Der Absatz von Bio-Produkten ist im letzten Jahr laut Zahlen von Bio Suisse um 19.1% gewachsen. Die Corona-Pandemie hat den bestehenden Trend kräftig verstärkt. Wieviel der zusätzlichen Bio-Produkte von Schweizer Höfen kamen und wieviel aus aller Welt, kann Bio Suisse nicht sagen.
Bio Suisse präsentierte anlässlich der Jahresmedienkonferenz eindrückliche Zahlen zur Entwicklung von Bio in der Schweiz. Der Absatz von Bio-Produkten wuchs im Sog steigender Detailhandelsumsätze um 19,1 Prozent. Der Marktanteil beträgt damit neu 10,8 Prozent.
Bei dieser Berechnung des Marktanteils ist aber die ganze Direktvermarktung nicht dabei, das sind immerhin eindrückliche 220 Millionen Franken Umsatz für die Biobauernhöfe in der Schweiz. Als Zeichen dafür hatte sich die Bio-Suisse-Spitze auf dem Hofladen der Familie Valérie und Roman Clavadetscher in Malans GR versammelt, die zudem seit einiger Zeit in der Aufzucht von Bruderhähnen (aus männlichen Küken von Legehennen), einem Thema, das Bio Suisse wegen des Drucks seitens Konsumenten und Öffentlichkeit sehr am Herzen liegt.
Wahrscheinlich viel mehr importiert …
Auf eine Frage des «Schweizer Bauer» hin, wieviel von diesem Umsatzplus aus Schweizer Produktion gedeckt werden konnte und wieviel aus zusätzlichen Importen beruhte (z.B. bei der Migros im Alnatura-Kanal, wo bekanntlich fast alles aus der EU eingeführt wird), konnte Marketingleiter Jürg Schenkel keine genaue Auskunft geben. Dies werde nicht genau erfasst, viel Import gehe in die Verarbeitung.
Allgemein könne gesagt werden, dass etwa 1/3 des Schweizer Bio-Angebots Import sei und 2/3 aus Schweizer Herstellung stammten. Angesichts der Entwicklung bei Futtergetreide und Brotgetreide wachse der Inlandanteil mittlerweile stärker als der Importanteil, was langfristig zu einem höheren Anteil Schweizer Produktion führen sollte.
… denn die bewirtschaftete Fläche wuchs nur um 1.6%
Die Schweizer Bio-Produktion hat sich flächenmässig im Jahr 2020 wie folgt entwickelt: Die biologisch bewirtschaftete Nutzfläche wuchs um 2730 Hektaren, was gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung um 1.6% entspricht. So schnell wie die Bio-Nachfrage im Jahr 2020 wuchs, konnten innerhalb der Schweiz gar nicht mehr Bio-Produkte bereitgestellt werden. Die biologisch bewirtschaftete Landwirtschaftsfläche in der Schweiz (inkl. Fürstentum Liechtenstein) beträgt nun 172’090 Hektaren.
Bei den Betrieben waren es 7623 Bio-Betriebe Ende 2020, das sind 160 Betriebe mehr als im Jahr 2020. Die meisten Neuumstellungen stammen demnach aus den Kantonen Bern (+36 Bio-Höfe), Waadt (+33), Luzern und Wallis (je +22). Mit 63,2 Prozent hat der Kanton Graubünden den grössten Anteil Bio-Betriebe. Schweizweit tragen gemäss dem Verband 16,1 Prozent der Bauernhöfe die Bio Suisse Knospe.
Von den 7623 Bio-Betrieben waren es 7122, die nach den Richtlinien von Bio Suisse für die Marke «Knospe» produzieren, die restlichen machen sogenanntes Bundes-Bio.
Mehr im Detailhandel eingekauft
Bio Suisse ist sich dabei bewusst, dass sie von den besonderen Corona-Umständen profitiert haben, obwohl ja die Entwicklung hin zu mehr Bio-Konsum seit Jahrzehnten beobachtet wird. Der Verband schreibt: «Der Schweizer Detailhandel vermeldet für das abgelaufene Jahr Rekordzahlen. Wegen geschlossener Restaurants und Kantinen kochten die Menschen zu Hause, und aufgrund der geschlossenen Grenzen kauften sie in der Schweiz ein. Zusätzlich zum starken Wachstum im Bio-Segment trieb diese Entwicklung den Umsatz mit Bio-Artikeln auf ein neues Rekord-Niveau.»
So hätten die Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz im Jahr 2020 Bio-Lebensmittel im Wert von mehr als 3,8 Milliarden Franken (2019: 3,2 Mia. Fr.) eingekauft.
Potential in Gemeinschaftsgastronomie
Bio Suisse-Präsident Urs Brändli kommentierte dies an der virtuell durchgeführten Medienkonferenz wie folgt: «Wenn die Menschen die Wahl haben, kaufen viele Bio-Produkte, das hat sich gezeigt.» Bislang bestünden im Ausser-Haus-Konsum nur wenig Möglichkeiten, Bio-Lebensmittel zu geniessen (es gibt nur wenige Restaurants, die Bio-Produkte anbieten). «Darauf muss die öffentliche Verpflegung reagieren. Die Politik könnte hier ein wichtiges Zeichen setzen.»
Brändli meint die Verpflegung in Spitälern, Heimen, Schulen und Kantinen in Unternehmen und Verwaltungseinheiten. Bio Suisse hat darum einen Projektleiter Gemeinschaftsgastronomie angestellt, der unter anderem in den Städten Delsberg und Biel und beim Spital Graubünden bereits Erfolge hat erzielen können. Diese kaufen jetzt zahlreiche Bio-Produkte aus lokaler Herstellung ein.
Marktanteil steigt nur leicht
Die Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz kauften 2020 Bio-Lebensmittel im Wert von mehr als 3,8 Milliarden Franken (2019: 3,2 Mia). Der Marktanteil beträgt damit neu 10,8 Prozent (2019: 10,3%). Die beliebtesten Produkte sind wie schon in den Vorjahren Eier (28,9% Marktanteil), Brot (26,2%) und Gemüse (23,9%). Lockdown und Homeoffice veränderten die Konsumgewohnheiten, wie Bio Suisse schreibt.
Sowohl Umsatz (1,05 Mia) wie auch Marktanteil (8,2%. +22,4%) verpackter Konsumgüter konnten überdurchschnittlich zulegen. Der Umsatz mit tiefgekühlten Bio-Produkten etwa wuchs sogar um 36 Prozent.
Coop und Migros machen zusammen drei Viertel aus
Die neuesten Marktanteilszahlen, die Bio Suisse publiziert, unterstreichen die Dominanz der Detailhandelsriesen Coop und Migros auch im Biolebensmittelmarkt. Coop verkaufte 2020 Bio-Produkte für 1.628 Mrd. Fr und kam so auf einen Marktanteil von 42.2%. Migros kam mit 1.211 Mrd. Fr. Bio-Umsatz auf 31.4% Marktanteil.
Der übrige Detailhandel macht 7.6% aus, der Biofachhandel 9.6%, Warenhäuser und übrige Verkaufskanäle 3.5%, und die vielzitierte und für viele Betriebe sehr wichtige Direktvermarktung macht dann doch nicht mehr als 5.7% aus. Das Wachstum bei ihr von 169 auf 220 Mio. Fr. fiel aber sehr markant aus (+30%).
Das sagt Brändli zu den Initiativen
Mit Blick auf die Abstimmungen über die Trinkwasserinitiative und die Pestizidverbotsinitiative am 13. Juni sagte Bio Suisse-Präsident Urs Brändli: «Es freut uns, dass die Gesellschaft mit den anstehenden Initiativen ein Kernanliegen des Biolandbaus aufgreift: eine Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion ohne chemisch synthetische Pestizide.» Die Delegiertenversammlung von Bio Suisse hat im letzten November mit grossem Mehr die Ja-Parole zur Initiative «Schweiz ohne synthetische Pestizide» gefasst. Die Parole zur Trinkwasserinitiative beschliesst die DV am 14. April 2021. sda
Ich sagte nie, dass die Bauern dumm sind. Das hast du selber hinein interpretiert.
3. April 2021 um 11:50 Uhr
Lieber Alex. Mach dir nicht zuviel Gedanken
Du redest hier mit Bauern und in den letzten Generationen haben leider nicht immer die kognitiv Stärksten den Betrieb weitergeführt. Dann erklär mir mal diesen komnentar! Du nimst also auch keine Medikamente (auch Chemie), auch nicht wenn du schwer krank bist?
Du redest hier mit Bauern und in den letzten Generationen haben leider nicht immer die kognitiv Stärksten den Betrieb weitergeführt.
Du machst ja den ganzen Bauernstand lächerlich.
der konventionelen Landwirtschaft! Aber der faule Schweizer will halt Chips/Cola/Fertigfutter :-)) auf Kosten aller Lebewesen dieser Welt!
Wir können dann gemäss den EU Richtlinien produzieren. Die Löhne der Dienstleister, Zulieferer, Handwerker usw. sind dann tiefer. Es kostet alles weniger. Ist doch super! Die Agrarinitiativen werden hoffentlich auch nicht umgesetzt. Der Bundesrat muss nicht mehr über ein Rahmenabkommen verhandeln usw.
Die einzige Sorge die bleibt ist, dass wir wahrscheinlich ein, über Generationen erarbeiteten Wohlstand aufgeben!
Also der Marktanteil ist um 0,5% gestiegen. Was soll der Lobgesang mit solchen Zahlen?
Die Konsumenten honorieren die Anstrengungen mit 0,5% zusätzlichem Marktanteil, eigentlich jämmerlich.
Wenn die Initiativen angenommen werden, wird nicht mehr Geld für die Ernährung ausgegeben. Der Import/Einkaufstourismus wird zunehmen oder die (Bio) Produzentenpreise werden sinken (Herren). Die Differenz werden die Bauern wohl vom Steuerzahler einfordern müssen.
"Die Dosis macht das Gift" gil für Stoffe die natürlich sind und nicht per se GIFT sind.... Die WERTSCHÄTZUNG für die ARBEIT der Bauern/Landschaftspfleger und die Spekulation auf Lebensmittel sind DAS globale Problem... Wenn der Bünzli nicht begreift wie es sein kann das viele Produkte so "drecksbillig"sind dan ist ja alles klar.... Auch das offenbar niemand mehr bereit ist für sein essen zu ARBEITEN....
PSM ist nicht per se Gift und ist nicht unnatürlich. Es baut sich ab, zu seinen Bestandteilen. PSM sind MIttel, die durch viel Intelligenz hergestellt wurden, vom Menschen (Teil der Schöpfung) mit natürlichen Mitteln (Teile der Schöpfung).
Wie werden die meisten alt? Du hast recht PSM sind nicht per se Gift- "NUR" die synthetischen und die auf Erdöl Basis.... Meine Verwandeln haben Jahrzehnte in diesem Bereich gearbeitet.....
Hast du dich schon einmal mit KNF, Permakultur oder ähnlichem auseinamdergesetzt?!
Ich frage mich eher wiso ich überhaupt einen Kommentar geschrieben habe... ist doch immer dasselbe...
Schweiz= Hochburg von
-Argrochemie (chemie all.)
-Rohstoffhandel
-Banken
-Versicherungen
-Detailhandel
etc.
Die hätten alle ein riesen Problem wenn diese Art von Initiative durchkommt!
Standart BIO (AUCH KNOSPE) wie Konventionell sind keine langfristige Lösung für die Umwelt! Das BIO unserer Vorfahren in Kombination mit neuen Erkenntnissen ist wegweisend: sprich kleinbäuerliche KULTUR wie sie heute noch vielerorts gepflegt wird - Nennt es Narural-Korean-Farming, Permakultur, natürliche Landwirtschaft oder wie auch immer!
Du bist ein Panikmacher und Troll, Alex.