Der Zyklon «Gabrielle» hat Mitte Februar erhebliche Verwüstungen im Norden Neuseelands verursacht. Auch in der Landwirtschaft sind erhebliche Schäden zu beklagen. Laut einer aktuellen Schätzung des Bauernverbandes Federated Farmers (FF) dürften sich die Gesamtkosten allein auf den Farmen auf mehr als 569 Mio. Franken (582 Mio. Euro) belaufen.
Darin eingerechnet sind Einkommensverluste, Reparaturen der Infrastruktur und die Instandsetzung von Ackerflächen und Obstplantagen.
«Es zeichnet sich ab, dass dies das teuerste Wetterereignis Neuseelands sein wird und das Ausmass das Erdbeben von Christchurch übertrifft», erklärte FF-Geschäftsführer Terry Copeland.
«Einfach alles zerstört»
Neuseelands Regierung hat bisher 29.35 Mio. Franken (30 Mio. Euro) an Hilfen für die Landwirte zugesagt. «Dies ist eine starke und sehr willkommene Reaktion, aber es muss mehr getan werden», betonte Copeland. Jeder wisse, dass dies nur ein Schritt auf dem langen Weg zum Wiederaufbau sei. «Ehrlich gesagt sind wir immer noch dabei, die entstandenen Kosten zu berechnen», so der FF-Geschäftsführer.
Es gebe immer noch Farmer, die wegen der zerstörten Zufahrtswege nicht in der Lage gewesen seien, eine Bestandsaufnahme zu machen. «Es gibt dort Gebiete, die wie eine Mondlandschaft aussehen - einfach alles zerstört», so Copeland.
Wiederaufbau extrem teuer
Laut dem FF-Präsidenten der Region Gisborne und Wairoa, Charlie Reynolds, wurden vor allem Gartenbaubetriebe bei dem Unwetter stark geschädigt. Ihm zufolge hat eine Apfelplantage ohne den Bodenwert einen Wert von etwa 57’551 Franken (58’820 Euro).
Allein in der Region Hawke's Bay seien 2’100 ha Obstplantagen zerstört oder schwer beschädigt worden. Der Wiederaufbau der zerstörten Zäune um die Weideflächen koste rund 14’236 Franken (14’550 Euro) je Kilometer.
3’000 Schadensfälle
Es gebe viele Betriebe, deren Zäune auf einer Länge von 10 km oder mehr eingestürzt oder weggespült seien. Auch Vieh sei verlorengegangen.
Laut dem auf Versicherungen für den ländlichen Raum spezialisierten Unternehmen FMG werden bereits mehr als 3’000 Schadensfälle wegen des Zyklons Gabrielle bearbeitet.