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Zuckermarkt kommt wieder ins Gleichgewicht

 

Der Rübenbauernbund für Niederösterreich und Wien, die Interessenvertretung von rund 4’000 Mitgliedern und damit die grösste der vier regionalen Rübenbauernorganisationen mit insgesamt 5’300 Betrieben, hielt ein Webinar ab, das zur Information der Mitglieder diente. Corona-bedingt wurde die physische Generalversammlung durch eine schriftliche Abstimmung ersetzt.

 

Präsident Ernst Karpfinger gab dabei einen Rückblick über die Entwicklung im österreichischen Zuckerrübenanbau, der in den letzten Jahren durch einen massiven Preisverfall und starken Schädlingsbefall durch Rüsselkäfer geprägt war.

 

Dies führte im Herbst 2019 zur Diskussion über die Schliessung einer der beiden österreichischen Zuckerfabriken. In einer gemeinsamen Kraftanstrengung mit Agrana, BMLRT, Landwirtschaftskammern und den Rübenbauern ist es gelungen, für den Anbau 2021 wieder auf ein Flächenniveau zu kommen, um den Erhalt der beiden Zuckerfabriken abzusichern.

 

Zufriedenstellendes Rübenjahr 2021

 

Erfreulicherweise gab es im abgelaufenen Rübenjahr keine nennenswerten Flächenverluste, es konnte fast die gesamte Anbaufläche zur Ernte gebracht werden.

 

Die Rüsselkäferproblematik dürfte sich auf natürliche Weise und durch die Bekämpfungsstrategien der Rübenbauern sowie einen entsprechenden Pflanzenschutz wieder eingependelt haben. Die Rübenerträge und die Zuckergehalte waren äusserst zufriedenstellend.

 

Aufwärtstrend am europäischen Zuckermarkt

 

Zudem scheint die schwierige Phase von ruinösen Preisen infolge der Zeit der Überproduktion überwunden zu sein. Die Rübenbauern in Europa haben durch Flächenreduktionen dazu beigetragen, dass Angebot und Nachfrage wieder ins Gleichgewicht kommen und sich die Zuckerpreise wieder stabilisieren.

 

Diese entwickeln sich langsam auf ein Niveau, bei dem sowohl die Zuckerindustrie als auch die Rübenbauern bald wieder positiv wirtschaften können. Die Zuckerrübe bleibt dadurch wettbewerbsfähig und kann somit ein wichtiger Bestandteil in den Fruchtfolgen der Ackerbaubetriebe bleiben.

 

Green Deal bereitet Sorgen

 

Sorgen bereiten dem Rübenbauern-Präsidenten die Auswirkungen des Green Deals, bei dem massive Reduktionen des Düngemittel- und Pflanzenschutzmitteleinsatzes angekündigt wurden.

 

"Es ist nicht zu verstehen, warum sich Europa stetig noch strengere Produktionsstandards auferlegt, die dazu führen, dass manche Kulturen wie die Zuckerrübe gefährdet werden. Es besteht die Gefahr, dass die Eigenversorgung Europas mit Grundnahrungsmitteln mit jeder Verschärfung der Rahmenbedingungen immer mehr in Gefahr gebracht wird und Europa sich dadurch in eine noch grössere Importabhängigkeit begibt", warnt Karpfinger.

 

EU darf heimische Erzeugung nicht gefährden

 

"Positiv zu sehen ist die Initiative der Europäischen Kommission, die derzeit eine Verordnung ausarbeitet, um letztendlich die Urwaldzerstörung zu verhindern, indem bei Importen von Rohstoffen die Nachhaltigkeit vor Ort berücksichtigt und sichergestellt werden soll. Es ist aber völlig unverständlich, dass Rohrzucker in diesem Verordnungsentwurf nicht enthalten ist, obwohl seit langer Zeit bekannt ist, dass gerade der Rohrzuckerproduktion enorme Urwaldflächen zum Opfer gefallen sind", kritisiert der Präsident.

"Mittlerweile importiert die EU durch zollfreie oder zollbegünstigte Abkommen rund ein Fünftel des Eigenbedarfs an Zucker und gefährdet damit die heimische Erzeugung, die klimafreundlich, nachhaltig und streng kontrolliert ist. Die Rüben- und Zuckerproduktion hierzulande spart darüber hinaus unnötige Transportkilometer und CO2-Emissionen, die bei Importen aus Übersee entstehen", gibt Karpfinger zu bedenken. Er fordert - im Sinne der in der EU stets verlangten nachhaltigen landwirtschaftlichen Produktion - die politischen Verantwortungsträger auf, alles zu unternehmen, Rohrzucker in diese Verordnung aufzunehmen.

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