Die Ammoniakemissionen aus der Landwirtschaft sind seit 1990 um rund 22 % gesunken. Die Landwirtschaft setzt laufend Massnahmen um, denn auch sie hat ein Interesse daran, dass der Stickstoff dem Pflanzenwachstum dient und nicht in die Luft entweicht, schreibt der Bauernverband Aargau (BVA) in einer Medienmitteilung.
Reduktionen seien schwierig, da es verschiedene Zielkonflikte gibt. So führen Ställe mit Auslauf zu höheren Ammoniakemissionen. Die Umsetzung von technischen und betrieblichen Massnahmen zur Emissionsminderung ist komplex und oft mit hohen Kosten verbunden, heisst es weiter. Bestehende Ställe können oft nicht ohne weiteres angepasst werden. Die Fütterung der Tiere wird laufend optimiert, damit bereits an der Quelle weniger Ammoniak entsteht.
Tierbestände nicht künstlich reduzieren
Trotz dieser Herausforderungen sind die Bauernfamilien bestrebt, die Emissionen weiter zu reduzieren. Der BVA unterstützt deshalb grundsätzlich den Massnahmenplan Ammoniak. Dies umso mehr, als der Regierungsrat anerkennt, dass es keinen Sinn macht, das Ziel mit einer Reduktion der Tierbestände zu erreichen. Damit würde der ökologische Fussabdruck nur ins Ausland verlagert.
Massnahmenplan Ammoniak
Für die Umsetzung der technischen, baulichen und betrieblichen Massnahmen des Massnahmenplans Ammoniak in den Jahren 2025–2030 beantragt der Regierungsrat einen neuen Verpflichtungskredit in der Höhe von 5,526 Millionen Franken. Damit sollen die Ammoniakemissionen im Kanton Aargau gegenüber dem Jahr 2019 bis ins Jahr 2030 um 15 % reduziert werden. Die Anhörung dauert vom 20. Dezember 2024 bis 21. März 2025.
Branche weiterhin miteinbeziehen
Durch die Optimierung der guten landwirtschaftlichen Praxis soll nun eine Reduktion der Ammoniakemissionen um 15% bis 2030 angestrebt werden. Dies soll vor allem durch eine Erhöhung des Weidegangs und eine Optimierung der Hofdüngerausbringung erreicht werden. Dazu soll ein neues Förderprogramm «Schleppschuh» beitragen.
Bei der Ausbringung von Gülle und Mist auf Feldern wird ebenfalls Ammoniak freigesetzt
Agrarfoto
Darüber hinaus soll eine optimierte Fütterung die Stickstoffausträge bereits beim Tier weiter reduzieren. Eine gezielte Bauberatung soll zudem für das Thema Ammoniak sensibilisieren, ohne dass das Tierwohl darunter leidet. Dabei sind auch die neuesten Entwicklungen zur Ammoniakreduktion zu berücksichtigen. Die Branche ist diesbezüglich sehr aktiv, schreibt der BVA.
Stickstoff soll für die Pflanzen da sein
Der BVA erwartet einen Vollzug mit Augenmass und dass der hohen Witterungsabhängigkeit der Landwirtschaft Rechnung getragen wird. Schliesslich will die Landwirtschaft, wie eingangs erwähnt, den Stickstoff nicht in der Luft, sondern für die Pflanzen verfügbar haben. Der BVA prüft nun zusammen mit der Branche die Massnahmen im Detail und wird dann seine Stellungnahme im Detail formulieren.