Am 21. November 2022 überreichte die Kleinbauernvereinigung über 13000 Unterschriften dem Parlament in Bern.
Leonie Hart
Die Kleinbauern-Vereinigung hat am 21. November die Petition «Jeder Hof zählt» eingereicht. Nun hat der Bundesrat Stellung dazu genommen.
Mit der Petition wurde Bundesrat Guy Parmelin aufgefordert, Massnahmen gegen das Hofsterben zu ergreifen und eine vielfältige Landwirtschaft zu stärken, die im Hinblick auf Klima- und Biodiversitätsproblematiken gut aufgestellt ist.
Mit dem Strukturwandel werden die Betriebe in der Schweiz immer grösser. «Bei einer Hofaufgabe ohne innerfamiliäre Nachfolgerin oder einem Nachfolger werden Flächen vielmals an die umliegenden Betriebe verkauft oder verpachtet», halten die Kleinbauern in ihrer Petition fest. Dabei gäbe es viele engagierte Menschen, die in die Landwirtschaft einsteigen möchten. Doch ohne familiären Bezug seien die Chancen gering, einen Hof übernehmen zu können. Die Petition wurde am 21. November 2022 mit 13360 Unterschriften überreicht.
In seiner Stellungnahme betont der Bundesrat nun, dass die fortschreitende Vergrösserung der Betriebe zu einer stärkeren Professionalisierung führe und zu verbesserter Effizienz auf den Betrieben. Damit rede der Bundesrat einmal mehr von einer «Wachse-oder-weiche-Strategie», heisst es in einer Mitteilung der Kleinbauern-Vereinigung. Und das, obwohl kleinere Betriebe nachweislich nicht weniger effizient wirtschaften würden als grössere. Die Vereinigung bedauert, dass das Problem des Hofsterbens nicht ernsthaft angegangen wird. har
Eine entscheidende Massnahme gegen das Hofsterben bestehe darin, die ausserfamiliäre Hofübergabe stärker zu unterstützen, so wie es die Kleinbauern-Vereinigung in der Petition fordert und seit Jahren mit ihrer Anlaufstelle für ausserfamiliäre Hofübergabe mache.
In der Petition «Jeder Hof zählt» fordert die Kleinbauern-Vereinigung:
- Der Zugang zu Land soll verbessert und ausserfamiliäre Hofübergaben gefördert werden.
- Hofabgebende sollen über die Möglichkeit einer ausserfamiliären Hofübergabe informiert werden.
- Die Benachteiligung von kleineren Bauernbetrieben muss aufgehoben werden.
- Gemeinschaftliche Bewirtschaftungsformen für Betriebe sollen einfacher ermöglicht werden.
Wir Kleinbauern müssen selber mehr aufklären, statt auf die Politik zu warten. In der Politik sitzen oft nur diejenigen von Grossbetrieben. Leider...