In fünf Wochen wird über die Trinkwasser- und Pestizid-Initiative abgestimmt. Der Abstimmungskampf intensiviert sich. Der Schweizer Bauernverband (SBV) warnt vor deutlich steigenden Preisen für Lebensmittel. Die Initianten sprechen von Angstmacherei.
Der Ton im Abstimmungskampf wird gehässiger. Denn am 13. Juni steht für die meisten Landwirtschaftsbetriebe viel auf dem Spiel. Ein Ja zu den Agrarinitiativen hätte einschneidende Auswirkungen.
Zwei Volksinitiativen
Die Pestizid-Initiative fordert ein Verbot synthetischer Pflanzenschutzmittel in der landwirtschaftlichen Produktion, in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und in der Boden- und Landschaftspflege. Verboten werden soll auch der Import von Lebensmitteln, die mit synthetischen Pflanzenschutzmitteln hergestellt wurden oder die solche enthalten.
Die Trinkwasser-Initiative verlangt, dass nur noch Bauern Direktzahlungen erhalten, die auf Pflanzenschutzmittel, vorbeugend oder systematisch verabreichte Antibiotika und zugekauftes Futter verzichten. Auch die landwirtschaftliche Forschung, Beratung und Ausbildung soll nur unter diesen Bedingungen Geld vom Bund erhalten.
300 Franken mehr pro Familie
Adrian Haldimann
Doch nicht die Bauern, sondern auch die Konsumenten würden ein Ja zu den Initiativen zu spüren bekommen. Die Preise von Lebensmitteln dürften steigen. Wie hoch die Erhöhung ausfällt, darüber streiten sich die Befürworter und Gegner der Initiativen.
Im «SonntagsBlick» warnt Francis Egger, Vizedirektor des Schweizer Bauernverbandes (SBV), vor massiv steigenden Lebensmittelpreise. Bei einem Ja zur Pestizid-Initiative geht er von einem Anstieg von 30 Prozent aus. «Eine Familie mit zwei Kindern müsste künftig jeden Monat 300 Franken mehr ausgeben», sagt Egger zur Zeitung.
Der Romand begründet den Anstieg mit tieferen Erträgen. Schädlinge auf den Feldern könnten weniger effizient bekämpft werden, zudem sei mehr Handarbeit vonnöten. «Beides zusammen führt zu höheren Produktionskosten», sagt Egger zum «SonntagsBlick». Auch das Bundesamt für Landwirtschaft geht für den Fall, dass die Pestizid-Initiative angenommen wird, von höheren Preisen aus, nennt aber keine Zahlen.
20 Prozent Einkommensverlust
Der Direktor des Schweizer Bauernverband, Martin Rufer, warnte kürzlich ebenfalls vor den Folgen der Trinkwasserinitiative. «Viele Bergbetriebe kaufen Futter zu. Diese würden in der Produktion eingeschränkt werden. Wir gehen von 20 Prozent Einkommensverlust aus», sagte Rufer gegenüber der «Rundschau». Mit der Trinkwasserinitiative würden ausgerechnet Bergbetriebe, die heute schon nachhaltig produzierten, bestraft.
zvg
VSGP geht 50 Prozent höheren Preise aus
Auch der Verband der Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP) warnt vor höheren Preisen. Sollte das Stimmvolk der Trinkwasser-Initiative zustimmen, seien Preisaufschläge von 50 Prozent zu erwarten, sagt VSGP-Direktor Matija Nuic zur Zeitung. Er ist überzeugt, dass viele Produzenten auf Bio umstellen würden. Bio-Biolebensmittel würden heute aber im Schnitt rund die Hälfte mehr kosten als konventionelle Ware.
Oliver Metzler
Ist Bio die Norm, fallen Preise
Die Initianten erachten die Aussagen der beiden Bauernverbände als Angstmacherei. Sollte die Pestizid-Initiative angenommen werden, würden die Lebensmittel um ein bis maximal drei Prozent teurer, sagt Co-Initiant Jean-Denis Perrochet zum «SonntagsBlick». Derzeit würden Biobauern nur wenig mehr erhalten als ihre konventionellen Kollegen. Er sieht viel Potenzial beim Detailhandel. Er kritisiert deren hohen Margen. «Wenn aber pestizidfreie Früchte und Gemüse zur Norm werden, fallen auch die Preise», ist sich Perrochet sicher.
Für den Winzer fehlt in der Debatte die Kostenwahrheit. Gemäss Perrochet sind die Schäden, welche die «konventionelle Landwirtschaft verursacht, nicht eingepreist.» Die teuren Aufbereitungsanlage für Trinkwasser müssten die Steuerzahlen berappen, kritisiert er.
Herr Furrer zum Glück gibt es noch Leute wie Sie mit Ihrem unglaublichen Wissen, auf alles haben Sie eine Antwort??!!
wenn noch nicht, sofort in die Politik einsteigen.
Das hier ist Politik. Damit will ich die Leser beeinflussen, dass sie am 13. Juni.5 x NEIN stimmen sollen.
Politik kommt von Polis (Stadt) und meint den Austausch zwischen den Bürgern einer Stadt (bzw. eines Landes) zur Findung des besten Weges zur Erreichung der Ziele (Nahrung, Gesundheit, Freiheit).
5 x NEIN am 13. Juni ist vordringlich!
Spass / Ironie beiseite: Dich beeinflusse ich schon, denn du reagierst darauf. Das macht Mut zum Weitermachen. Euch Linke aus dem Busch klopfen, das macht mir Spass.
Du kannst erst in Zukunft sagen, ob das eine Lüge war. Oder bist du allwissend?
Du könntest dich über J. Trittin ärgern, der mal versprochen hat, dass die Energiewende den Strompreis nur um eine Eiskugel pro Familie verteuern würde. Es dürften aber hunderte von Euro sein. Du verlangst eine unrealistische Wahrhaftigkeit. Bist du ein Linker?
Welches sind Kriterien, um Kommentare zu löschen? Ich sehe keinen Grund, meinen Kommentar vom 20.56 zu zensurieren. Und die von Herrn Furrer übrigens auch nicht. Danke für eine kurze Antwort.
Warum fordern 50% mehr Ökologie und Umweltschutz und der Bioanteil liegt bei nur 12%? Wenn alle Befürworter Bio, regional und saisonal kaufen würden, regelt die Nachfrage das Angebot ganz alleine.
Also liebe Konsumenten... Nicht nur Öko fordern sondern auch kaufen.
Wir haben vor über 25 Jahren aus voller Überzeugung auf Bio umgestellt. Die Kühe werden mit Homöopathie und Phytothetapie behandelt was bestens funktioniert.
Aber wir können (gerade in so einem regnerischen Jahr) kein Getreide in der Bergzone anbauen. Wie sollen wir unsere Hühner artgerecht mit betriebseigenem Futter ernähren?
Was ist mit über 350000t Nebenprodukten die bei der TWI nicht mehr verfüttert werden dürfen? Ist das etwa nachhalti
Kein Geflügel und keine Schweine mehr in der Bergzone? Woher sollen dann Fleisch und Eier kommen? Import? Das Flachland kann nicht alles produzieren.
Sie haben Recht. Es ist nicht einfach. Aber ich denke, dass Bio und vor allem Saisonales Einkaufen mehr bringt als diese wenig durchdachten Initiativen.
Konventionelle Landwirtschaft ist eine umweltschonende, ressourcenschonende Landwirtschaft, die sich auch immer weiter entwickelt. Natürlich kann der Humusaufbau und der noch naturnäherer Pflanzenschutz weiter gefördert werden.
Aber - wie steht es mit der Kostenwahrheit Ihrer Kleider, Schuhe, .. Herr Hauser?
Wer soll das bezahlen? Vorschlag: du, Volk, Politiker hätte intensiv protestieren können gegen die Covid-Massnahmen. Wir hätten 70 Mia. eingespart. Warum machtest du / die das nicht? Weiter geben wir durch die ideologisch bedingte Klimapolitik - unnützerweise für Klima, Umwelt und Menschen - weitere Mia. aus. Damit könnte man doch besseres machen. Deshalb 5 x NEIN am 13. Juni.
Du könntest ja die Wahrheit suchen. Warum tust du das nicht? Zu faul? Zu politisch angepasst? Zu links? Zu grosse Angst, dass die Wahrheit, die du findest, dir nicht passt und dich ins Abseits stellt? Wer suchet, der findet!
Es ist einfacher, sich als demütig darzustellen, wenn in Wirklichkeit Faulheit, Feigheit, politische Korrektheit und Angepasstheit die Gründe sind.
"Einfache Gemüter" ist als Frage formuliert. Fühlen Sie sich betroffen?
Die Umwelt ist dem Menschen untertan.
Wie schon gesagt, es geht bei den Agrarinitiativen um das Vorschreiben der Produktionsart (Bevormundung, Regulierung, höhere Staatskosten durch Behördenausbau, Einschränkung der freien Wirtschaft). Deshalb müssen die abgelehnt werden.
2. "sehr viel" ist relativ. Im Vergleich zu "gar kein". Und bei Mais (und Kartoffeln) als Hackfrüchte wäre das ohne weiteres möglich. Auch ohne Kunstdünger. Oder eben durch Striegeln im Getreide.
Ich ignoriere die Probleme nicht, aber wie oben geschrieben von mir kann ich machen was ich will sie finden immer was zu meckern.
Die initiative knüppelt nur die Landwirtschaft, Golfplätze, Private Rasen, Hobbygärtner werden nicht Tangiert.
Gruss
und dort das Trinkwasser geniessen.
dann würden sie das Schweizer Wasser wieder schätzen
Leute kennen keinen Hunger und Durst mehr.Wohlstandserscheinung...
Ja, wir Bauern wissen, dass wir in der Pflicht sind und haben in den letzten Jahren auch einiges erreicht!!
3% der Bevölkerung in der Landwirtschaft, dass wissen wir Bauern, haben grossen Einfluss auf die Zukunft.
Aber was machten 97% der 8Mio. Bewohner? z.B. Haar färben!
Ich empfehle jedem die Argumentation der Bauern beim Verbot von DDT in den 70er zu lesen.
Die Wahrungen gingen von Preiserhöhungen bis zum Hungertod.
Die Argumentation der Bauern von damals mit der von heute zu vergleichen - obwohl extrem grosse Fortschritte bezüglich Umwelt erzielt wurden - ist unzulässig.
Übrigens: das DDT-Verbot hat in unseren Tagen Hungertod gebracht. Durch die Umweltfanatiker in UNO, NGO, Regierungen wurde DDT als Mittel gegen die Heuschrecken in Ostafrika verboten / eingeschränkt und hat so Hungersnot verursacht.
Ein bisschen weiter denken, Frager!
Hier geht es jetzt aber um die LW.
Und gerade bei meinen eigenen Haus würde ich schädlichen Lack abkratzen bevor mich der Kanton dazu zwingt! Ist ja mein Haus und meine Gesundheit!
Das Haus soll ja auch noch einen Wert für meine Kinder haben.
Genauso behandle ich mein kleines Heimetli, mit der eh zu kleinen Fläche um Konkurrenzfähig zu sein. In der CH kann man sowieso einfacher als in der LW sein Geld verdienen.
Auf der anderen Seiten haben wir Fachkräftemangel in vielen gut bezahlten Bereichen und „müssen“ dafür Leute importieren.
Auch um Spargel zu pflücken oder Hühner zu schlachten. Wie blöd ist denn das?
Wir wissen ja das schon vom CO2, vom Maskentragen, vom Covid her: Ist alles, was jemand als schädlich bezeichnet auch wirklich schädlich? Oder wird damit ein polit. Ziel verfolgt?
Ach nein die Landwirte vergiften ja die ganze Welt. Fangt mal an ein bisschen zu Hirnen Ihr super Experten !
Man kann die Landwirtschaft zerstören, indem man sie völlig dem Welthandel aussetzt (Afrika) oder aber indem man unrealistische - rein ideologisch am Schreibtisch verfasste - Produktionsmethoden aufzwingt. Die beiden Agrarinitiativen wurden von sozialistischen Schreibtischtätern geschrieben. Das hat die Mehrheit der Landwirte bereits deutlich erkannt.
Mit der Umstellung auf Bio dürfte das (Inland-) Angebot - bei gleichbleibender Nachfrage - stark sinken und somit würden die Preise steigen. Ausser - und das ist so sicher wie das Amen in der Kirche - es würden die fehlenden Mengen vom Ausland importiert. Und diese Mengen wären dann nicht in der gewünschten Qualität (pestizidfrei produziert) zu erhalten, oder dann nur zu stark erhöhten Preisen.
Also: 5 x NEIN am 13. Juni!
BergLina wenn du die totale Schonung willst, dann musst du alle Bauern enteignen und ihnen den Lohn auf Lebzeit zahlen lassen. Ihr Linken habt ja ein ähnliches Projekt von totaler Reinheit schon mit den Covid-Massnahmen gemacht: Kosten: 70 Mia. Fr. Schöne neue Welt!