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Bio bei Aldi und Lidl 25 Prozent günstiger

Die Preise für Bio-Produkte sind bei deutschen Discountern wie Aldi und Lidl bis zu 25 Prozent niedriger als bei Migros und Coop. Die deutschen Discounter gelten darum plötzlich als Hoffnungsträger für günstigere Bioprodukte. Die Migros scheint indes das Problem erkannt zu haben.

clu |

In der Schweiz stockt der Absatz von Bioprodukten. «Vielleicht stagniert Bio auch deshalb, weil es für viele Menschen zu teuer ist», sagt Mathias Binswanger. Der Wirtschaftsprofessor vermutet im Artikel der «Sonntags Zeitung» , dass zu hohe Preise der Grund sind, warum nicht mehr Menschen zu Bio greifen.

Für mehr Transparenz in der Preispolitik im Lebensmittelhandel haben Binswanger und sein Team von der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) vergangenen Herbst den «Preismonitor» gestartet ( der «Schweizer Bauer» hat darüber berichtet ). Daran beteiligt ist der von Binswanger mitgegründete Verein  Faire Märkte Schweiz  (FMS).

Die Erkenntnis damals: Schweizerinnen und Schweizer zahlen über 100 Millionen Franken zu viel für Bio, da die beiden Grossverteiler Coop und Migros auf Bioprodukte viel mehr draufschlagen als auf ihre konventionellen Produkte.

Preisschere weiterhin vorhanden

Am Dienstag wird Binswanger eine Neuauflage des Preismonitors publizieren. Damit liegen erstmals Vergleichszahlen vor, die Sonntags-Zeitung exklusiv vorab einsehen konnte. Brisant sei: Die meisten der untersuchten Produkte sind nicht günstiger geworden. Ihre Preise blieben konstant oder stiegen an. 

Weil sich gleichzeitig aber die Produktionsbedingungen der Bauern nicht wesentlich verändert haben, sei die Preisschere zwischen konventionellen und Bioprodukten weiterhin vorhanden und habe sich sogar vergrössert, heisst es in der Analyse.

 

Bio-Produkte ohne Knospe

Erstmals wurden die Preise der beiden Discounter Aldi und Lidl einbezogen, so die «Sonntags Zeitung». Die Ergebnisse zeigten, dass Bioprodukte bei den Discountern deutlich günstiger seien als bei Migros und Coop. Dies betrifft nicht nur ausländische Biowaren, die wegen unterschiedlicher Herstellungskosten schwer vergleichbar sind, sondern auch einheimische.

Ausschlaggebend ist, dass die Discounter viel weniger Bioartikel im Sortiment haben und diese auch nicht das ganze Jahr in allen Filialen verfügbar sind. Dadurch können die Discounter effizienter kalkulieren. Ausserdem zahlen Lidl und Aldi keine Lizenzgebühren an Bio Suisse, weil sie ihre Produkte nicht mit der Knospe ausloben dürfen.

Begrenzung der Preisdifferenz

Experten wie Professor Binswanger fordern eine Begrenzung der Preisdifferenz zwischen Bio- und konventionellen Produkten auf maximal 20 Prozent. Diese Diskrepanz zwischen den Preisen beeinträchtigt sowohl die Verbraucher als auch die Bauern, da sie den Übergang zu einer umweltfreundlichen Landwirtschaft behindert.

«Wenn sich diese Diskrepanz weiter vergrössern, wie die aktuellen Zahlen zeigen, rückt ein faires Preissystem noch weiter in die Ferne», sagt Stefan Flückiger vom Verein Faire Märkte Schweiz gegenüber der «Sonntags Zeitung».

Migros will Bauern faire Preise zahlen

Zumindest die Migros scheint das Problem erkannt zu haben. Wobei unklar ist, in welche Richtung es geht. An der Bilanzmedienkonferenz vom Mittwoch sagte Mario Irminger gemäss dem Artikel, die Migros nehme die Situation der Schweizer Landwirtschaft sehr ernst.

«Wir sind bereit, in den Verhandlungen mit den Branchenorganisationen unseren Anteil zu leisten, damit die Bauern zu einem für sie fairen Einkommen kommen», sagte der Migros-Chef. Gleichzeitig habe Irminger angetönt, dass derzeit die Preispositionierung im Supermarkt-Geschäft überarbeitet wird. Es sei der Migros bewusst, dass «wir dort sicherlich noch Verbesserungspotenzial aufweisen»

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