«Schweizer Bauer»: Weshalb nehmen Sie am Bauernprotest teil? Susanne Böhmer: Wir stehen heute für uns ein: denn zu viel ist zu viel. Die Steuerermässigungen, welche die Bundesregierung uns gestrichen hat, war jetzt nur die Spitze des Eisberges. Wir möchten aufmerksam machen auf die heimische und regionale Landwirtschaft, deswegen sind wir da.
Wann sind Sie losgefahren? Wir sind um 08.30 Uhr losgefahren. Wir waren heute Vormittag noch im Stall und haben noch unsere Kühe gemolken.
Woher sind Sie angereist? Aus Berg bei Ravensburg.
Gegen wen richtet sich der Protest? Der Protest richtet sich gegen die Bunderegierung. Wir möchten aber auch allen Deutschen zeigen, wer wir Landwirte sind. Wir möchten gerne ein Gesicht haben.

In Ravensburg bei der Oberschwabenhalle haben sich die Landwirtinnen und Landwirte getroffen, bevor es zur Kundgebung in die Innenstadt ging.
Anine Hungerbühler
Könnten die Zusatzkosten, die durch die Streichung der Steuerermässigungen entstehen, nicht weitergegeben werden? Nein, wir haben keine Möglichkeiten, diese Kosten weiterzugeben. Der Milchpreis wird nicht von uns bestimmt und nicht von uns festgelegt. Wir bekommen das, was an der Börse ausgehandelt wird.
Was bedeuten die Streichungen für Ihren Betrieb? Für unseren Betrieb bedeutet das, dass wir weniger Erlöse haben: Sprich, weniger Einnahmen. Wir müssen irgendwo anders den Gürtel enger schnallen.
Was heisst das in Euro ausgedrückt? Bei uns sind das jährlich 8’000 Euro (7’446 Franken). Nur durch diese zwei neuen Massnahmen jetzt. (Red. Abschaffung Rückvergütung Mineralölsteuer und Einführung Fahrzeugsteuer für Traktor)
Wie können Sie sich trotz Betrieb Zeit nehmen, um heute hier zu sein? Also bei uns ist das so: Die Grossmutter hat die Kinder in die Schule gebracht. Wir haben einen Mitarbeiter, der muss heute leider allein arbeiten.
Was haben Sie für einen Betrieb? Wir haben einen Milchviehbetrieb mit 185 Milchkühen und bewirtschaften gemeinsam mit einem Mitarbeiter ungefähr 150 Hektar Acker- und Grünland.
Was sind die Probleme für Ihren Betrieb? Die Probleme sind, dass wir sehr eingeschränkt sind in unserer Bewirtschaftung. Wir haben fünf Prozent Flächenstilllegung, die Agrarwiesenvergünstigung wurden uns jetzt gestrichen. Wir bekommen immer mehr Auflagen und Vorschriften, die Bürokratie ist unmessbar gross. Wir haben so kaum noch Zeit, um diese auf dem Acker oder beim Vieh zu verbringen. Wir wären viel lieber den Tieren oder auf dem Feld, als dass wir im Büro Dinge dokumentieren müssen.
Wie geht es weiter, sind Sie am Dienstag wieder unterwegs? Das wird sich heute zeigen, was mir morgen noch tun. Aber wenn es nötig ist, gehen wir morgen noch einmal auf die Strasse.
Geplante Kürzungen zurücknehmen
Der Bauernverband will mit den Aktionen dafür sorgen, dass die Bundesregierung die geplante Streichung von Steuervergünstigungen vollständig zurücknimmt. Die Ampel-Koalition von SPD, Grünen und FDP hatte am Donnerstag angekündigt, sie wolle einen Teil der angedachten Kürzungen doch nicht umsetzen. Die Abschaffung der Rückerstattung bei der Mineralölsteuer soll nicht in einem Schritt vollzogen werden. Sie soll erst bis 2026 vollständig erfolgen. 2024 soll die Rückerstattung zunächst um 40 Prozent gekürzt werden. In den Jahren 2025 und 2026 wird jeweils eine weitere Reduzierung um 30 % erfolgen. Die Rückvergütung für das Jahr 2023 ist nicht betroffen. Die Befreiung der Traktoren von der Fahrzeugsteuer soll beibehalten werden.
Gibt es für Sie persönlich besondere Anliegen, aus denen Sie heute hier sind? Gerade bei den Protesten ist es mir wichtig, dass auch Frauen ihr Gesicht zeigen und nicht zuhause bleiben bei den Kindern. Landwirtschaft ist genauso auch weiblich. Nicht nur die Männer machen die Kühe und den Acker. Wir Frauen sind auch ein Teil der Landwirtschaft und deswegen müssen auch wir auf die Strasse gehen.
Was ist Ihre Motivation? Was mir wichtig ist, dass die Landwirtschaft ein Gesicht bekommt. Wir sind nicht nur «die» Bauern, sondern wir arbeiten mit unseren Familien seit Generationen dafür, dass in Deutschland Lebensmittel sicher und gut sind.

Und gefühlt jeder Demonstrierende Bauer in Deutschland hat einen Traktor um mindestens 200 000 €,wenn sie wenigstens mit die alten Karren Vorfahren würden dann würden sie etwas ärmer aussehen,es kann sich auch nicht jeder Unternehmer einen Mercedes als Firmenauto leisten,
Ja, bei uns sind das jährlich 8’000 Euro (7’446 Franken). Nur durch diese zwei neuen Massnahmen jetzt. (Red. Abschaffung Rückvergütung Mineralölsteuer und Einführung Fahrzeugsteuer für Traktor)
Jeder Unternehmer, jeder Private muss Mineralölsteuer und Fahrzeugsteuer bezahlen, warum die Bauern nicht? Das System ist doch krank, solange die deutschen Bauern profitiert haben waren sie in Bierzelten glücklich. Jetzt wo alle den Gürtel enger schnallen müssen rebellieren sie und behindern Leute die zur Arbeit fahren und Steuern bezahlen!
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was keiner sagt aber jeder weis ist : das der grose teil des Ukrainischen getreide in Europe landet obwohl die Ukraine nicht in der EU ist . ich weis das die deutschen biobauern Ihr getreide unterpreisig verkaufen musten ! Irgend wan ist das Fass voll ! ich wünsch euch alles gute .
Zieht es durch für uns alle!
In der Wahrheit zur Freiheit, in Liebe. Zusammen mit allen wahren Menschen!