
Das Agrarmuseum Burgrain widmet sich der Agrargeschichte, der ländlichen Kultur und den Lebensweisen in den Alpenregionen.
Annelies Bichsel
Nach der Förderabsage des Bundesamts für Kultur 2024 musste sich das Schweizerische Agrarmuseum Burgrain neu ausrichten. Aufgrund der angespannten finanziellen Situation «mussten wir auf der Kostenseite proaktiv handeln und Vera Chiquet leider die Kündigung aussprechen», wird Stiftungsratspräsident Jakob Lütolf in der «Luzerner Zeitung» zitiert.
Eine direkte Nachfolgeregelung ist laut einer Mitteilung des Museums nicht vorgesehen. Daniel Geissmann (ehemals Verkehrshaus Luzern) und Rahel Wunderli (Agrarhistorikerin) sollen die operative und konzeptionelle Leitung übernehmen. Durch eine verschlankte Organisation, eine klare inhaltliche Ausrichtung und neue Partnerschaften soll die Vermittlungsarbeit gestärkt und die Zukunft des Museums nachhaltig gesichert werden.
Inhalte stärken, Organisation verschlanken
Die finanzielle Situation bleibe zwar angespannt, doch sei es dem Stiftungsrat in enger Zusammenarbeit mit der Museumsleitung gelungen, neue Partnerschaften zu knüpfen und Fördermittel für die nächsten Jahre zu sichern. «Das Museumsteam wird künftig schlanker aufgestellt, um sich gezielt auf die inhaltliche und kuratorische Arbeit zu konzentrieren», heisst es in der Mitteilung. Die Vermittlungsqualität solle dabei weiterhin im Zentrum stehen.
-> Agrarmuseum Burgrain kämpft ums Überleben
Die inhaltliche Weiterentwicklung des Museums liege künftig in den Händen des Stiftungsrats. In operativer und konzeptioneller Hinsicht übernehmen Daniel Geissmann und Rahel Wunderli künftig Aufgaben in der Kuratierung, Konzeptarbeit und fachlichen Begleitung. Beide bringen langjährige Erfahrung in der Museumsarbeit sowie eine starke Verankerung in Praxis und Forschung mit. Die Dauerausstellung und die Sammlung werden von Beatrice Limacher (ehemalige Museumsleiterin) betreut.
Gespräche über Entwicklung der Berglandwirtschaft
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen zeige die Neuausrichtung bereits Wirkung. Seit Anfang November bereichern Elemente der Luzerner Ausstellung «Schwein-zigartig» das Erdgeschoss des Museums. Auch das BurgrainGespräch 2025 am 14. November unterstreiche die Rolle des Hauses als Plattform für gesellschaftliche Debatten.
Unter dem Titel «Wir Bergler in den Bergen – 50 Jahre später» diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Literatur und Wissenschaft über die Entwicklung der Berglandwirtschaft in der Schweiz.
-> Hier finden Sie alle Informationen zum Agrarmuseum Burgrain.