«Schweizer Bauer»: Wie würden Sie die Swiss Classic beschreiben?
Patrizia Hobi: Im Rahmen der Schau messen sich am Samstag, 30. November, ganze 16 Brown-Swiss-Züchtergruppen in einem hochkarätigen Wettbewerb. Er gilt als die Schweizer Meisterschaft der Züchtergruppen und beinhaltet auch die Wahl der neuen Braunviehkönigin.
Wie sind Sie in der Züchterszene verankert?
Ich bin auf einem Braunviehzuchtbetrieb in Flums SG aufgewachsen und habe bereits als kleines Mädchen erste Erfahrungen an Kälberwettbewerben und an Ausstellungen gesammelt. Zudem war ich sieben Jahre lang im Vorstand der Jungzüchtervereinigung St. Gallen und durfte eine Amtszeit als Braunviehkönigin erleben.
Sie arbeiten auf dem elterlichen Betrieb. Erzählen Sie.
Der heimische Braunviehzuchtbetrieb in Flums Hochwiese SG wird momentan noch von meinen Eltern Hans und Irene geführt. Ich bin gelernte Landwirtin, in einem Teilpensum in einem Sportgeschäft und fest auf dem Betrieb angestellt. Gerade zu Arbeitsspitzen oder während Ausstellungen dürfen wir aber auch immer auf die Unterstützung meiner beiden Schwestern zählen. Es ist also ein Familienbetrieb, wo alle am gleichen Strick ziehen, zumindest meistens (schmunzelt).
Das OK der Swiss Classic 2024.
Livia Meier
Haben Sie eine Lieblingskuh, und wie sieht Ihre ideale Kuh aus?
Ich habe selbst rund zehn eigene Rinder, welche zu einem Grossteil auf meine Lieblingskuh hobi’s-topswiss Blooming Soraya zurückzuführen sind. Meine ideale Kuh muss in erster Linie funktionieren. Schönheit ist eines, aber Leistung und Funktionalität kommen an erster Stelle, wobei ich schon gerne den Stall betrete und eine schöne Kuh anschaue.
Wie sind Sie zum Posten der OK-Präsidentin gekommen?
Dazu kam ich über Umwege: Ich war bereits zuvor im Komitee und gemeinsam mit Andrea Furrer zuständig für die Wahl der Braunviehkönigin oder für das Abendprogramm verantwortlich. Die Anfrage kam eher überraschend am Ski-Ausflug des Vorstands. Nach etwas Überzeugungsarbeit entschied ich mich aber, in die Fussstapfen meines langjährigen Vorgängers Rolf Stocker zu treten.
Wie sind Ihre Emotionen in Bezug auf die bevorstehende Ausstellung?
Im Hinblick auf die Ausstellung bin ich zwar noch etwas nervös, kann aber auf die Unterstützung eines grossartigen Organisationskomitees zählen. Die Tieranmeldungen sind schon länger abgeschlossen, und es werden rund 160 Kühe in Spitzenqualität erwartet. Wir sind insgesamt sehr zufrieden mit der Zahl der Anmeldungen.
Betriebsspiegel
Der Betrieb der Familie Hobi liegt auf rund 460 m. ü. M. und umfasst rund 20 Hektaren LN. Auf dem Hof leben rund 28 Milchkühe plus Nachzucht. Die Hälfte der Kühe und das gesamte Jungvieh wird gealpt und deren Milch verkäst. Ansonsten wird Silomilch für die Firma Züger Frischkäse produziert.
Die Laktationsleistung liegt dabei trotz Alpung bei rund 8’500 kg Milch je Kuh. Neben dem Braunviehzuchtbetrieb führt die Familie zudem noch das Restaurant «Wiesental». sep
Sie können auf zahlreiche Helfer zählen. Wie muss man sich die Organisation vorstellen?
Ab Mittwoch wird es bereits an den Aufbau gehen. Hier werden durch die Zusammenarbeit mit dem Swissgenetics Top Sale Kräfte gebündelt und Ressourcen geteilt. Die Züchtergruppen stellen dazu ebenfalls jeweils eine gewisse Anzahl Helfer, da es bei einer Ausstellung von solch nationaler Bedeutung durchaus einiges zu tun gibt.
Was ist Ihr Ziel für das kommende Wochenende?
Ich hoffe auf eine erfolgreiche, gelungene Schau für alle Beteiligten und dass alle Tiere wieder gesund nach Hause kommen.
Wahl der Braunviehkönigin
Marina Reinhard, Sara Durrer, Luzia Bieri, Sarina Niederberger und Selina Heeb kandidieren zur Wahl als 7. Schweizer Braunviehkönigin. Anlässlich der Schweizer Meisterschaft der Züchtergruppen SwissClassic vom 30. November 2024 in Brunegg gibt die amtierende Braunviehkönigin Alessia Sonderegger ihre Krone weiter. Hier erfahrt ihr mehr zu den fünf Kandidatinnen.