Für einen besseren Schutz gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) baut das deutsche Bundesland Mecklenburg-Vorpommern jetzt einen zweiten Schutzzaun. Am Mittwoch wurde südlich der Autobahn 11 (Berlin-Stettin) bei Pomellen der erste Draht dafür gezogen, wie das Agrarministerium in Schwerin mitteilte.
Der Bau des 2,5 km langen Abschnittes bis zur Uckermark (Brandenburg) soll 100’000 Euro kosten und Ende August abgeschlossen sein. In dem Zwischenraum zum ersten Zaun an der Grenze zu Polen soll eine Schutzzone entstehen, die möglichst ganz frei von Wildschweinen gehalten wird. Brandenburg plant ebenfalls einen zweiten Zaun, berichtet Dow Jones News.
Bisher gibt es auf rund 670 km einen festen Schutzzaun nach Polen, den Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen bauen liessen. In Vorpommern wurde bis Ende 2020 der erste Zaun auf 64 km von der Insel Usedom bis zur Uckermark gebaut. Zuletzt war die Schweinepest bei einem Wildschwein 33 km südöstlich der Landesgrenze in Polen aufgetreten.
Nach Angaben des Friedrich-Löffler-Instituts wurden im Jahr 2021 bisher (Stand 6. August) in der EU sowie in Serbien, Moldawien und der Ukraine 887 ASP-Fälle bei Hausschweinen und 8’360 bei Wildschweinen gemeldet. In Polen wurden heuer 1’905 Fälle bei Wildschweinen bestätigt, in Deutschland waren es 1’405 Fälle.
Die Afrikanische Schweinepest wird in der Tierseuchenverordnung zu den hochansteckenden Tierseuchen gezählt. Sie ist aber weit weniger ansteckend als etwa die Maul- und Klauenseuche oder die klassische Schweinepest. Allerdings verläuft sie bei mehr als 90 % der angesteckten Schweine tödlich.
Das Virus kommt im Blut, Kot, Urin, Speichel sowie in der Muskulatur und in den Organen eines erkrankten Tieres vor. Es kann im Fleisch, im Tierkadaver oder in der Umwelt lange überleben. Der Erreger wird durch direkten Tierkontakt übertragen. Der Erreger kann sich auch indirekt über Geräte und Transportfahrzeuge oder weggeworfene, erregerhaltige Fleischabfälle verbreiten. Für die Verschleppung der ASP über weite Distanzen sind meist menschliche Aktivitäten verantwortlich. Die Ausbreitung durch Wildschweine erfolgt nur langsam und über kurze Distanzen.
Die Symptome unterscheiden sich je nach Verlaufsform:
Akuter Verlauf: Bei mehreren Tieren hohes Fieber, plötzliche Todesfälle, Blauverfärbung der Ohrspitzen und Extremitäten, Blutungen auf der Haut.
Chronischer Verlauf: Bei mehreren Tieren unspezifische klinische Symptome wie Fieber, Kümmern, Durchfall, Aborte, schlechte Mastleistung, Hautrötungen und Blutungen, gehäufte Infektionen mit Tierverlusten im Bestand.


