den Zuckerrübenproduzenten und der Zuckerindustrie in der Schweiz. Zu den spezifischen Aufgaben gehören auch die Festlegung der Preise, Führen von Vertragsverhandlungen, Setzung von Qualitätsstandards, Massnahmen zur Marktregulierung und die Förderung der Nachhaltigkeit.
Dasselbe gilt für die Prämie von 40 Franken pro Tonne für die Umstellung. Auch sie wird ab der Kampagne 2025 abgeschafft. Die Bio-Suisse Labelprämie zur Förderung des Bioanbaus von 30 Franken pro Tonne bleibt und ist bis mindestens 2026 gesichert, schliesst der Branchenverband Zucker seine Medienmitteilung.