Das Bundesgericht hat in einem am Montag veröffentlichten Urteil die Verlängerung der Untersuchungshaft bis am 8. August bestätigt. Es bestünden hinreichende Hinweise darauf, dass der Beschuldigte mit dem Brand in Verbindung stehe. Zudem könne aufgrund seiner Faszination für Notfalleinsätze und seiner Tendenz, sich in den Vordergrund zu drängen, derzeit von einer hohen Rückfallgefahr ausgegangen werden.
Die Bundesrichter haben in ihrem Entscheid jedoch auch festgehalten, dass die Staatsanwaltschaft bei einem erneuten Antrag auf Verlängerung der Untersuchungshaft die psychiatrischen Experten auffordern müsse, ihren Bericht «innerhalb einer angemessenen Frist» vorzulegen – oder zumindest eine erste Einschätzung des Rückfallrisikos.
In seinen Erwägungen hat das Gericht die Elemente aufgeführt, die den zum Zeitpunkt der Tat 18-jährigen Beschwerdeführer schwer belasten. So fuhr er ohne sein Handy und seine Smartwatch mit dem Fahrrad zum Bauernhof, um das Feuer zu legen.
Anschliessend kehrte er mit seinem Auto an den Tatort zurück und alarmierte die Feuerwehr. Der junge Mann hatte nichts am Ort des Geschehens zu suchen, behauptete zunächst aber, als Sanitäter anwesend zu sein.
(Urteil 7B_716/2024 vom 23.7.2024)
430 Rinder und ein Mitarbeiter sterben
Beim verheerenden Brand von Dezember 2023 sind rund 430 Rinder den Flammen zum Opfer gefallen. 30 gerettete Rinder mussten eingeschläfert werden. «Sie litten an Verbrennungen oder Traumata, die nicht behandelt werden konnten», sagte der Polizeisprecher. Auch ein junger, aus Frankreich stammender Mitarbeiter des Bauernbetriebs starb in den Flammen.
In diesem Stadium gelte für die beiden Verdächtigen die Unschuldsvermutung, sagte Vincent Derouand, Sprecher der Waadtländer Staatsanwaltschaft, Anfang Februar 2024 gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er bestätigte damit eine Meldung der Zeitung «24 Heures». Die beiden jungen, im Kanton Waadt wohnhaften Schweizer wurden am 12. Januar festgenommen.
«Es war wie eine Szene aus einem Horrorfilm», erzählte die betroffene Bäuerin dem Westschweizer Fernsehen. «Alles, was wir liebten und worin wir unsere Energie investierten ging in Flammen auf», sagte Corinne Frossard weiter. Ein Nachbar des Bauernhofs sagte dem Nachrichtenportal 24heures.ch, er habe die Tiere in der Nacht schreien hören können: «Es war schrecklich.»
