Der Geschäftsführer der Vereinigung der Schweizer Biolandbauorganisationen (Bio Suisse) verteidigt die hohen Preise für Bioprodukte auf dem Schweizer Markt. Der Konsumentenschutz hatte gefordert, dass die Wettbewerbskommission (Weko) den beiden Grossverteilern deswegen auf die Finger schauen soll.
«Bio Suisse geht es vor allem darum, dass die höheren Preise gerechtfertigt sind», sagte Balz Strasser im Vorfeld der Jahreskonferenz von Bio Suisse am Dienstag auf Anfrage. «Uns geht es um den Mehrwert, den Biobauern erbringen. Sie leisten einen grossen Beitrag zur Biodiversität, indem sie beispielsweise keine chemisch-synthetischen Pestizide benutzen», sagte Strasser.
Die mitunter hohen Preise und Margen auf dem Schweizer Biomarkt sorgten zuletzt im Januar 2023 für Kritik vonseiten des Konsumentenschutzes an den Marktführerinnen Coop und Migros. Die beiden Unternehmen teilten sich im vergangenen Jahr nahezu Dreiviertel des Marktes untereinander auf. Ein Preissenkungen beinhaltender Vorschlag zur freiwilligen Begrenzung der Preise für Bioprodukte vonseiten des Preisüberwachers Stefan Meierhans wurde von Coop und Migros abgelehnt.
Konsumenten akzeptieren gemäss Preisüberwacher durchschnittlich einen Bio-Preisaufschlag zwischen 10 und 30 Prozent. Er schlug deshalb vor, dass absolut keine höheren Margen [Beträge in Fr./kg, Fr./Liter oder Fr./Stück] verrechnet werden, solange der prozentuale Bio-Preisaufschlag mehr als 20 Prozent beträgt.
Höhere Netto-Margen bei Bio-Produkten wären demnach nur zulässig, solange diese nicht mehr als 20 Prozent teurer wären als ihr korrespondierendes konventionelles Produkt. Bedauerlicherweise seien die eingeladenen Unternehmen zu dieser mit Preissenkungen verbundenen Zusage nicht bereit, sagte der Preisüberwacher.

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