In Frankreich nennt sich das Konzept «tir de défense»: Ein Verteidigungsschuss, den nicht nur ausgebildete Jäger, sondern auch Hirten abgeben dürfen, wenn sich ein Wolf einer Herde gefährlich nähert. In der Schweiz hingegen ist ein solcher Eingriff bisher nicht erlaubt. Nur speziell geschulte Wildhüterinnen und Wildhüter oder Jäger mit Sonderbewilligung dürfen eingreifen, wenn sich ein Wolf nicht abschrecken lässt.
Doch das Thema wird nun auch in der Schweiz neu diskutiert. Ein Bericht des Bundesrats soll klären, ob der Verteidigungsabschuss künftig im Gesetz verankert werden soll. Die Umweltkommission (Urek) des Nationalrats hat dazu ein Postulat eingereicht. Ziel ist es, die Chancen und Risiken einer solchen Gesetzesänderung zu prüfen. Neben Fragen der Kompetenzen, Kosten und Umsetzbarkeit sollen auch rechtliche Anpassungen vorgeschlagen werden.
Zunehmender Druck durch die Ausbreitung der Wölfe
Die Forderung der Urek wird im Juni im Nationalrat diskutiert. Der Bundesrat empfiehlt die Annahme. Für Nationalrätin Christine Bulliard-Marbach (Mitte, FR), Mitglied der Urek, ist die Position der Regierung nachvollziehbar. Gegenüber der Sonntagszeitung erklärt sie: «Die Wolfspopulation hat so stark zugenommen, dass nun alle Kantone betroffen sind – nicht mehr nur das Wallis und Graubünden. Das Thema bleibt hochaktuell, und es gibt viel Unzufriedenheit mit der aktuellen Regulierung, besonders im Hinblick auf die Abschussgenehmigungen.»
Die zentrale Frage sei, wer im Ernstfall das letzte Wort haben solle: der Bund, die Kantone oder jene Menschen, die sich durch den Wolf unmittelbar bedroht fühlen. «Wir wollen Antworten auf diese Fragen», so Bulliard-Marbach.
Kritik von Naturschutzseite
Doch nicht alle begrüssen diese Entwicklung. Insbesondere Tierschützer und Naturschutzorganisationen warnen vor überhasteten Entscheidungen. David Gerke, Geschäftsführer der Gruppe Wolf Schweiz, verweist auf Frankreich: Dort seien die durch Wölfe verursachten Schäden trotz des Verteidigungsabschusses besonders hoch – sowohl in absoluten Zahlen als auch in der Anzahl gerissener Tiere pro Wolf. Das französische Modell könne daher nicht als Vorbild dienen.
Die Debatte zeigt: Der Umgang mit dem Wolf bleibt ein emotional aufgeladenes Thema. Zwischen Schutz der Nutztiere und Erhalt der Wildtiere gilt es, eine Balance zu finden – und möglicherweise neue Wege zu gehen.
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Ich finde die Idee toll. Nach Artikel 8BV sind alle Menschen vor dem Gesetz gleich. Wenn ich zukünftig auch eine Waffe trage, kann ich die Natur vor Bauern und Hirten schützen. Kommt ein Bauer oder Hirte, der Natur zu Nahe-->PENG!--->Verteidgungsschuss, bei welchem der Gefallene auch gleich lernt...najaa gelernt hat... "wo keine Todesgefahr droht".
Das ist doch großartig! Ich bin überzeugt davon das sich auf diese Weise alles von selbst regeln wird.
231'615 Schafe wurden 2024 geschlachtet. Wer hat versucht diese Tiere vor dem Tod zu bewahren? Wer hat Mitleid mit diesen Schafen? Niemand.
Aber kaum bedient der Wolf sich an ein paar Schafen, Krokodilstränen…. 🤷🏻♀️🙃
Den Schafhirten und Schafbesitzern geht es doch nicht um ihre Tiere sondern um ihre Finanziellen Einnahmen, resp. Auslagen.
Übrigens haben die Bauern die die Tiere auf eine alpe treiben, meist kleinere Betriebe und sind mit herzblut dahinter, dementsprechend gut geht es ihren Tieren auch, das sind nicht die, die ihre Tiere per LKW in den süden schicken wo sie schon halbverreckt ankommen, weil sich niemand drum schert.
Die Drecks-Rohre können auf ihren geteerten Strassen spazieren, die haben draussen nichts verloren. Muss auch nicht jeder Trottel überall durch wartscheln mit seinen verwahrlosten Kläffern. Problem gelöst.