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Zum Essen gabs Gurtenrinder

 

Lukas Balsiger ist auf einem Bauernhof auf dem Gurten aufgewachsen, in unmittelbarer Nähe des Festivals. Umso mehr freute es ihn, an diesem Grossanlass Burger aus dem Fleisch seiner Tiere verkaufen zu können. Mit Erfolg.

 

Wer hin und wieder auf den Gurten, den Hügel über Bern spazieren geht, kennt sie. Die hellbraunen Schottischen Hochlandrinder mit ihren langen Hörnern, den zottigen Haaren und dem verstohlenen Blick unter den Fransen hervor. Sie gehören der Familie Balsiger. Die Tiere grasen in unmittelbarer Nähe und auf den Wiesen, auf denen das Gurtenfestival stattfindet.

 

Mit Festival aufgewachsen

 

Lukas, der Sohn des Betriebsleiterpaars Ruedi und Susanne Balsiger, ist nicht nur mit den Tieren, sondern auch mit dem Gurtenfestival aufgewachsen. «Schon als ich elf Jahre alt war, bin ich ans Festival gegangen. Mir gefällt es sehr, dass es in unserer Nähe stattfindet», sagt er.

 

Umso erfreuter waren sein Vater und er als sie das Gurtenfestival vor einigen Jahren fragte, ob sie ihr Fleisch nicht während der vier Tage an die Besucherinnen und Besucher verkaufen wollten.

 

Balsigers halte 30 Mutter und ca. 60 Jungtiere. Sie grasen auf den 24 Hektaren. Das Fleisch vermarktet die Bauernfamilie direkt. Ein grosser Teil können sie absetzen, indem sie das Fleisch Gästen, die auf ihrem Hof an Firmenevents oder Familienfesten teilnehmen, servieren.

 

Die Schottischen Hochlandrinder der Familie Balsiger grasen auf den Gurtenwiesen.
zvg

 

Sie hatten also bereits Erfahrung mit Gastronomie und bauten am Festival einen Burgerstand auf. Die Pattis sind aus dem Fleisch ihrer Tiere.

 

Grösserer Stand

 

Nun, nach zwei Jahren Corona-Pause, sind Balsigers wieder auf dem Gurten. Mit einem doppelt so grossen Stand wie vorher. Zum ersten Mal führt Lukas den Stand. Er hat gerade seine Lehre zum Landwirt abgeschlossen und trägt sich mit den Gedanken, den Hof seiner Eltern dereinst zu übernehmen. Zunächst kümmert er sich aber um die Gäste am Festival. Es ist Donnerstagmittag. Ein Festivaltag ist bereits durch. Balsiger steht unter einem grossen Schild, auf dem «Highland Gurte» steht und zeigt sich erfreut, über den ersten Tag. «Wir konnten 1500 Menu verkaufen. Es lief sehr gut.» Während er spricht, muss er immer wieder Leute vertrösten, die bereits am frühen Nachmittag Lust auf einen Burger haben. Der Grill wird aber erst aufgewärmt.

 

 

Gutes Geld verdienen

 

Die Nachfrage zeigt es, es dürfte wieder ein erfolgreicher Tag werden. Während hinter ihm die Bässe aus dem Partyzelt Supermercado dröhnen und ihm gegenüber die Hauptbühne für den ersten Act des Tages bereit gemacht wird, erzählt Balsiger, dass sich der Stand auf dem Gurten durchaus lohne. Einerseits aus Marketinggründen, andererseits, weil sie mit dem Stand gutes Geld verdienten.

 

6500 Portionen verkauft

 

Am Montag nach dem Festival ist Balsiger nicht ganz so euphorisch. Er und sein Team haben insgesamt 6500 Portionen verkauft. «Das ist gut, wir haben nicht viel mehr erwartet. Vielleicht hätten die Leute aber noch mehr an unserem Stand gegessen, wenn es nicht so heiss gewesen wäre», sagt er. Der klassische-Burger mit ihrem Hochland-Fleisch sei am besten gelaufen. Balsigers haben aber auch einen vegetarischen Burger im Angebot. Einen mit dem gewürzten Frischkäse «Hafechäs» vom Panoramahof auf dem Belpberg verkauft worden.

 

Dieser Burger war auf dem Gurten beliebt.
jul

 

Regional und vegetarisch

 

Der vegetarische Burger dürften Balsigers im Sortiment haben, weil das Festival seit diesem Jahr strenge Auflagen an seine Food-Anbieter hat. Wer am Gurten Chancen auf einen Stand wollte, musste einerseits aus der Region kommen. Andererseits muss mindestens 50 Prozent seines Angebots vegetarisch sein.

 

«Der vegetarische Burger ist bisher nicht ganz so gut gelaufen», sagt der junge Bauer. Das erstaune aber nicht. Wer zu ihm an den Stand komme, suche wohl eher etwas fleischhaltiges. Deshalb hätte er auch kaum Diskussionen rund um Tierhaltung und Veganismus gehabt. «Wer vegan lebt, findet hier genug anderes und kommt nicht zu uns», sagt er. Sollten aber Fragen aufkommen, könne er mit gutem Gewissen antworten, dass die Tiere auf dem Betrieb seiner Eltern nach höchsten Tierwohl-Standards gehalten werden. «Es ist uns ein Anliegen, dass die Tiere ein glückliches Leben haben», sagt der junge Mann.

 

Der Andrang vor Lukas Balsigers Stand war zum Teil gross. 
jul

 

«Umso besser»

 

Etwas später am Abend ist die Schlange vor Balsigers Stand lang. Fleischesserinnen und Fleischesser warten hintereinander. Ein junger Mann aus dem Zürcheroberland sagt, dass er Lust auf einen Burger haben. «Dass das Fleisch hier aus der unmittelbaren Nähe kommt, war nicht ausschlaggebend für meinen Entscheid, an diesem Stand zu essen. Aber umso besser», sagt er.

 

 

Kommentare (1)

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  • Gurtengänger | 20.07.2022
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