Eine mit zwei Galileo-Satelliten beladene Sojus-Rakete hat am Freitag problemlos vom europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana abgehoben. Die beiden in Bremen gebauten Satelliten sind Nummer 5 und 6 des globalen europäischen Navigationssystems Galileo.
Das komplette System wird aus 30 Satelliten bestehen und soll Europa unabhängig von der US-amerikanischen GPS-Technik machen. Die Sojus-Rakete hätte eigentlich bereits am Donnerstag starten sollen. Wegen ungünstiger Wetterbedingungen über dem Raumfahrtzentrum in Südamerika wurde der Countdown allerdings für 24 Stunden unterbrochen.
An Bord der Galileo-Satelliten befinden sich auch Hightech-Geräte aus der Schweiz. Es handelt sich dabei um die äusserst präzisen Atomuhren, die in Neuenburg entwickelt wurden. In drei Millionen Jahren haben die Uhren eine Abweichung von weniger als einer Sekunde.
Auch finanziell beteiligt sich die Schweiz an dem europäischen Navigationssystem, mit rund 34 Millionen Franken pro Jahr. Dies regelt ein vorläufiges Abkommen mit der EU, das der Schweiz im Gegenzug den Zugang zu allen Signalen und die Einbindung in die entsprechenden Gremien zusichert.