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Zufuhr von proteinreichen Futtermitteln begrenzen

Rudolf Bueschlen, BLW |

 

Im Grasland Schweiz soll zur Milch- und Fleischproduktion das Potential des pflanzlichen Proteins im Gras ausgeschöpft werden. Der vorgeschlagene Beitrag für die reduzierte Proteinzufuhr zur Fütterung raufutterverzehrender Nutztiere soll die Proteinversorgung der Wiederkäuer mit vorwiegend betriebseigenem Futter fördern.

 

Dieser Beitrag ist eine Weiterentwicklung des aktuellen Programms für graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion (GMF). Die Ziele sind  standortangepasste Tierbestände zu fördern und die Nährstoffüberschüsse zu reduzieren.

 

Grasbasis und reduzierter Kraftfuttereinsatz

 

Im Rahmen der Agrarpolitik 2014-2017 wurde das Programm Graslandbasierte Milch und Fleischproduktion (GMF) eingeführt. Zwei Jahre nach Einführung von GMF wurde eine Evaluation durchgeführt. Obwohl das Programm positive Beiträge zu diversen Aspekten leistet, identifizierte das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) Schwachstellen, unter anderem bezüglich Schliessung der Stickstoff (N)- und Phosphor (P)-Nährstoffkreisläufe.

 

Anschliessend wurden durch das BLW die Branchen und die spezialisierten Institutionen eingeladen, über die Weiterentwicklung des GMF und die Zielsetzungen zu diskutieren. Als Ergebnis wurde u.a. festgehalten, dass das oberste Ziel der neuen Massnahme wie folgt lauten soll: Erhaltung einer standortangepassten Wiederkäuerproduktion auf Grasbasis und reduziertem Kraftfuttereinsatz. Der Begriff «standortangepasst» beinhaltet einerseits eine am Betriebsstandort angepasste Futtermittelproduktion und andererseits dem betrieblichen Raufutterpotenzial angepasste Tierbestände.

 

Begrenzung der Rohproteinzufuhr

 

Der nun vorgeschlagene Beitrag für die Begrenzung der Rohproteinzufuhr in der Rindviehfütterung wurde seit 2017 in Zusammenarbeit mit den Branchenvertretern und Fachexperten schrittweise konkretisiert. Mit der Begrenzung der Rohproteinzufuhr soll die Proteinversorgung der Tiere vorwiegend mit betriebseigenem Futter sichergestellt werden.

 

Dies soll zu standortangepassten Tierbeständen und einer standortangepassten Fütterung führen. Daraus resultieren geschlossenere Nährstoffkreisläufe. Ein regional erhöhter Anfall von Hofdüngern soll so verhindert werden. Die Massnahme unterstützt die Tierzuchtstrategie des Bundes.

 

Differenzierungspotential

 

Im Vergleich mit den Nachbarländern wird in der Schweiz weniger Kraftfutter in der Rindviehfütterung eingesetzt. «Es ist ein grosses Anliegen, diese vorteilhafte Situation beizubehalten», hält das BLW fest. Die Reduktion des Einsatzes von proteinbasiertem Kraftfutter wie Sojaschrot in der Rindviehfütterung biete ein Differenzierungspotential gegenüber dem Ausland und könne einen Beitrag zur Mehrwertstrategie leisten.

 

Die Berechnung einer Futterbilanz wird für die Beitragsausrichtung keine Voraussetzung mehr sein. Im Vergleich zu GMF wird gemäss BLW eine administrative Entlastung für die Bewirtschafterinnen und die Bewirtschafter erreicht.

 

Die durch den neuen Beitrag befürchtete Intensivierung der Grasnutzung durch eine erhöhte N-Düngung – um den Proteingehalt des Futters zu erhöhen – wird durch die Suisse-Bilanz und die geplante Abschaffung der 10%-Toleranz begrenzt.

Kommentare (20)

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  • Daniel von Siebenthal | 29.05.2021
    Mein Browser will nicht, so kommt mein Kommentar als Antwort auf Stefan,
    Das Zuchtziel unserer Milchkuhrassen ist komplett neben unserem Klima und Topografie.
    Solange im Swissgenetics Katalog immer noch vor allem Mehrleistung gefeiert wird, haben wir diverse Probleme. Z.Bsp. Kühe auf der Alp, die recht intensiv zugefüttert werden, obwohl unseren Kunden ein reines Naturprodukt ab unseren Alpen suggeriert wird.
    Wir sollten klar gegen die Initiativen sein aber - in Eigeninitiative- das richtige tun
  • Kenyaboy | 26.05.2021
    Heu Heu Heu im Winter und Gras Heu Gras Heu im Frühling Sommer Herbst das ist es was Kühe und Rinder benötigen. Ansonsten braucht eine Kuh oder Rind nichts ausser noch genügend Wasser.
  • BioBergbauer | 26.05.2021
    Die Kuh ist ein Raufutter verzehrer und nichts anderes, Ressourcen verschwendenung ist es wenn Ich KF das mit Schweinen und Hühner Effizienzer genutzt werden kann der Kuh füttere wo 90 % ohne Nutzen durch die Kuh geht. Nebenprodukte welche mit Schwein und Huhn nich genutzt werden können ok, alles andere ist nicht zwingend Nötig.
  • Werner Locher | 26.05.2021
    Woher hast du als Bergbauer Mais oder ZR Schnitzel?
  • BioBergbauer | 25.05.2021
    Gibt genügend Beispiele die Zeigen das es auch ohne KF funktioniert, der Standort und Rasse sind dabei auschlagebend. Standort angepasste Rasse, weniger Futterkosten, weniger Tierartzkosten, bessere Tränker und Fleischerlöse (OB/SI), unter dem Strich nicht Weniger erlös als mit 8000 kg+. Somit wird auch der Stallplatz ohne Probleme gezahlt, und zum Co2, senkung durch Verzicht von KF, weniger Remontierung durch Längere Nutzungsdauer, Vollweide im Sommer weniger Amonniak verlust durch Stallhaltung
    • Urs | 25.05.2021
      Dies funktioniert ebenso gut im Talgebiet, obwohl man häufig belächelt wird.
    • Genug Extenso | 26.05.2021
      Herr BioBergbauer, 1. Diese Rechnung möchte ich mit Industriemilchpreis sehen, 2. Ist es nichts anderes als Ressourcenverschwendung wenn eine Kuh extensiv und nicht wenigstens Fütterungstechnisch ausgeglichen wird. Wenn dann genügend Struktur da ist, und RICHTIG ausgeglichen wurde, nicht einfach Handgelenk mal Pi, dann darf es durchaus noch ein wenig Milchviehfutter obendrauf sein.
    • Jogg vum Bärg | 26.05.2021
      Bin genau gleicher Meinung. Mit der standortangepassten Rasse, es können auch Kiwicross sein, können auch im Spätwinter kalbende Kühe auf der Alp sehr gute Leistungen erbringen. Mit einer top Wertschöpfung!
  • BioBergbauer | 25.05.2021
    Eine Proteinezufütterung ist mit der Richtigen Rasse ohnehin überflüssig. Anfangs Laktation max 200 Kilo Mais oder Zuckerrübenschnitzel mehr brauchts nicht. Zu jungem Gras ist Stuckturreiches Heu aussreichen und wird gerne Gefressen.
    • Ketzer | 25.05.2021
      Da hast Du völlig recht. Und knapp 5000kg Milch pro Kuh und Jahr bei 365 Tage Co2 Ausstoss und einem mindestens 25'000 Franken teuren Stallplatz im Winter.
  • Stefan | 25.05.2021
    Jünger mähen, weniger Struktur, mehr Tierartzt. So einfach ist das.
  • Fred | 25.05.2021
    So kann das Schulfach Fütterungslehre gestrichen werden, in Zukunft wird nach Vorgaben der Bundesbeamten gefüttert und nicht was effizient und gesundheitsfördernd ist
  • Paul | 25.05.2021
    Hallelujah, wieso kommen die Kühe so gern in den Roboter? Nicht wegen dem Melken und nicht wegen dem Enegiefuftter...
  • Res | 25.05.2021
    Wieder ein Schuss nach hinten. Füttere viel frischgras, im Frühjahr muss dieses mit Protein ergänzt werden, sons spritzt die scheisse nur noch, habe schon viel probiert, es geht nicht ohne! Den Tierarzt wird’s freuen.
  • Von kleinbauer | 25.05.2021
    Habe 20 Mutter Kühe, siliere im Frühling spät in normalen Jahren gegen Ende Mai bin au 700 Meter ü.m. zuhause und 3+4 schnitt wird jeweils mit ca 7wochen gemäht. Mehr Schnitte nehme ich nicht danach wird alles geweidet.
    Die Kälber von den Mutterkühen werden zwar im schnitt Ca. 2 Monate älter aber wie Kuh und Kalb bekommen kein Gramm Kraftfutter. Zu erwähnen ist auch das ich nichts trockne alles wird siliert.
    Und die schlachtqualität ist iO.
  • Thalmann | 25.05.2021
    An Rudolf Bueschlen vom BLW
    Frühjahrsgras hat viel Zucker da es Gräserreich ist. Dadurch muss es mit Protein ergänzt werden, damit nicht die viele Energie die im Gras Vorhanden ist einfach ungenutzt durch die Kuh hindurch geht.
    Beim Herbstgras ist es genau umgekehrt, das hat meistens viel Protein hat, braucht einen Energieergänzung um die Beste Nährstoffverwertung zu. erreichen. Dieser Vorschlag vom BLW ist rein Politisch und hat überhaupt keinen Fütterungstechnischen Hintergrund.
    • R. Zumbrunnen | 25.05.2021
      Das war's jetzt definitiv mit Brotgetreide, Ölsaaten und Zuckerrüben.
      Zum Glück wächst genau so gut Futtergetreide, Kleegras und Mais.
    • Chrigel 2 | 26.05.2021
      Herr Thalmann hat recht,genau so ist es.
    • Michael Urech | 27.05.2021
      Genau. Diese politische Einflussnahme ohne Rücksicht auf die Fakten und das Wissen der Landwirtschaft ist eine Katastrophe.
  • Talintensivbauer | 25.05.2021
    Trotzdem es bleibt nichts anderes übrig als die Schnittintervalle um ein bis zwei Wochen zu verkürzen da.mit die Proteinversorgung gewährleistet ist

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