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Zürcher Landwirte sind uneinig

Die Kulturland- initiative der Grünen sorgt für angeregte Diskussionen. Während sich Kantonsrat Hans-Heinrich Heusser dagegen ausspricht, befürwortet Hans Staub, Präsident Zürcher Bauernverband, die Vorlage. Mit Umfrage.

Jacqueline Graber |

 

 

Die Kulturland- initiative der Grünen sorgt für angeregte Diskussionen. Während sich Kantonsrat Hans-Heinrich Heusser dagegen ausspricht, befürwortet Hans Staub, Präsident Zürcher Bauernverband, die Vorlage. Mit Umfrage.

Es dürfte spannend werden am kommenden Sonntag. Dann stimmt die Zürcher Bevölkerung an der Urne über die Kulturlandinitiative ab. Die Vorlage wurden von den Grünen lanciert. Die Partei will den Kanton verpflichten, die wertvollen Landwirtschaftsflächen und die Flächen von besonderer ökologischer Bedeutung zu schützen. Damit soll verhindert werden, «dass die Siedlungsentwicklung auf Kosten der schlecht geschützten landwirtschaftlichen Nutzfläche stattfindet». Mit anderen Worten: Der Kanton soll nicht zubetoniert werden.

FFF im Fokus

Wertvoll sei laut der Initiative Landwirtschaftsland der Eignungsklasse 1 bis 6 mit Ausnahme der rechtskräftig der Bauzone zugewiesenen Fläche, schreibt die «Neue Zürcher Zeitung». Im Fokus stünden jedoch nicht die Fruchtfolgeflächen (FFF), von denen nach Bundesrecht ein bestimmter Bestand nachzuweisen sei. Der Kanton zähle nur jene guten Ackerböden dazu, die ausserhalb des Siedlungsgebiets gemäss Richtplan lägen, heisst es weiter. Diese seien aber schon heute gut geschützt.

Heftige Diskussionen

Die Initiative sorgt bei den Bauern für angeregte Diskussionen. Kritik kommt vor allem aus dem rechten Lager: Die Delegierten der Zürcher SVP sprachen sich für eine Nein-Parole aus. «Die SVP setzt sich für den Kulturlandschutz ein. Die Initiative schiesst aber am Ziel vorbei, da für ökologische Massnahmen weiterhin Kulturland umgenutzt werden darf und damit auch der Produktion entzogen wird», betont SVP-Kantonsrat Hans-Heinrich Heusser. Er warnt davor, dass die Initiative dazu führe, dass das Kulturland zum Selbstbedienungsladen für Ökoprojekte werde und gleichzeitig auch die produzierende Landwirtschaft einschränke oder in ihrer Entwicklung behindere.

Die Gegner befürchteten, dass bei einer Annahme der Initiative weiter Kulturland verloren ginge – auf Kosten des Naturschutzes, schreibt der «Tages-Anzeiger». Marionna Schlatter, Co-Präsidentin der Grünen, kontert und betont: «Mehr als 99 Prozent des Landwirtschaftslandes gehen verloren, weil Siedlungen gebaut würden.» Dass der Naturschutz schuld sein soll an schwindenden Ackerflächen, bezeichnen die Grünen als Scheinargument. 

Bauernverband uneins

Beim Zürcher Bauernverband (ZBV) herrscht indessen Uneinigkeit. Nach einer Pattsituation im Vorstand wurde die Stimmfreigabe beschlossen. Hans Staub, Präsident des ZBV, plädiert jedoch als Privatperson für die Vorlage. «Der verfügbare Boden ist nicht nur bei uns, sondern weltweit stark unter Druck», sagt Staub. Der Bund habe mit dem Sachplan Fruchtfolgeflächen ein Instrument geschaffen, welches die Kantone verpflichtet, ein Mindestmass an ackerfähigen Flächen planerisch auszuweisen. Für den Kanton Zürich seien dies 44400 Hektaren. «Über 8000 ha dieser FFF sind aber nicht als solche nutzbar und sind mit behördlichen Bewirtschaftungseinschränkungen belegt. Sie werden  beispielsweise als Sport- oder Erholungszonen genutzt», ergänzt der Landwirt.

Die gepflegte Kulturlandschaft sei ein wichtiger Bestandteil der hohen Standortqualität des Wirtschaftsraums Schweiz. Sie bedeute für uns Ernährungsgrundlage, Lebensraum und Lebensqualität. Um diese Balance langfristig zu halten, müsse die Erhaltung des landwirtschaftlichen Kulturlandes im übergeordneten Interesse unserer ganzen Gesellschaft ein stärkeres politisches Gewicht erhalten, ist Staub überzeugt.

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