Die Agrarministerkonferenz (AMK) ist besorgt über die Gewährleistung eines hinreichenden Pflanzenschutzes im ökologischen Weinbau. Auf ihrer Herbstkonferenz in Lüneburg haben die Ressortchefs erneut auf einen erhöhten Pilzkrankheitsbefall infolge der Wetterextreme der letzten Jahre hingewiesen, der insbesondere im Ökoweinbau zu erheblichen Ertragsausfällen geführt habe.
Die Länderminister bekräftigten bei dem Treffen ihre Forderung nach einer Zulassung von Kaliumphosphonat, um den Ökoweinbau einen weiteren Wirkstoff zur verlässlichen Bekämpfung des Falschen Mehltaupilzes zur Verfügung zu stellen.
Dies beuge Resistenzerscheinungen vor und unterstütze die hierzulande verfolgte Kupferminimierungsstrategie. Die Bundesregierung soll in dieser Frage erneut bei der EU-Kommission vorstellig werden. Solange dem Ökoweinbau ausreichende wirksame Mittel fehlen, sollte laut AMK-Beschluss die zulässige Kupferaufwandmenge im Rahmen der nationalen Zulassung „auf 4 kg pro Hektar und Jahr bei einer Obergrenze von 20 kg in fünf Jahren“ erhöht werden.
Schliesslich treten die Minister dafür ein, die Forschung für den ökologischen Pflanzenschutz zu verstärken. Auch vor diesem Hintergrund spricht sich die Agrarministerkonferenz dafür aus, die Mittel für das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) auf 68,9 Mio Franken im Jahr zu verdoppeln.