Neu-Delhi hatte seine Zuckerexporte zum letzten Mal vor sieben Jahren gestoppt. Indiens Abwesenheit am Weltmarkt dürfte zu einem Anstieg der Benchmark-Preise in New York und London führen, die sich bereits auf Mehrjahreshöchstständen befinden. Das schürt Befürchtungen über eine verstärkte Inflation auf den globalen Lebensmittelmärkten.
«Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Deckung des lokalen Zuckerbedarfs und der Produktion von Ethanol aus überschüssigem Zuckerrohr», sagte ein Regierungsvertreter.
Nicht genügend Zucker
«Für die kommende Saison werden wir nicht genügend Zucker für die Zuteilung von Exportquoten haben» Auch in der noch laufenden Saison 2022/23 hatte Neu-Delhi den Raffinerien lediglich die Ausfuhr von 6,1 Mio. Tonnen Zucker gestattet, nachdem die Exporteure in der Saison zuvor einen Rekordabsatz von 11,1 Mio. t verzeichnet hatten.
Indien hatte bereits im Jahr 2016 eine Steuer von 20% auf Zuckerexporte eingeführt, um die Verkäufe nach Übersee einzudämmen.
50 Prozent weniger Regen
Die Monsunregen in den wichtigsten Zuckerrohr-Anbauregionen der Bundesstaaten Maharashtra und Karnataka - die zusammen mehr als die Hälfte der gesamten indischen Zuckerproduktion ausmachen - lagen den Daten des Wetteramtes zufolge in diesem Jahr bisher bis zu 50% unter dem Durchschnitt.
Unregelmässige Regenfälle würden die Zuckerproduktion in der Saison 2023/24 verringern und auch die Anpflanzungen für die Saison 2024/25 reduzieren, so ein Industrievertreter.