Die Schweizerische Fachstelle für Zuckerrübenbau (SFZ), die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) sowie kantonale Partner führen in diesem Jahr ein Cercospora-Monitoring auf rund 50 Praxisparzellen im gesamtem Mittelland durch. Cercospora beticola ist die wichtigste Blattkrankheit der Zuckerrübe in der Schweiz.
Ein früher Befall beeinträchtigt gemäss pflanzenkrankheiten.ch den Rübenertrag und Zuckergehalt erheblich. Es können Verluste von bis zu 40 % entstehen. Stark befallene Blätter werden zuerst gelb, dann braun und sterben ab. Worauf die Pflanze neue Blätter bildet, die aber erneut krank werden und absterben. Ein milder Winter, ein warmer Frühling, ein früher Reihenschluss und hohe Niederschlagsmengen in den Monaten Juni und Juli fördern den Befall.
Wetterdaten und Vorjahreswerte
Die Krankheit wird leicht mit Bakterienflecken verwechselt, die durch Pseudomonas verursacht werden. Durch die Verwechslungsgefahr ist es in der Praxis besonders schwierig, den Befallsbeginn von Cercospora korrekt festzustellen.
Um die Rübenpflanzern zu unterstützen, wird in diesem Jahr auf rund 50 Praxisparzellen im gesamtem Mittelland ein Monitoring durchgeführt. Wie die Hafl am Dienstag mitteilt, berechnet das Prognosemodell CERCBET 1 anhand von Wetterdaten und der durchschnittlichen Befallsstärke des Vorjahres in der Region den Befallsbeginn von Cercospora. Die Rübenpflanzer haben über die App BetaSwiss Zugang zu den Informationen.
zvg
Kontrolle bei orange
Die Karte zeigt die aktuellen Ergebnisse aus dem Monitoring und der Prognose. Jeder Punkt bezieht sich auf eine Parzelle im Monitoring. Wenn weder ein Befall prognostiziert noch in der Monitoringparzelle festgestellt wurde, erscheint der Punkt in der Karte grün. Ein gelber Punkt zeigt an, dass ein Erstbefall gemäss der wetterbasierten Prognose möglich, jedoch noch selten sichtbar sei.
Beim ersten bestätigten Cercospora-Befall in der Monitoring-Parzelle erscheint der Punkt in der Karte rot. Ist der Punkt orange, ergab die Prognose eine Befallswahrscheinlichkeit von 50 % oder mehr. «In diesen beiden Fällen sollen Rübenpflanzer ihre Parzellen auf Cercospora kontrollieren», schreibt die Hafl.
Im Juli ist die Bekämpfungsschwelle bei 1 bis 2 schwach befallenen Pflanzen pro Are oder einem grösseren Befallsherd im Bestand erreicht. Im August bis Anfang September liegt die Bekämpfungsschwelle bei 1 bis 2 kleinen Befallsnestern pro Are oder einem grösseren Befallsherd im Bestand.
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