
Betroffen von den Kürzungen wären lediglich 5,6 % aller Betriebe – in erster Linie sehr grosse Höfe.
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Unter einer degressiven Ausgestaltung versteht man, dass Direktzahlungen ab einer bestimmten Höhe gekürzt werden. Je höher die Summe ist, desto stärker fällt die Kürzung aus.
Laut der Motion von Nationalrat und Präsident der Kleibauern-Vereinigung Kilian Baumann (Grüne, BE) sollen Kürzungen ab einer jährlichen Beitragssumme von 100’000 Franken pro Betrieb greifen. Beispielsweise würden Zahlungen von 150’000 Franken um 5’000 Franken reduziert, bei 200’000 Franken um 15’000 Franken und bei 300’000 Franken um 50’000 Franken. Das eingesparte Geld würde gleichmässig auf alle Betriebe verteilt – unabhängig von ihrer Grösse.
Bundesrat anerkennt Handlungsbedarf
Die Motion wurde vom Bundesrat zwar abgelehnt. In seiner Stellungnahme zeigt er jedoch Verständnis für die Anliegen: «Der Bundesrat wird beauftragt, die Direktzahlungen im Rahmen der Agrarpolitik 2030+ degressiv auszugestalten», heisst es. Gleichzeitig wolle er offenlassen, wofür die eingesparten Mittel verwendet werden.
Die Kleinbauern-Vereinigung rechnet damit, dass 33’921 Betriebe (82,9 %) künftig höhere Direktzahlungen erhalten würden. Weitere 4’706 Betriebe (11,5 %) würden etwa gleich viel wie bisher bekommen. Betroffen von den Kürzungen wären lediglich 5,6 % aller Betriebe – in erster Linie sehr grosse Höfe.
Strukturwandel bremsen, Vielfalt fördern
Mit der Motion will die Kleinbauern-Vereinigung dem Strukturwandel entgegenwirken: Kleine und mittlere Betriebe verschwinden zunehmend, während sehr grosse Betriebe wachsen.
«Eine industrielle Landwirtschaft mit immer weniger, einseitig spezialisierten Betrieben schafft Abhängigkeiten, gefährdet die Versorgungssicherheit und reduziert die Vielfalt», betont die Vereinigung. Eine Umverteilung der Direktzahlungen könnte die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen und das System nachhaltiger gestalten.
Umfrage
Sollen Direktzahlungen bei grösseren Betrieben stärker sinken?
Teilnehmer insgesamt 1261
2.Das Geld wo dan übrig bleibt auf alle Betriebe verteilen
3. Berggebiet besser unterstützen
Das ist die beste Lösung für Schweizer Verhältnisse