Das Gastgewerbe steht unter einem enormen Kostendruck. Die Gastronomen wollen vermehrt Chancen nutzen, die der Markt signalisiert. Dazu zählt das Interesse der Gäste an direktvermarkteten Produkten, also Lebensmitteln wie Eier, Gemüse oder Fleisch unmittelbar ab Hof.
Potenzial ortet GastroSuisse-Direktor Borner in der vermehrten Zusammenarbeit zwischen Gastonomen und Bauern. Eine Umfrage habe gezeigt, dass das Interesse des Gastgewerbes an Direktvermarktung lokaler Produkte schon gross sei, und von den Gästen noch grösser eingeschätzt werde als von den Gastronomen selber. "Über 80 Prozent der befragten Gäste signalisierten eine gewisse Bereitschaft, für direktvermarktete Produkte in einem Restaurant mehr Geld auszugeben", sagte Borner an der Jahresmedienkonferenz am Mittwoch in Bern.
Damit stiegen die Chancen für Wirte und Landwirte höhere Margen zu erzielen, erklärte Borner. Im Gastgewerbe werde dabei ein Lieferdienst der Bauern erwartet. Zusammen mit dem Schweizerischen Bauernverband prüft GastroSuisse aktuell Möglichkeiten einer digitalen Plattform, um Anbieter und Kunden zusammenzubringen. Beim Ranking der beliebtesten Produkte ab Hof gehören Eier und Gemüse zu den Spitzenreitern.
Die Gäste achten vermehrt wird auf hausgemachte und frisch zubereitete Speisen, Biologisches sowie Produkte, die wenig Lebensmittelverschwendung verursachen.
Das Gastgewerbe sieht nach schwierigen Jahren endlich Licht am Ende des Tunnels. Der Ausserhaus-Konsum stieg 2017 erstmals seit Jahren wieder an, nämlich um 5,6 Prozent auf 23,6 Milliarden Franken, wie der Verband GastroSuisse am Mittwoch mitteilte. «Ganz sachte scheint sich eine Trendwende abzuzeichnen», sagte GastroSuisse-Präsident Casimir Platzer. Zum Jubeln sei es aber zu früh. Es brauche einen nachhaltigeren Aufschwung. Laut Platzer zeigen aber die aktuellsten KOF-Zahlen, dass sich eine positive Umsatzentwicklung im Startquartal 2018 fortgesetzt hat. Gemäss diesen Angaben ist der Umsatz in der Hotellerie um 3,5 Prozent und in der Gastronomie um 4,2 Prozent gestiegen.
GastroSuisse-Direktor Daniel Borner erklärte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda, dass ein wesentlicher Grund dafür die Entwicklung von Hotellerie und Restauration im Berggebiet sein dürfte. Wünschenswert sei es, dass sich die positive Tendenz im Jahresverlauf fortsetzen werde, viel werde aber vom Wetter abhängen.