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«Zweinutzungskuh ist ideal für die Alp»

Auf den richtigen Kuhtyp zu setzen, ist auf der Alp ein entscheidender Faktor, um effizient und nachhaltig hochwertige Milchprodukte erzeugen zu können. Die Rasse spielt dabei eine untergeordnete Rolle.

Anja Tschannen |

 

 

Auf den richtigen Kuhtyp zu setzen, ist auf der Alp ein entscheidender Faktor, um effizient und nachhaltig hochwertige Milchprodukte erzeugen zu können. Die Rasse spielt dabei eine untergeordnete Rolle.

Das Ziel in der Viehzucht muss an die Standortbedingungen angepasst sein. Die besonderen Standortbedingungen im Berggebiet oder auf der Alp machen ihre Bewirtschaftung zur Herausforderung.«Braunvieh (BV), besonders das original Braunvieh (OB), Simmentaler (SI), Schweizer Fleckvieh (SF) und Montbéliarde (MO) sind Rassen, die an die Bedingungen in der Schweiz und das Berggebiet am besten angepasst sind», sagt Bernhard Berger, Lehrer am Inforama, an der ersten AGFF-Alpwirtschaftsfachtagung auf der Eggenalp in Zweisimmen BE.

100kg Kraftfutter

Bei den SF muss man aufpassen und darauf schauen, dass der Fremdblutanteil tief ist. «Aktuell sollte man in der SF Zucht reine SI-Stiere einsetzen», empfiehlt Berger. Eine leichte und nicht zu grosse Kuh bewährt sich bei der Sömmerung. Bei der Auswahl der Rasse spielen Überzeugung, Tradition und Leidenschaft der Tierhalter und Züchter eine entscheidende Rolle. Man sollte einen normalen Mittelweg einschlagen und trotzdem auf die Leistung schauen.

«Im Berggebiet sollte man eine durchschnittliche Leistung von 7000 kg pro Tier und Laktation anstreben und eine Lebensleistung von 50'000 kg», so Berger. Diese Werte sollten nicht als Fixwerte, sondern als Orientierung betrachtet werden. Wichtig sei auch, dass die Leistung in der ersten Laktation nicht zu hoch sei. «Gerade im Berggebiet muss man die Bedingungen der graslandbasierten Fleisch- und Milchproduktion zwingend einhalten», sagt Berger, um optimal vom Standort zu profitieren. Kraftfutter (KF) sollte man gezielt einsetzen, vor allem in der Startphase so viel wie nötig. In der Produktionsphase kann man unter Umständen ganz auf das KF verzichten. «Auf der Alp darf man höchstens 100kg pro Kuh-Normalstoss verfüttern», so Berger.

Gutes Personal ist teuer

Neben dem richtigen Kuhtyp spielen weitere Faktoren eine wichtige Rolle für eine wirtschaftliche Alpproduktion. «Fachlich ausgewiesene Bewirtschafter und gutes Personal sind das A und O», erklärt Martin Jutzeler vom Inforama. Wichtig sind weiter gute Alpstrukturen und wirtschaftliche Einheiten in der Milchverarbeitung. Das Personal ist neben den Alpgebäuden der teuerste Faktor. «Das Personal hat Anrecht auf einen angemessenen Lohn, eine angemessene Unterkunft und eine gute Betreuung, nur so kann es funktionieren», sagt Jutzeler.

Wichtige Futtergrundlage

Die Sömmerung bildet weiterhin einen wichtigen Teil der Futtergrundlage für die Berglandwirtschaftsbetriebe und hat einen wichtigen Stellenwert für den Tourismus. «Die Sömmerungsbetriebe liefern hochwertige, naturnah produzierte Produkte», erklärt Jutzeler. Durch eine schlanke, dynamische Organisation kann dieser «Träger einer einmaligen Kultur von Brauchtum und Tradition» erhalten werden, meint Jutzeler an der Fachtagung.

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