Lumpy-Skin bremst Ringkuhkämpfe aus

Die Lumpy-Skin-Krankheit hat nun auch die Oberwalliser Ringkuhkampfszene erreicht. Nach dem Sommermatch im Unterwallis fällt nun auch das Herbststechfest in Raron VS aus. Für die Organisatoren hat die Gesundheit des ohnehin kleinen Viehbestands der Eringerrasse oberste Priorität.

Das für den 28. September vorgesehene Herbststechfest in der Goler-Arena in Raron VS findet nicht statt. Laut einem Bericht im «Walliser Boten» haben die Oberwalliser Eringer-Genossenschaftspräsidenten zusammen mit dem Organisator am Mittwochabend die Absage beschlossen. Hintergrund ist die Ausbreitung der Lumpy-Skin-Krankheit in einzelnen Regionen Frankreichs.

Genossenschaften waren sich einig

Bereits Ende Juli hatte der Schweizerische Eringerzuchtverband den Sommer-Ringkuhkampf in Bonatchiesse im Val de Bagnes VS abgesagt. Wie der «Walliser Bote» schreibt, war auch dort die Viruslage ausschlaggebend.

Gegenüber der Zeitung sagte Remo Tscherry, Vorstandsmitglied des Eringerzuchtverbands, die Genossenschaften seien sich einig gewesen: «Wir wollten kein Risiko eingehen und haben uns deshalb entschlossen, es den Unterwallisern gleichzutun und den Herbstmatch auf nächstes Jahr zu verschieben.» Die Gesundheit des ohnehin kleinen Viehbestands der Eringerrasse habe oberste Priorität, betont Tscherry.

Tiere wurden wieder abgemeldet

Das sieht auch Reinhard Imboden so, Präsident der Genossenschaft Augstbord, die den Anlass in diesem Jahr ausgetragen hätte. «Der Entscheid ist sicher richtig. Wir haben gemerkt, dass unter den Züchtern eine grosse Unsicherheit herrscht», sagt Imboden.

Laut «Walliser Bote» gingen weniger Anmeldungen ein als sonst, teils seien Tiere sogar wieder abgemeldet worden. Die Genossenschaft Augstbord soll deshalb im nächsten Jahr einen der Anlässe organisieren. Denn die Vorbereitungen für das Fest waren bereits weit fortgeschritten. Trotzdem überwog die Sorge vor der Tierkrankheit.

Über 2000 Rinder geimpft 

Die Lumpy-Skin-Krankheit führt zu Fieber, Hautknötchen und geschwollenen Lymphknoten. Betroffen sind Rinder, Büffel und Bisons. Angesteckte Tiere müssen geschlachtet werden (s. Infokasten für mehr Infos). Der Kanton Wallis hat daher Teile des Gebiets um Champéry, Finhaut und Ferret zur Überwachungszone erklärt. Über 2000 Rinder mussten dort geimpft werden. In den betroffenen Regionen gilt zudem ein Transportverbot.

Reaktionen vonseiten der Züchter seien noch nicht eingegangen. «Im Grossen und Ganzen verstehen die Züchter die Entscheidung sicher, die schliesslich auch in ihrem Interesse liegt», sagt Tscherry zur Zeitung. Unklar ist nun, wie die Absage der beiden Qualifikationskämpfe für die nationale «Race d’Hérens Tour» gehandhabt wird. Sowohl Bonatchiesse als auch Raron wären Teil der Serie gewesen. «Wir hoffen natürlich, dass der Winter eine gewisse Entspannung bringt und wir das Problem danach im Griff haben», äussert sich Tscherry im «Walliser Bote».

Die Lumpy-Skin-Krankheit

So erfolgt die Ansteckung:

Die wichtigste Rolle für die Verbreitung spielt die indirekte Erregerübertragung durch stechende Insekten (beispielsweise Bremsen, Fliegen, Gnitzen, Stechmücken), Milben und Zecken.

Die Übertragung ist auch möglich durch direkten Tierkontakt, infiziertes Sperma, unbehandelte Tierhäute und Felle sowie daraus hergestellte Produkte (z. B. Jagdtrophäen), Rohfleischprodukte, Rohmilchprodukte und daraus gewonnenes Tierfutter inklusive Kolostrum. ats

Symptome der Lumpy-Skin-Disease (LSD):

Wichtig: Es besteht eine Meldepflicht. Der Verlauf der Erkrankung bei Rindern ist akut bis subakut. Die Inkubationszeit beträgt 4 bis 28 Tage. Folgende Symptome können auftreten:

  • Fieber von bis über 40 °C
  • Leistungsrückgang
  • Teilnahmslosigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust
  • erhöhter Speichel- und Tränenflusseitriger Nasenausfluss
  • Euterentzündungen
  • Bindehautentzündung (kann bis zur Erblindung führen)
  • geschwollene Lymphknoten
  • Schwellungen und Abszesse (vor allem an Kopf und Gliedmassen)
  • Aborte
  • Hautausschlag, in Form von 0,5–5 cm grossen Hautknoten, bevorzugt an Kopf, Hals, im Schwanzbereich, auf den äusseren Genitalorganen und den Extremitäten. Nur 40-50 % der Rinder entwickeln generalisierte Hautschwellungen. Die Haut über den Knoten stirbt nach fünf bis sieben Wochen ab und hinterlassen Krusten.

->  Weitere Info zur Lumpy-Skin-Disease gibt es hier

->  Mehr Infos zur Krankheit vom BLV

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