
In Schönbühl kam am Mittwoch nur vereinzelt Auktionsstimmung auf: Viele Gebote blieben aus und mehrere Pferde wurden in der ersten Runde lediglich zum Schätzpreis verkauft.
Zoë Egger
Insgesamt 32 Pferde, darunter 12 Fohlen, wurden am Mittwoch im Kompetenzzentrum Veterinärdienste und Armeetiere in der Kaserne Sand in Schönbühl BE zur Versteigerung angeboten. Die Tiere stammen aus dem Tierschutzfall in Ramiswil SO, der für grosse Empörung und Unverständnis gesorgt hat ( -> Nach Hofräumung über 100 Hunde eingeschläfert ). Aus unterschiedlichen Gründen wurde nur ein Teil der beschlagnahmten Pferde versteigert.
Trotz des grauen Himmels und des teils starken Regens fanden zahlreiche Besucherinnen und Besucher den Weg auf das Kasernengelände. Die Stimmung blieb jedoch verhalten, die Angebote erfolgten nur zögerlich. Dennoch konnten am Ende alle angebotenen Tiere vermittelt werden. «Der Erlös von rund 54’000 Franken dürfte die Kosten des Falls jedoch nicht decken», heisst es in einer Mitteilung des Kantons Solothurn.
Anmeldung und Selbstauskunft nötig
Eine Stunde vor Auktionsbeginn wurden die Stallungen geöffnet, damit potenzielle Käuferinnen und Käufer die Tiere begutachten konnten. Eine vorherige Anmeldung und eine Selbstauskunft waren Voraussetzung für die Teilnahme. Zum Bieten wurden die registrierten Interessierten in einem abgetrennten Bereich platziert, während Medien und weiteres Publikum auf der gegenüberliegenden Seite standen. Die Versteigerung fand im Freien statt – im Schritt und im Trab, soweit es der Gesundheitszustand oder die Trächtigkeit der Tiere erlaubte.
Vor Ort zeigte sich deutlich, dass viele der Tiere über einen längeren Zeitraum hinweg keine angemessene Pflege erhalten hatten. Bei etlichen waren die Rippen sichtbar, andere wiesen eine deutliche Unterbemuskelung auf, was auf fehlende Bewegung und eine mangelhafte Haltung in der Vergangenheit hindeutet. Zwar wurden die Pferde in den vergangenen Wochen tierärztlich untersucht, gepflegt und behandelt, doch der Vernachlässigungszustand war weiterhin erkennbar.
Drei Auktions-Runden notwendig
Zum Verkauf standen Freiberger, Haflinger, Noriker und Curly Horses. Der Startpreis richtete sich jeweils nach einer vorherigen Schätzung und es wurde in Hundert-Franken-Schritten gesteigert. Allerdings kam nur vereinzelt Auktionsstimmung auf: Viele Gebote blieben aus, und mehrere Pferde wurden – wenn überhaupt – in der ersten Runde lediglich zum Schätzpreis verkauft.
Für Pferde ohne Erstgebot folgte eine zweite Runde, bei der der Preis meist auf die Hälfte des Schätzpreises reduziert wurde. Doch selbst diese Preisreduktion überzeugte nicht durchgehend. Einige Tiere fanden auch in diesem Durchlauf keinen neuen Besitzer. Erst nach der dritten Runde waren schliesslich alle Pferde verkauft.
Der Schätzwert der Tiere reichte von 400 Franken für Fohlen bis zu 7500 Franken für ein Freiberger-Pferd. Der gesamte Schätzwert belief sich auf 75’000 Franken. Der Erlös betrug dann jedoch nur 54’000 Franken.
Zurückhaltende Gebote
Die Zurückhaltung beim Bieten war deutlich spürbar. «Die Pferde stammen aus einer Beschlagnahmung, sie wurden vernachlässigt – niemand weiss, wie sie gesundheitlich und vom Umgang her wirklich dastehen», sagte ein erfahrener Pferdehalter und ehemaliger Freiberger-Züchter vor Ort.
Viele potenzielle Käufer hätten deshalb gezögert, so seine Einschätzung. In einem bereits gesättigten Markt könne man für denselben Betrag ein ausgebildetes und zuverlässig eingeschätztes Pferd erwerben. Wer dennoch ein Gebot abgab, tat dies wohl auch mit dem erklärten Ziel, einem dieser Tiere eine zweite Chance zu geben.



















Augen auf, die Behörden und zuständigen Aemter haben die Augen verschlossen gehalten.
Die zuständigen der Schweizer Armee, haben im Sand Schönbühl 100 % Arbeit geleistet.
So war es auch früher wo die Armeepferde im Sand Anklimatisiert wurden.
Solche Fälle wie (Ramiswil) müssen wir in Zukunft verhindern darum rechtzeitig die Augen auf!