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Züchtungsprojekt macht seltene Kuhrasse interessant

Beim Deutschen Schwarzbunten Niederungsrind (DSN) haben Forscher genetische Marker für wichtige Leistungsparameter identifiziert. Damit gibt es Ansatzpunkte für die Zucht, durch die das Zweinutzungsrind für die extensive Landwirtschaft attraktiver werden könnte. Bisher wird die robuste und fruchtbare Rasse nur selten gehalten.

AgE/blu |

Bei der Zweinutzungsrasse Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind (DSN) haben Forscher der Humboldt-Universität Berlin genetische Marker für wichtige Leistungsparameter wie Milchproduktion, Fleischzuwachs und Gesundheit identifiziert.

Höhere Diversität als Holstein-Rinder

«Vor allem die züchterische Nutzung der Marker für Milchproduktion und Fleischzuwachs sind entscheidend, um die Selektion auf höhere Milchleistung bei Erhaltung des Zweinutzungstyps effizient zu gestalten», schreiben die Forscher. Die Marker können zum Beispiel die Auswahl potenzieller Zuchtbullen aus Jungtieren unterstützen und Entscheidungen für gezielte Anpaarungen erleichtern, die eine bessere Leistung der Nachkommen und einen wesentlichen Zuchtfortschritt versprechen.

Die Auswertung der genetischen Informationen zeigte zudem, dass die Rasse eine geringere Inzucht und eine höhere Diversität als Holstein-Rinder aufweist. Insgesamt sehen die Forschenden die Ergebnisse als gute Basis, um die Selektion von DSN-Rindern auf einer soliden genetischen Grundlage weiterzuführen und dabei ihre typischen Rasseeigenschaften zu erhalten.

Vergleichsweise geringe Milchleistung

Damit hätten sie die Datenbasis für ein künftiges Zuchtprogramm geschaffen, berichtete das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) am 28. Februar. Es hatte die Studie gefördert, für die in den zurückliegenden sieben Jahren das Genom von nahezu der gesamten Population an DSN-Rindern in Deutschland untersucht worden war. Laut Darstellung des BÖL bietet sich das DSN unter anderem aufgrund seiner Robustheit, Fruchtbarkeit und Langlebigkeit für die extensive ökologische Produktion an.

Dennoch stehe die Art auf der Roten Liste der gefährdeten einheimischen Nutztierrassen, was vor allem auf die vergleichsweise geringe Milchleistung zurückzuführen sei. Die nun identifizierten Marker erlaubten eine zielgerichtete Züchtung. Durch diese könne die Nutzung der Rasse im biologischen Landbau mittelfristig attraktiver werden.

-> Mehr Infos gibt es hier

Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind

Das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind (DSN) ist laut provieh.de die Rinderrasse, die am längsten im Mittelpunkt einer organischen Rinderzucht steht: 1878 Gründung des Jeverländischen Herdbuchs, 1883 Einrichtung des «Vereins ostfriesischer Stammviehzüchter» und 1892 Bildung der «Ostpreussischen Holländer Herdbuchgesellschaft». Nur die Züchter des Allgäuer Braunviehs können auf eine ähnlich lange und erfolgreiche Zuchtarbeit zurückblicken. Die Rasse verbreitete sich über ganz Nord- und Mitteldeutschland. Durch das Einkreuzen mit Holstein-Genetik wurde es für die Rasse schwierig.

Durch das zähe Festhalten einiger weniger Züchterinnen und Züchter an ihren bewährten Kühen konnte die Rasse auch in Westdeutschland vor dem Aussterben bewahrt werden. Als sich 1989 der «Verein zur Förderung und Erhaltung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes» zusammenfand, gab es nur noch gut 150 reingezogene Zuchttiere. Es handelt sich um eine Zweinutzungsrasse. Kühe sind 130 - 140 cm gross bei 550 - 650 kg Körpergewicht. Bullen wiegen bei 150 - 162 cm Widerristhöhe 1000 - 1150 kg. Die Rasse gilt langlebig, fruchtbar und wenig krankheitsanfällig. 

Im Gegensatz zum Holstein-Rind ist das DSN-Rind kleiner und hat eine geringere Milchmenge. Sie haben einen harmonischen Körperbau mit tafelförmigem breitem, leicht geneigtem Becken für problemlose Kalbungen, sowie eine gute bis sehr gute Rücken- und Keulenbemuskelung. Die DSN-Rinder haben laut GGI Spermex ein genetisches Milchleistungspotenzial von 7’000 bis über 8’000 kg Milch bei 4,30 % Fett und 3,70 % Eiweiss.

Kommentare (1)

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  • Högerlibuur | 08.03.2024
    Wenn diese Rasse, die 1989 gerade mal einen Bestand von 150 Tieren hatte, heute weniger Inzucht hat als die Weltrasse Holstein Friesian, frage ich mich schon, ob die Künstliche Besamung die genetische Vielfalt zerstört.
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