Aufgrund der extremen Preissteigerungen für Energie, Diesel, Dünger- und Futtermittel sowie Verpackungsmaterialien hat jeder vierte italienische Junglandwirt offenbar bereits seine Produktion zurückgefahren.
Das geht zumindest aus einer Erhebung des mitgliedsstärksten Landwirtschaftsverbandes Coldiretti hervor, deren Ergebnisse dieser am 2. März anlässlich der Proteste gegen den Ukraine-Krieg bei der Eröffnung der internationalen Landwirtschaftsausstellung Fieragricola veröffentlichte.
Es werde die Zukunft einer ganzen Generation gefährdet, warnte der Bauernverband. Er wies darauf hin, dass in Italien die Landwirtschaft der einzige Sektor gewesen sei, der schon 2021 einen Rückgang seiner Wertschöpfung verzeichnet habe, und zwar um 0,8%. Dagegen habe das Bruttoinlandsprodukt um 6,8 % zugelegt. Angesichts des drastischen Kostenanstiegs in der Landwirtschaft befürchtet Coldiretti davor, dass zahlreiche Betriebe aufgegeben werden.
Zentrales Problem seien die «explodierenden Energiekosten», die sich auf alle Bereiche der Landwirtschaft auswirkten, vom Diesel für den Traktor, der für die Aussaat benötigt werde, über die Beheizung der Gewächshäuser bis hin zu Düngemitteln, die sich um 170 % verteuert hätten. Auch die fortschrittlicheren Agrarunternehmen blieben von der Krise nicht verschont, betonte Coldiretti.
Laut Verbandsangaben werden 55’000 landwirtschaftliche Unternehmen in Italien von einem Betriebsleiter geführt, der jünger als 35 Jahre ist. Ihre Fläche sei im Mittel um 54 % grösser als der Landesdurchschnitt, ihr Umsatz liege um 75 % höher als das Mittel und im Schnitt zählten diese Betreibe 50 % mehr Mitarbeiter.



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