Obwohl es in Österreich aktuell noch keinen einzigen Fall der Maul- und Klauenseuche (MKS) gegeben hat, spürt das Alpenland immer deutlicher die Auswirkung der in den Nachbarländern Slowakei und Ungarn ausgebrochenen Tierkrankheit.
Wie das Wiener Gesundheitsministerium Anfang April mitteilte, haben mehrere Abnehmerländer die Einfuhr von österreichischen Rind- und Schweinefleischprodukten sowie Rohmilch gestoppt, und zwar die USA, Kanada, Japan und Grossbritannien. Agrarminister Totschnig warnt derweil vor einer an Ostern erhöhten Ausbreitungsgefahr.
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Japan will auch keine Rohmilch mehr
Laut Ministerium gilt der Einfuhrstopp in den USA und Kanada rückwirkend zum 24. beziehungsweise 25. Februar. Dies bedeutet, dass alle in Frage kommenden Produkte, die ab diesem Datum aus Österreich bezogen wurden, nicht in den Handel gebracht werden dürfen. Beide Embargos betreffen MKS-empfängliche Tierarten wie Wiederkäuer und Schweine inklusive Wildtiere, und zwar Lebendtiere beziehungsweise deren Vermehrungsmaterialien sowie unverarbeitete Produkte und Nebenprodukte. Die USA verbieten auch die Einfuhr von verarbeiteten Produkten und Nebenprodukten, die spezifische Anforderungen nicht erfüllen.
Besonders vorsichtig ist Japan, das neben Fleisch auch ein Importverbot für Rohmilch und unverarbeitete Milchprodukte aussprach, ebenso für tierische Produkte, die aus anderen Ländern stammen und in Österreich weiterverarbeitet wurden. Das Ministerium machte keine Angaben dazu, wie lange die Beschränkungen gelten werden. Man stehe dazu in «intensivem Austausch» mit den betreffenden Staaten.
Warnung zu Ostern
Unterdessen warnte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig in einem Interview mit der Nachrichtenagentur APA vor einer erhöhten Ausbreitungsgefahr der MKS: «Gerade rund um Ostern steigt das Risiko, dass die Maul- und Klauenseuche eingeschleppt wird», so der Ressortchef.
Rückreisen aus den betroffenen Ländern nach Österreich sowie eine erhöhte Reiseaktivität aufgrund von Urlauben oder Ostermärkten mit Produkten unbekannter Herkunft könnten zur Verbreitung beitragen. Totschnig rief dazu auf, besonders wachsam zu sein, Hygienevorgaben strikt einzuhalten und kein frisches Fleisch, Rohmilch oder Futtermittel aus betroffenen Regionen mitzubringen.