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«Zuerst gut, dann gross werden»

Die Ernte auf dem Spargelhof Köhli ist im vollen Gange. Vor zwei Jahren hat der 26-jährige Ronny Köhli den 15-ha-Betrieb von seinem Vater übernommen. Heute werden auf 10 ha Spargeln kultiviert. Mit Videos und Bildstrecke

Anja Tschannen |

 

 

Die Ernte auf dem Spargelhof Köhli ist im vollen Gange. Vor zwei Jahren hat der 26-jährige Ronny Köhli den 15-ha-Betrieb von seinem Vater übernommen. Heute werden auf 10 ha Spargeln kultiviert. Mit Videos und Bildstrecke

Auf 10 Hektaren gedeihen Köhlis Spargeln im bernischen Kallnach. Weisse und grüne und in zwei Jahren auch violette Pflanzen gibt es erntefrisch zu kaufen. «Die Spargeln, die wir am Morgen ernten, sind am Nachmittag im Verkauf, und die vom Nachmittag gehen am nächsten Morgen über den Ladentisch unseres neu eröffneten Hofladens oder werden von uns zweimal täglich ausgeliefert», erzählt Betriebsleiter Ronny Köhli.

Von 80 Aren auf 10 ha

Die Ernte ist im vollen Gange. Seit Mitte April ist das Ernteteam komplett. Neun Männer aus Polen sind während der Spargelernte auf dem Feld im Einsatz. Der Betrieb hat seinen Spargelanbau innerhalb von zehn Jahren von 80 Aaren auf 10 Hektaren ausgeweitet. «In der Erntesaison braucht das Schlagkraft, da muss etwas gehen», so Köhli.

Täglich müssen die Felder geerntet werden, und zwar komplett. «Wenn die Temperatur im Boden rund 14°C beträgt, dann wachsen die Spargeln sehr schnell», sagt Köhli. Wenn man dann nicht täglich ins Feld gehe, habe man schnell Qualitätseinbussen. «Wenn die weissen Spargeln gegen die Folien stossen, dann verfärbt sich der Spargelkopf. Die grünen Spargeln fangen an, Blätter zu bilden. Beides ist für den Verkauf unerwünscht», begründet Köhli.

Guten Name aufgebaut

Es sei wichtig, durchgehend eine Topqualität zu liefern. «Wir haben uns über die Jahre einen guten Namen bei unseren Kunden aufgebaut, diesen wollen wir nicht durch Qualitätsmängel beschmutzen», sagt der 26-Jährige. Die Arbeitsabläufe auf dem Hof sind deshalb klar vorgegeben und werden vom Betriebsleiter mehrmals täglich kontrolliert. «Ich fahre mehrmals täglich aufs Feld hinaus, um die Erntearbeit zu kontrollieren», so Köhli.

Zudem habe er einen langjährigen polnischen Mitarbeiter, welcher gut Deutsch könne, auf dem Feld als verantwortliche Person auserwählt. Dies sei gerade wegen der Sprachbarriere wichtig. «Mein Verantwortlicher erklärt dem Team genau, wie man die Spargeln ernten muss und was wichtig ist», sagt Köhli.

Anbau ist kostenintensiv

Die Erntezeit, die von April bis zum 21. Juni dauert, ist sehr intensiv und wetterabhängig. Jährlich werden bei Köhlis pro Hektare zwischen 5 bis 8 Tonnen geerntet. Jede Spargel werde in der Direktvermarktung verkauft. «Nebst der Produktionsplanung gehört die Direktvermarktung, also die Annahme von Bestellungen, heute zu meiner Hauptbeschäftigung», so Köhli.

Gerade die Planung habe er früher häufig unterschätzt. «Dabei ist das massgebend. Gerade im Spargelbau sollte genau gerechnet und kalkuliert werden», erklärt Köhli. Denn der Anbau ist sehr kostenintensiv. «Man muss zuerst viel Geld in die Finger nehmen, bevor man ernten kann», erklärt Köhli.

Früher und mehr ernten

Pro Hektare muss man zwischen 15'000 bis 20'000 Franken allein für das Saatgut investieren. Erst im dritten Jahr kann mit der Ernte begonnen werden. Die Nutzungsdauer der Kultur dauert ab der ersten Ernte rund zehn Jahre. Künftig will Köhli den Anbau intensivieren.

«Wir wollen sportlicher werden, sprich früher und mehr auf unseren Flächen ernten können», so der gelernte Landwirt. Dies möchte er durch Mini-Tunnels und Dreifachfolien über den Spargeln erreichen.»

Viele Fehler gemacht

«Ich will das Möglichste aus meiner Fläche herausholen», begründet Köhli. Der Spargelanbau sei zurzeit das einzige Standbein des Betriebes, und Möglichkeiten weiter zu wachsen seien im Moment nicht gegeben.

«Wir sind bisher schnell gewachsen und haben auch viele Fehler gemacht und Lehrgeld bezahlt», so Köhli. Seine Philosophie sei deshalb heute: «Zuerst gut und dann gross werden.»  

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